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Plasselber kämpfen weiter für ihre Post

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Plasselb «Üsi Poscht» steht auf dem gelben Ansteckschild zu lesen, den die Primarschüler tragen. Die Viertklässler der Schule Plasselb posieren vor dem Schaufenster des ehemaligen Dorfladens Mornod im Dorfzentrum von Plasselb. Dort hängen die Zeichnungen, auf denen sie sich mit der geplanten Schliessung befasst haben. Sie haben Zeichnungen gemacht, Umschläge mit speziellen Briefmarken sowie Pakete gestaltet. «Unsere Post ist unser Paradies», hat ein Schüler auf einem Plakat geschrieben.

Post will eine Agentur

Der Ort für diese Ausstellung der etwas anderen Art ist nicht zufällig gewählt: Gleich gegenüber befindet sich die Poststelle von Plasselb. Noch. Wenn es nach dem Willen der Schweizerischen Post geht, wird die Poststelle aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Eingeschränkt könnten Postgeschäfte dann nur noch ein paar Häuser weiter in der Bäckerei Rappo getätigt werden (FN vom 27. März).

Doch noch ist es nicht so weit. Gemeinderat und Bevölkerung wehren sich gegen diese Pläne. In einer Umfrage haben sich 80 Prozent der Bevölkerung für die Beibehaltung ausgesprochen. Nur in sechs Prozent der 331 Antworten könnten sich die Bürger mit einer Postagentur abfinden. Wenn, dann würden sie es aber bevorzugen, wenn die Postagentur in den bisherigen Postlokalitäten eingerichtet würde.

Heute Dienstag findet die dritte Sitzung zwischen dem Gemeinderat von Plasselb und den Verantwortlichen der Post statt. Der Gemeinderat hatte das Protokoll des letzten Treffens nicht unterschrieben. Vor allem auch deshalb nicht, weil darin in einer Fussnote stand, dass er weder die Bevölkerung noch die Medien über den Stand der Verhandlungen informieren darf. Ammann Hervé Brügger hofft immer noch, dass die Plasselber Poststelle nicht das gleiche Schicksal erlebt wie jene im Nachbardorf St. Silvester. Dort gibt es seit kurzem nur noch eine Agentur. Neue Hoffnung setzt Brügger in einen Pilotversuch, den die Post kürzlich gestartet hat. Dabei werden in bestehenden Poststellen so genannte Secure Cubes («Sicherheitswürfel») eingerichtet. Diese Maschinen ermöglichen Bargeldeinzahlungen ohne teure bauliche Massnahmen. So könnte die Post ihre Filialen kostengünstiger betreiben, weil Investitionen für Sicherheitsschleusen, Alarmanlagen und gesicherte Tresore eingespart werden können.

Falls sich Weg mit den Secure Cubes als erfolgreich erweist, könnte dies eine Alternative für einige von der Umwandlung in eine Agentur bedrohte Poststellen sein. Denn der grösste Nachteil einer Agentur-Lösung ist es, dass Einzahlungen nur noch bargeldlos möglich sind, also mit einer speziellen Karte. Mit der Secure-Cube-Variante käme die Post den Vorgaben des 2010 verabschiedeten Postgesetzes nach. Dieses schreibt der Post vor, flächendeckend die Möglichkeit zu bieten, Einzahlungen und Auszahlungen mit Bargeld zu tätigen. Mit dem «Sicherheitswürfel» ist der Bargeldbezug bis zu 300 Franken möglich (siehe Kasten).

«Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für Plasselb», sagt Hervé Brügger. «Die Post ist eine wichtige Errungenschaft des Volkes, dafür wollen wir kämpfen.» Er erinnert daran, dass der Widerstand gegen die Postpläne immer stärker werde und dass die Erfahrungen mit Postagenturen nicht überall gut verlaufen sind.

Primarschüler protestieren auf ihre Weise gegen die geplante Postschliessung.Bild Aldo Ellena

Projekt

Ein sicherer «Geldwürfel»

Die Secure Cubes werden seit Mitte Februar in verschiedenen Poststellen in der Schweiz getestet, wie die Zeitung «Der Sonntag» am 20. Mai schrieb. Der Sicherheitsterminal ist von einer deutschen Sicherheitsfirma entworfen worden. Er ist mit einem Notenleser ausgestattet, kann verschiedene Währungen zählen und die Noten auf ihre Echtheit prüfen. Sollte die Maschine gewaltsam geöffnet werden, wird das Geld vernichtet. im

Primarschüler protestieren auf ihre Weise gegen die geplante Postschliessung.Bild Aldo Ellena

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