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Postkarten-Idylle am Schwarzsee

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Die Kirche von St.  Ursen eingerüstet und mit einem halb fertig gebauten Kirchturm, ein stattlicher Zuchtmuni samt stolzem Besitzer aus Bulle, die Ortsdurchfahrt Kerzers mit dem Hotel Bären und der Burgstatt oder ein Gruppenfoto des Personals vor dem Bahnhof Schmitten – all diese Momentaufnahmen sind vor 100 und mehr Jahren auf Postkarten verewigt worden. Die Gebäude, die Menschen, die Verkehrsmittel und die Ortsansichten, wie sie sich damals dem Fotografen präsentiert haben, erinnern heute daran, wie sehr sich die Welt innert weniger Jahrzehnte verändert hat.

Eine Ausstellung, die noch bis Ende September läuft, zeigt in Form von 1111 Postkarten, wie es in vergangenen Zeiten im Kanton Freiburg ausgesehen hat. Zum Auftakt der Vernissage vor der Postkarten-Idylle am See gaben Mitglieder des Vereins alter Uniformen Düdingen Salutschüsse ab.

Von Wien in die ganze Welt

Postkarten werden in den heutigen Zeiten von Mobiltelefonen und Whatsapp immer weniger geschickt. Früher aber waren sie ein beliebtes Mittel, um Feriengrüsse nach Hause zu verschicken. Die erste Postkarte überhaupt stammt wohl aus dem Jahr 1870 und wurde in Wien verschickt. 25 Jahre später verbreitete sie sich auch in der Schweiz. «1913 sind in der Schweiz über 22 Millionen Postkarten pro Jahr verschickt worden», erzählte Eugen Aebischer an der Vernissage. Er ist der «Vater» der Ausstellung, denn von ihm stammen die Postkarten, die an der Ausstellung am Schwarzsee gezeigt werden.

Mit dem jetzigen Anlass kehrt die Ausstellung dorthin zurück, wo sie 2014 angefangen hat. Damals nämlich fand am Schwarzsee eine erste, viel kleinere Postkarten-Schau statt. Von dort ging es dann via Tafers, Schmitten, Düdingen und Freiburg nach Murten – und zum krönenden Abschluss nun wieder zurück an den Schwarzsee.

Eingespieltes Team

Entstanden ist diese Tournee aus dem Wunsch von Eugen ­Aebischer, seine umfangreiche Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. «Es bringt nichts, wenn ich sie nur zu Hause aufbewahre», sagte er. Er erzählte einem Nachbarn davon und dieser brachte ihn mit Joseph Zosso zusammen. Der Rest ist sozusagen Geschichte. Denn der mittlerweile 90-jährige Zosso verfügt über ein sehr umfangreiches Beziehungsnetz und hat so die ganze Infrastruktur für die Ausstellungen auf die Beine gestellt. Dies auch als Verwalter der Stiftung für das dritte Alter, die zum Ziel hat, generationenübergreifende Solidarität zu fördern. «Mit dieser Ausstellung wollen wir auch die Zweisprachigkeit im Kanton fördern, die beiden Kulturen und Mentalitäten zusammenbringen und die Vielfalt des Kantons präsentieren», sagte Joseph Zosso an der Vernissage. Ihm sei es auch darum gegangen, die städtische und ländliche Bevölkerung miteinander zu verbinden. «Und natürlich auch darum, das touristische Voralpengebiet zu fördern.»

Heinzen am Laufmeter

Joseph Zosso wie auch Eugen Aebischer unterstrichen, dass sie für die grosse Postkarten-Schau auf viele helfende Hände und wohlwollende Menschen zählen konnten. Einer davon ist Alexander Ayer, der für die Logistik zuständig war. Etwa dafür, dass rund 230 neue Heinzen gebaut worden sind, auf denen die Fotos dekorativ ausgestellt sind. 11 Laufmeter Lattenholz braucht es für ein solches Holzgerüst, das früher für die Trocknung von Heu verwendet wurde. Mithilfe seines Bruders Walter hat Alexander Ayer letzten Winter die einzelnen Pfähle angespitzt und sie dann zusammengebaut. Er habe viel von seinem Mentor Eugen Aebischer gelernt, sagte er. Am Schwarzsee fand er in Armin Vonlanthen jemanden, bei dem er die Gestelle unterbringen konnte, bis die Ausstellung begann.

Die Logistik hatte Alexander Ayer bis zum Schluss im Griff: «Ich habe es heute Morgen extra noch mal regnen lassen, damit die Postkarten schön sauber sind und glänzen», meinte er an der Vernissage. Für das gute Wetter während der Eröffnung sei aber nicht er, sondern der Tourismusdirektor zuständig, meinte er mit einem Lachen. Adolf Käser seinerseits freute sich über die touristische Attraktion «am schönsten Ort auf Mutter Erde».

Postkarten

«Die Freude der Leute ist mein Lohn»

«An jedem Tag eine andere», antwortet Eugen Aebischer lachend auf die Frage, ob er eine Lieblingspostkarte in seiner Sammlung habe. Er habe an Brocantes zuerst nur Karten aus Düdingen gesammelt, dann aber auch von anderen Ecken des Kantons. «Im Vergleich zu anderen Regionen in der Schweiz gibt es vom Sensebezirk wenig alte Postkarten», erzählt er. Grund dafür ist, dass viele Sensler zur Hochzeit der Postkarte zu arm gewesen seien, um welche herstellen zu lassen. Denn Postkarten entstanden früher als Auftragsarbeit: Ein reicher Bauer wollte sein Heimet zeigen, ein Hotelier sein Kurbad, oder ein Ladenbesitzer gab eine Ortsansicht in Auftrag, um die Karten dann an Touristen verkaufen zu können. Einige sind als Feriengrüsse verschickt worden, viele aus dem Militär.

Für den 63-Jährigen spielt es keine Rolle, ob eine Karte gestempelt oder neu ist – ausser, dass sie durch den Stempel einfacher zu datieren ist. Besonders beeindruckt ist er von einer Karte, die vier Tage nach dem Dorfbrand in Plaffeien 1906 abgestempelt wurde und nach Brooklyn in New York geschickt wurde. «Postkarten hatte der Pöstler früher am liebsten», sagt Eugen Aebischer mit einem Lachen. So sei er auf dem Laufenden gewesen, wer wo in den Ferien oder im WK war. «Am meisten freute es ihn wohl, wenn kleine versteckte Liebesbriefe versandt wurden.»

Ihn selbst freut jedes gute Echo, dass er auf der bisherigen Postkarten-Tournee auf seine Sammlung bekommen hat. «Es stecken unzählige Stunden dahinter, aber es kommt auch etwas zurück.» Sein Lohn sei die Freude der Leute und die Anerkennung der Postkarte als wertvolles Kulturgut.

im

 

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