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Positiver Rückblick auf 13 Jahre

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Positiver Rückblick auf 13 Jahre

Michel Schafroth, abtretender Syndic von Villarepos, zieht Bilanz

Michel Schafroth wurde in stiller Wahl in den Gemeinderat von Villarepos gewählt und übernahm gleich das Amt des Syndics. Aus beruflichen Gründen gab er jetzt seinen Rücktritt bekannt.

Von CORINNE AEBERHARD

Ein Geschäft, das die Gemeinde Villarepos demnächst ziemlich stark beschäftigen wird, ist die Gesamtmelioration. Die erste Phase ist abgeschlossen. In Kürze wird die Gemeindeversammlung darüber befinden.

Dieses Geschäft war bereits zu Beginn von Michel Schafroths Amtszeit aktuell, und es ist eines, bei welchem er so etwas wie Lehrgeld bezahlen musste. Weil die Abstimmung mit nur drei Stimmen Unterschied ausging, wurde dem Gemeinderat vorgeworfen, man habe gemauschelt. Es sei «ein Riesentheater» gewesen, erzählt Schafroth, und er habe eingeschriebene Briefe erhalten. Die Geschichte habe ihn sehr belastet. Schliesslich befasste sich der Staatsrat damit und riet, das Geschäft vorerst ruhen zu lassen.

Grosszügiger Arbeitgeber

Es sei zwar ein negatives Erlebnis gewesen, sagt Schafroth, aber daraus habe er auch einiges gelernt. Im Rückblick gewinnt er dem Vorkommnis deshalb viel Positives ab.

Allgemein schaut er sowieso positiv auf die 13 Jahre im Gemeinderat zurück. Und es tut ihm weh, abzutreten, wie er zugibt. Er habe das Team der Gemeindeangestellten aufbauen können und auch innerhalb des Gemeinderates herrsche eine gute Stimmung.

Da er beruflich eine neue Aufgabe antritt, die ihn zeitlich anders beansprucht, und er zudem oft für einige Tage ins Ausland gehen muss, könne er das Amt nicht mehr weiter besetzen, erklärt Schafroth den Schritt. Der 49-Jährige arbeitet seit 23 Jahren beim Schweizerischen Fussballverband und bleibt diesem auch weiterhin treu, wechselt aber von der Abteilung Spielerkontrolle zur Spielerauswahl.

Gerade auch dank seinem Arbeitgeber habe er in der Gemeindepolitik tätig sein können, erklärt er. Dieser habe ihm 42 Stunden pro Jahr zur Verfügung gestellt, um Termine wahrnehmen zu können. Es habe auch nie Probleme gegeben, wenn er vom Büro aus Anrufe tätigen musste.

Der zeitliche Aufwand für das Amt sei schon am Anfang höher gewesen, als er gedacht habe, und er habe stetig zugenommen. Dies vor allem, weil der administrative Aufwand grösser wurde. Im Durchschnitt habe er pro Tag eine Stunde investiert. Täglich ging er nach der Arbeit auf dem Gemeindebüro vorbei und schaute, ob es etwas zu erledigen gab. Diese Gewohnheit werde er wohl nicht so schnell abstreifen können, glaubt Schafroth, und er ist überzeugt, dass er das auch nach der Amtsübergabe ab und zu automatisch machen wird.

Ein politisch interessierter Mensch

Michel Schafroth sagt von sich, dass er immer schon politisch interessiert gewesen sei. Als man ihn fragte, ob er sich für ein Amt im Gemeinderat zur Verfügung stellen wolle, sagte er deshalb zu. Er habe geglaubt, etwas bewegen und Dinge entwickeln zu können, erzählt er. Und er habe viele Ideen gehabt. Leider habe er rasch feststellen müssen, dass vieles an den Finanzen scheiterte. Aber man entwickle eine Philosophie, um damit gelassener umzugehen und zu akzeptieren, dass es manchmal nicht so schnell vorwärts geht, wie man möchte. Trotzdem, auch seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin möchte er Mut machen, und er ist überzeugt, dass man auch heute noch etwas bewegen kann – trotz eingeschränktem finanziellem Handlungsspielraum.

