Aktuell läuft die Rekrutierung für die Polizeischule 2025. Sandro Abplanalp ist für die Grundausbildung bei der Kantonspolizei Freiburg zuständig. Den FN hat er erklärt, warum Disziplin und Sport wichtig sind für den Polizeiberuf.
Vor einer Woche hat sich Sandro Abplanalp einen ersten Eindruck von den Bewerberinnen und Bewerbern für die Polizeiaspirantenschule verschaffen können. Er ist Leiter Grundausbildung bei der Kantonspolizei und instruierte am Testtag die Kandidatinnen und Kandidaten beim Sporttest.
Gerade ist der Shuttle–run-Test im Gange. Das ist ein Pendellauf zwischen zwei Linien im Abstand von 20 Metern. In immer kürzeren Zeitabständen muss die jeweils andere Seite erreicht werden. Der Lauf dauert so lange, bis man nicht mehr kann. «Das ständige Stop-and-go geht brutal in die Beine», erklärt Abplanalp. Der ehemalige Gottéron-Spieler weiss, wovon er spricht.
Abplanalp freut sich, dass sich erneut so viele Personen für die Ausbildung zum Polizisten, zur Polizistin beworben haben. Für die Polizeischule 2025 sind über 200 Dossiers eingegangen. «Das zeigt das Interesse, das an unserem spannenden und sinnvollen Beruf im Dienste der Öffentlichkeit besteht.» Die Kandidatinnen und Kandidaten der ersten Gruppe hinterlassen bei ihm einen recht guten Eindruck. Dennoch vermisst er ein wenig den Biss. «Ich hätte früher bis zum Umfallen weitergemacht. Heute hören viele auf, sobald sie denken, dass es genügt.» Gerade beim Sporttest seien sie es nicht mehr so gewohnt, die Komfortzone zu verlassen. «Körperliche Fitness ist für den Polizeidienst aber zentral, vor allem langfristig», gibt Abplanalp zu bedenken.
Die unregelmässigen Arbeitszeiten, der Pikettdienst, die Nachtarbeit verlangen körperlich und geistig einiges ab.
Ausdauer sei beispielsweise auch beim Ordnungsdienst gefragt. «Wenn man bei einer Sportveranstaltung für Sicherheit und Ordnung sorgen muss, ist es nicht möglich, einfach mal kurz zu verschwinden. Oder auch bei einer Observation durch die Kriminalpolizei.»
Charles Ellena
Um Leben und Tod
Abplanalp beobachtet zudem, dass die heutigen Aspirantinnen und Aspiranten mehr Erklärungen über bestimmte Entscheidungen möchten und dass sie ihr eigenes Handeln gerne begründen. Diese Entwicklung sei spannend und werde in der Ausbildung berücksichtigt. Abplanalp macht aber auch klar, dass es im Polizeialltag Situationen gebe, in denen schnelles Handeln unabdingbar sei. «Dann braucht es Entscheidungsfähigkeit, vor allem, wenn es um Leben und Tod geht.»
Auch sei einigen Aspirantinnen und Aspiranten manchmal nicht klar, dass sie mit Beginn der Ausbildung zum Polizisten die Aufmerksamkeit aus der Bevölkerung auf sich ziehen. «Polizist bist du immer und überall.» Das habe auch Auswirkungen auf den Umgang mit den sozialen Medien. «Sie können nicht einfach ein Foto von sich in der Ausbildung posten.»
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