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«Probleme wurden ernst genommen»

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«Probleme wurden ernst genommen»

Bewegungskurs für übergewichtige Kinder in Deutschfreiburg

Das Thema «Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern» bleibt aktuell: Rund ein Drittel aller Kinder in der Schweiz ist betroffen. Das Netzwerk Essstörungen Deutschfreiburg wiederholt deshalb den Kurs für Eltern und Kinder mit Gewichtsproblemen.

Von IMELDA RUFFIEUX

Experten bezeichnen das Problem Übergewicht als die «globale Epidemie des 21. Jahrhunderts». Eine ETH-Studie hat ergeben, dass 22 bis 34 Prozent der Kinder in der Deutschschweiz an Übergewicht leiden und 10 bis 16 Prozent gar fettleibig sind. Vielen von ihnen bleibt das Problem bis ins Erwachsenenalter erhalten, wo Übergewicht Ursache von vielen Folgekrankheiten wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Erkrankungen der Gelenke, der Gallenblase sowie der Herzgefässe sein kann.

Positive Bilanz

Die Behandlung ist bei Kindern und Jugendlichen wesentlich Erfolg versprechender als bei Erwachsenen. Deshalb hat das Netzwerk Essstörungen vor einem Jahr die Initiative ergriffen und ein Kursprogramm für übergewichtige Kinder zwischen sechs und elf Jahren sowie deren Eltern lanciert. Die Bilanz dieses ersten Kurses, der im vergangenen Sommer stattfand, fiel sehr positiv aus, so dass der Anlass im kommenden Jahr wiederholt werden soll.

Theorie für die Eltern,
Praxis für die Kinder

Neun Kinder aus Deutschfreiburg sowie ihre Eltern haben das Angebot «Fri Move» wahrgenommen. Angesprochen waren Kinder, die sich nicht gerne bewegen, die sich in ihrer Freizeit eher mit sitzenden Tätigkeiten wie Lesen, Fernsehschauen oder Computer beschäftigen, aber auch Kinder, die zwar aktiv sind, sich jedoch wegen ihrer Gewichtsprobleme genieren, in einen Sportverein einzutreten. Das Angebot umfasst einerseits ein Bewegungsprogramm für die Kinder. Andererseits waren ihre Eltern zu einem theoretischen Kurs eingeladen, bei dem Themen wie das Ernährungs- und Bewegungsverhalten, das Selbstwertgefühl von Kindern, Ursachen und Hintergründe von Übergewicht, Ernährungspsychologie behandelt wurden.

Es sei ein Kurs für alle Eltern, die befürchten, dass ihr Kind zu Übergewicht tendiert, erklärt ein Mutter aus Tafers, die ihren 9-jährigen Sohn angemeldet hatte. Ihre Erwartungen seien bestens erfüllt worden. «Man hat viel Hintergrund-Informationen erfahren, konnte viel nach Hause nehmen.» Neben diesen Informationen sei auch gezeigt worden, wie das Thema zwischen Kind und Eltern besprochen werden könne. «Es wurde gezeigt, wie man mit dem betroffenen Kind umgehen kann. Ich hatte das Gefühl, dass die Probleme der Eltern ernst genommen und dass keine Schuldzuweisungen gemacht werden», führt die Mutter aus, die den Kurs Eltern in einer ähnlichen Lage weiter empfehlen kann.

Bessere Körperwahrnehmung

Franziska Hayoz-Zbinden aus Düdingen ist die Leiterin des ersten Bewegungsprogrammes. Den Kindern Freude an der Bewegung zu vermitteln, sie für eine bessere Körperwahrnehmung zu sensibilisieren und die Bewegung in den Alltag zu integrieren – das waren die Ziele der diplomierten Fitnesstrainerin.

Am Anfang sei es wichtig gewesen, herauszufinden, wie sich die Kinder selbst wahrnehmen und wie sie sich fühlen, erklärt Franziska Hayoz-Zbinden. Ihre Übungen hat sie in Spiele und Geschichten eingepackt und so auf lockere Art Gleichgewicht, Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer trainiert.

Die zehn wöchentlichen Turnstunden fanden jeweils in der Leimacher-Turnhalle in Düdingen statt, wobei sich die Gruppe auch so oft als möglich draussen auf dem Spielplatz oder im nahen Wald aufgehalten hat.

Es sei eine sehr gute Erfahrung für sie gewesen, führt Franziska Hayoz-Zbinden aus. Auch der grosse Altersunterschied der Teilnehmenden von sechs bis elf Jahren sei nie zu einem Problem geworden.

Zuhause weiterführen

«Einmal die Woche eine Stunde Turnen reicht nicht, um die Kilos purzeln zu lassen. Wichtig ist, dass es zuhause weitergeht», erklärt die Fitnesstrainerin. Genau in diesem Sinne waren die kleinen Hausaufgaben gedacht, die von den Kindern sehr geschätzt wurden. Ein Spaziergang nach dem Essen, eine Disco mit Freunden, ein Veloausflug mit der ganzen Familie oder eine Schatzsuche im Wald waren Aktivitäten, über die sie dann in der nächsten Stunde berichten durften.

Wichtig war es der Kursleiterin auch, den Kindern und Eltern bewusst zu machen, dass die Aktivitäten auf freiwilliger Basis geschehen müssen.

Der nächste Kurs findet wiederum in Düdingen statt und zwar im nächsten Frühling (ab 9. März). Bereits am 22. Januar 2004 findet am Kantonsspital Freiburg ein vom Kurs unabhängiger Informationsabend für alle Interessierten statt. Die Ausschreibung über Kinderärzte und andere Fachstellen erfolgt in diesen Tagen.

Weitere Informationen: Suchtpräventionsstelle Freiburg, Tel. 026 321 22 00.
Das Netzwerk
Essstörungen

Das Netzwerk Essstörungen Deutschfreiburg besteht aus Fachleuten aus den Bereichen Medizin, Psychotherapie, Körpertherapie und Ernährungsberatung. Die Organisation setzt sich seit rund fünf Jahren dafür ein, das ambulante Behandlungs- und Beratungsangebot für Patientinnen und Patienten mit Essstörungen wie Magersucht, Ess-Brechsucht und Übergewicht zu verbessern. FN/Comm.

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