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Profitiert das Personal von KI – oder am Schluss nur die Firma?

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Mit dem rasanten Fortschritt der künstlichen Intelligenz (KI) gewinnen Firmen an Produktivität. Worauf sich die Arbeitnehmenden einstellen müssen.

Wenn Sie am Morgen mit dem Auto ins Büro fahren, hilft das Fahrassistenzsystem beim Spurhalten und Einparkieren. Am Arbeitsplatz angekommen, zeigt Ihnen ein virtueller Assistent den Terminkalender für den Tag. Und beim Beantworten von E-Mails weist Sie das Rechtschreibprogramm auf Tippfehler hin und schlägt Korrekturen vor.

Die Beispiele zeigen, wie selbstverständlich künstliche Intelligenz (KI) schon vielerorts im Arbeitsalltag eingesetzt wird. Und es gibt immer mehr und vielfältigere Tools, die uns die Arbeit erleichtern sollen. Mehr noch: Fachleute sehen in der künstlichen Intelligenz das Potenzial, die Arbeitswelt grundsätzlich umzukrempeln. Das bekräftigen auch zwei kürzlich publizierte Studien.

So prognostiziert etwa das deutsche KI-Beratungsunternehmen Statworx in seinem «AI Trends Report 2024», die künstliche Intelligenz werde den Weg hin zur Viertagewoche ebnen. Immer öfter werde KI in Standardprogrammen angewendet und optimiere so zahlreiche Prozesse. Dies ermögliche, «die Produktivität flächendeckend so zu erhöhen, dass wir uns als Gesellschaft einen zusätzlichen freien Tag leisten können», heisst es im Bericht.

Als Beispiel nennt Statworx das neue KI-Tool des Techriesen Microsoft. Der «Copilot» wird in den Medien etwa als «Büro-KI für alle» oder «Revolution des Arbeitsalltags» angepriesen. Seit November ist er für Firmen weltweit verfügbar, seit Januar auch für Private – in einem kostenpflichtigen Abonnement. Microsoft verspricht den Anwenderinnen und Anwendern einen massiven Produktivitätsgewinn, indem ihnen zeitraubende und repetitive Arbeiten abgenommen würden.

«Copilot», der direkt in den Apps wie Word, Powerpoint oder Teams eingebunden ist, kann etwa Präsentationen erstellen, Daten aufbereiten oder eine Zusammenfassung des Teams-Meeting schreiben, wenn man sich erst später dazuschaltet. Statworx schreibt dazu: «Mit dem Boost durch generative KI eröffnet sich endlich das Tor zu Arbeitszeitverkürzung im grossen Stil.» Die Firma prognostiziert: Der Produktivitätsschub ebne den Weg hin zur Viertagewoche.

Keine Massenarbeitslosigkeit, aber auch keine Jobmaschine

Doch ist dies realistisch? Oder streichen die Firmen die Erträge aufgrund der grösseren Effizienz einfach in die eigene Tasche und bauen sogar Stellen ab? Nachgefragt bei Florian von Wangenheim, Professor für Technologiemanagement und Forscher am KI-Zentrum der ETH Zürich. Er ist skeptisch, ob die Viertagewoche dank künstlicher Intelligenz viel Aufwind erhalten wird. «Auch wenn KI oder Digitalisierung als Begründung vorgeschoben werden: Die Forderung gibt es schon lange», sagt von Wangenheim.

Historisch gesehen hätten technologische Veränderungen nicht immer zu kürzerer Arbeitszeit geführt. «Es ist eher eine gesellschaftliche Frage, ob wir das wollen», so der KI-Forscher. Viele Menschen wollten vordergründig weniger arbeiten, aber noch immer sei der Beruf ein wichtiger Teil der Identität. Arbeitsplätze seien als Orte von sozialem Austausch bedeutsam.

Und wie wird sich die Zahl der Jobs entwickeln? Die Entwicklung der KI hat zumindest in den USA bereits zu Entlassungen geführt. Das zeigt der neuste Bericht der amerikanischen Firma Challenger, in dem das Arbeitsvermittlungsunternehmen monatlich Massenentlassungen analysiert. Im Mai 2023 sei künstliche Intelligenz erstmals als Grund für Entlassungen angegeben worden. Seither seien deshalb gut 4600 Stellen in US-Firmen gestrichen worden.

Das ist – gemessen an der Grösse des Arbeitsmarktes mit rund 160 Millionen Beschäftigten – nicht viel. Und es werden ja auch neue Stellen geschaffen, wie Florian von Wangenheim betont. Vor allem in den Bereichen Sicherheit und Beratung für den Einsatz von KI rechnet er mit einem Zuwachs an Jobs – in grösseren Unternehmen, Agenturen und Beratungsfirmen.

Von Wangenheim fasst zusammen: «Grundsätzlich glaube ich nicht, dass die KI zur Massenarbeitslosigkeit führen wird, aber sie ist auch keine Jobmaschine.» Kurzfristig werde die Zahl der Jobs eher steigen. Mittel- bis langfristig werde jedoch einiges wegfallen. Etwa in den Sektoren Transport und Logistik, Kundeninteraktion und Service, Finanzdienstleistung, Gesundheit und in weiteren Dienstleistungsbranchen.

Also dort, wo es häufig repetitive Elemente gibt, die sich automatisieren lassen. Das muss aber nicht unbedingt schlimm sein, so von Wangenheim: «Im Idealfall haben dann die dort beschäftigten Menschen mehr Zeit für ihre Kernaufgaben.» In der Gesundheitsbranche oder im Bildungssektor seien die Beschäftigten immer mehr mit Verwaltungsaufgaben belastet. Die KI könnte ihnen mehr Zeit verschaffen für das, wofür sie ausgebildet sind.

Enormer Bedarf an Weiterbildung

Doch mit der rasanten Entwicklung der Technologie sind auch neue Fähigkeiten gefragt. Laut einem kürzlich publizierten Bericht der Lausanner IMD Business School, der Lausanner ETH und des Verbandes Digitalswitzerland wird KI «die Arbeitsplätze und Rollen der Zukunft neu gestalten». Diesen Veränderungen könnten sich die Firmen nicht entziehen. Deshalb gebe es in den kommenden drei bis fünf Jahren einen «enormen Bedarf», Schweizer Arbeitskräfte weiterzubilden.

In einer Umfrage unter knapp 300 Führungskräften, die Teil des Reports ist, gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie glauben, mindestens die Hälfte ihrer Mitarbeiter müssten weitergebildet oder umgeschult werden. Es brauche einen umfassenden Plan zur Sensibilisierung der Arbeitskräfte, wie KI richtig und effektiv eingesetzt wird, erklärt Sarah Toms, Ausbildungschefin an der IMD und Mitautorin des Berichts. Nur so könne die Schweiz wettbewerbsfähig bleiben. «Wir haben die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass niemand abgehängt oder zurückgelassen wird.»

Bereits jetzt kommt KI in den meisten Firmen und Organisationen zum Einsatz. Zwei Drittel der Befragten über 13 Branchen und Sektoren bejahten dies. Die Autorinnen und Autoren halten fest: «Ein Verbot von KI oder das Versäumnis, ihre Nutzung am Arbeitsplatz zu regeln, sind keine praktikablen Optionen.» Unternehmen sollten jetzt Leitlinien und Richtlinien erstellen, die Arbeitnehmer dazu ermutigen, KI sicher für Innovationen und Produktivitätssteigerungen zu nutzen.

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