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Plaffeiens Finanzen bleiben Hauptargument

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Plaffeiens Finanzen bleiben Hauptargument

Oberschroter Bevölkerung diskutiert über mögliche Fusion mit Plaffeien

In Oberschrot sind die Meinungen für oder gegen einen Zusammenschluss geteilt. Die Folgen einer Fusion mit dem verschuldeten Plaffeien gehen einigen Bürgern zu weit. Andere sehen eine Chance, aus zwei eng verbundenen Dörfern eine Gemeinde zu machen.

Von IMELDA RUFFIEUX

Rund 200 Bürgerinnen und Bürger waren am Freitag an den Orientierungsabend zum Thema Fusion gekommen, über die Oberschrot und Plaffeien am 13. Februar abstimmen. Ammann Hans-Rudolf Beyeler macht die ablehnende Haltung des Gemeinderates klar: «Eine vermehrte Zusammenarbeit mit Plaffeien, zum Beispiel im Forstdienst und bei den Strassen, wäre möglich und wohl auch nötig. Es gibt aber heute kein einziges stichhaltiges Argument für eine Fusion.»

Übung abbrechen?

Die fast dreistündige Diskussion drehte sich wie erwartet mehrheitlich um das finanzielle Gefälle zwischen den beiden Gemeinden. Die hohe Verschuldung von Plaffeien war kein willkommenes Hochzeitsgeschenk für Oberschrot. «Plaffeien ist mit seiner idiotischen Politik in den letz-
ten Jahren in Schulden geraten», meinte ein Bürger, der die ARA, den Um-bau des «Hirschen» und den Kauf der Gemeindeverwaltung ansprach. Sein Vorschlag, «die Übung abzubrechen», erntete verhaltenen Applaus.

Andere Fusions-Gegner führten ihre Befürchtungen an, dass die immer stärker steigenden Kosten – zum Beispiel für Krankenkasse und Steuern – für Klein-Verdiener bald nicht mehr tragbar seien.

Kritische Fragen

Aber auch der Gemeinderat von Oberschrot musste sich einige kritische Fragen zu seiner Finanzpolitik gefallen lassen. Da die Gemeinde gemäss Hans-Rudolf Beyeler plant, in nächster Zeit die Wassergebühren anzuheben, wurde kritisiert, warum man bei der Präsentation von Vor- und Nachteilen einer Fusion nicht gleich mit den aktuelleren Zahlen gerechnet habe. Das Gleiche gelte für die bisher zurückgestellten Investitionen im Bereich Werkhof, Fahrzeug und Gemeindeverwaltung «Die Momentaufnahme in der Vereinbarung stimmt sonst nicht.»

Gut gehaushaltet

Der Gemeinderat von Oberschrot habe in der Vergangenheit immer gut zum Geld geschaut, führte Hans-Rudolf Beyeler aus. Man habe eigene Projekte zurückgesteckt, weil man Beiträge an regionale Projekte bezahlen musste. Gerade im Bereich ARA musste Oberschrot neben den Kosten für die normale Betriebsrechnung eine zusätzliche Belastung auf sich nehmen, weil noch einige Kanäle im Mischsystem betrieben werden. Der Gemeinderat versuche, die Schuld kurzfristig abzubauen, erklärte der Ammann.

Mehrfach zum Ausdruck kam die Kritik, warum kein Mitglied der Finanzkommission von Oberschrot in der Arbeitsgruppe Fusion dabei war, wo es doch vor allem um finanzielle Vergleiche gegangen sei; Plaffeien hatte einen Vertreter delegiert.

Hans-Rudolf Beyeler erklärte, dass die Zusammensetzung der Kommission recht kurzfristig erfolgt sei und dass man die Finanzkommission dabei nicht gefragt hatte. Sie werde – wie jeweils bei anderen Geschäften – kurz vor der Gemeindeversammlung informiert und könne dann an diesem Abend eine Stellungnahme abgeben, führte er aus.
Bemängelt wurde auch, dass der Gemeinderat von Oberschrot den Finanzplan für die nächsten Jahre erst am 13. Februar vorstellen will, obwohl dieser im Fusionsbericht zitiert wird. Wie der Ammann ausführte, handelt es sich dabei um eine Terminfrage: Der Finanzplan sei bisher noch nicht vom Gemeinderat genehmigt und deshalb noch nicht veröffentlicht worden.