Die beiden grössten Geschäfte, welche die Gemeinde Villarepos während Schafroths Amtszeit realisierte, waren der Bau des Gemeindehauses sowie der Ara. Unter dem Gemeindegebäude befinden sich Zivilschutzräume und eingemietet ist auch die Post. In den oberen Geschossen sind zwei Wohnungen eingebaut. Hinzu kommt ein kleiner Werkhof, und ein Raum wurde noch als Kindergarten ausgebaut. Um die 1,6 Millionen Franken hat die Gemeinde in die Liegenschaft gesteckt, die sich gemäss Schafroth heute selber finanziert. Die Ara habe zwischen 1,5 und 2 Millionen Franken gekostet.
Mit Geldausgeben ist man in den letzten Jahren vorsichtig gewesen. Man habe versucht, Schulden abzubauen, und darauf geachtet, dass der Steuerfuss bei 90 Rappen belassen werden konnte, sagt der für die Finanzen zuständige Schafroth.

Zusammenhalt im Dorf

Besonders stolz ist Schafroth aber darauf, dass während seiner Amtszeit auch etwas für den Zusammenhalt im Dorf getan wurde. So organisiert die Gemeinde alljährlich einen Ausflug für alle Bewohner ab 65. Zudem wird jede Bürgerin und jeder Bürger an seinem 70. Geburtstag von einem Mitglied des Gemeinderates besucht und erhält dabei ein Geschenk. Dies wiederholt sich dann alle fünf Jahre. Diese Begegnungen hat Schafroth sehr geschätzt. Er habe viel von diesen Menschen gelernt.

Auch sonst sei er gut integriert in der Gemeinde, findet er. Mit seiner Familie ist der in St-Imier aufgewachsene Schafroth im 1986 von Bern nach Villarepos gezogen. Sowohl seine Frau wie auch er hätten von Anfang an aktiv am Dorfgeschehen teilgenommen.

Er habe seine Arbeit im Gemeinderat «mit Freude gemacht», fasst Schafroth zusammen. Schade findet er, dass es immer mehr Leute gibt, die unzufrieden sind und die die Entscheide nicht mehr akzeptieren oder einfach zu allem erst mal nein sagen.
Bald 500 Einwohner

Villarepos wird in Kürze den 500. Einwohner begrüssen können. In den letzten zehn Jahren habe die Bevölkerung um 80 Personen zugenommen, sagt Michel Schafroth. Eigentlich möchte man noch mehr wachsen, aber nur zögerlich würden Leute nach Villarepos ziehen. Man sei halt schon ein wenig abgelegen, sagt er, und man benötige fast zwei Autos. Hingegen sei das Bauland mit 100 Franken pro Quadratmeter günstig. Die Gemeinde selber hat kein Bauland. Wie bei anderen französischsprachigen Gemeinden im Seebezirk ist es auch in Villarepos so, dass sich vor allem Deutschschweizer niederlassen.

Die vorhandene Infrastruktur erlaube ein Wachstum bis gegen 800 Einwohner. ca
Ja zu einer Fusion

Ernsthaftere Gedanken zu einer Fusion mit Misery-Courtion hat man sich in Villarepos bereits vor rund einem Jahr gemacht. Um die Stimmung im Dorf zu erfassen, wurde eine Umfrage durchgeführt. Rund 100 Antworten kamen zurück, davon sprachen sich knapp 80 dafür aus, eine Fusion weiterzuverfolgen. Es wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, in welcher je drei Gemeinderäte von Villarepos und Misery-Courtion Einsitz nahmen. Die Arbeitsgruppe hat mittlerweile einen Katalog erarbeitet, in welchem die Wünsche unter anderem betreffend Feuerwehr, Schulen und Finanzen aufgelistet sind. Die Resultate wurden kürzlich von beiden Gemeinderäten besprochen und weiterbearbeitet. An der kommenden Gemeindeversammlung will man die Bürgerinnen und Bürger über die Resultate informieren und dann entscheiden, ob man die Fusion weiterverfolgen soll. Michel Schafroth selber ist ein Befürworter. «Wir würden unsere Identität nicht verlieren», ist er überzeugt. Hingegen hätte man mehr Einfluss gegenüber dem Staat oder bei Verhandlungen mit Banken, glaubt er. Zudem könnte man die Gemeindearbeit weiter professionalisieren. Und nicht zuletzt hätte man weniger Probleme, um die Ämter zu besetzen. ca

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