Auf Zukunftsvisionen angesprochen, meinte Hans-Rudolf Beyeler, dass auch er nicht sagen könne, wie es Oberschrot in einigen Jahren gehe. Er konnte auch nicht ausschliessen, dass der bisherige Steuersatz später einmal angehoben werden müsse.

Fusion verschieben?

Genau wie bei der Orientierungsversammlung für die Plaffeier Bevölkerung (FN vom 31. Januar) wurde auch an diesem Abend über den engen Zeitrahmen diskutiert. Ein Bürger merkte an, dass das Vorgehen falsch sei: zuerst hätte an einem Informationsabend das Fusionsprojekt diskutiert werden müssen, so dass man die Anregungen aus der Bevölkerung in die Fusionsvereinbarung hätte aufnehmen können. «Es ist zu kurzfristig.»

Ein anderer schlug vor, die Fusion zu verschieben. «Plaffeien soll sich zuerst selbst sanieren, wir können noch ein paar Jahre warten.» Gerne hätte man es auch gesehen, dass der Fusionsbeitrag von 1,3 Mio. Franken einkassiert und für einige Zeit auf Eis gelegt werden könnte.

Nicht gegeneinander ausspielen

Andere sahen ein, dass eine Verschiebung wohl nichts nützen würde. «Ist das vernünftig? Das Dorf ist ja nicht gegeneinander. Wir haben alles zusammen, kaufen am gleichen Ort ein, sind in den gleichen Vereinen und gehen zusammen eins trinken.» Es dürfe nicht so weit kommen, dass die Dörfer gegeneinander ausgespielt werden.

Überlebensfähig ohne Fusion

«Gibt es ein anderes Argument für oder gegen eine Fusion als Geld?», wollte ein Bürger wissen. Hans-Rudolf Beyeler gab zu, dass dies wohl das grösste Hindernis sei. «Wenn beide auf einem ähnlichen Niveau wären, hätte der Gemeinderat vielleicht anders entschieden.»

Er betonte nochmals, dass man bisher sehr gut zusammengearbeitet habe. «Die Gemeinde ist überlebensfähig ohne Fusion.» Rund 180 000 Franken Mehrbelastung im Jahr, das sei einfach zu viel, meinte Hans-Rudolf Beyeler.

Zur Diskussion kamen auch andere Nachteile, die der Gemeinderat von Oberschrot im Fusionsbericht aufgelistet hatte: dass eine grössere Gemeinde anonymer und unübersichtlicher würde, dass die bisherige langsame, aber stetige Entwicklung von Oberschrot nicht mehr gewährleistet sei, dass es mehr Soziallasten gebe und dass die neue Verteilung der Gemeinderatssitze (drei für Oberschrot, sechs für Plaffeien) zu Ungerechtigkeiten führen könnte – ja sogar der Umstand, dass Plaffeien mit 40 Franken eine doppelt so hohe Hundesteuer habe wie Plaffeien, war ein Thema.
Hans-Rudolf Beyeler wies auch darauf hin, dass Plaffeien eine sehr personen-intensive Verwaltung habe, eine der grössten überhaupt im Sensebezirk – im Gegensatz zu Oberschrot. Der Plaffeier Ammann Otto Lötscher entgegnete hierzu, dass Plaffeien einerseits ein 12-Mio.-Budget (Oberschrot: 3 Mio.) und zusätzlich mehrere regionale Verbände verwalte und dass andererseits auch die vielen Zweitwohnungen mit Mehrarbeit verbunden seien. Ausserdem erledige Plaffeien das Steuerinkasso selbst. «Auf diese Weise schaffen wir auch Arbeitsplätze in einer Randregion.»

Zentrumslasten

Ihm war es auch ein Anliegen, auf die vielen Aufgaben hinzuweisen, die Plaffeien als Zentrum für die umliegenden Gemeinden erfüllt hat. Ausserdem seien die Kosten für Spiel- und Sportplätze sowie für den Ergänzungsbau des Primarschulhauses voll und ganz in der Schuldenrechnung von Plaffeien.

Auf die Frage, wie er entscheiden würde, wäre er in der Haut von Hans-Rudolf Beyeler, konnte und wollte Otto Lötscher keine abschliessende Antwort geben.

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