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Protestlieder, Käuze und Popjuwelen

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Zwei Österreicherinnen stehen am Auftaktabend der Bad-Bonn-Kilbi im Rampenlicht: Während die erst 17-jährige Anja Plaschg alias Soap & Skin ihre fragilen Pianoballaden und nebligen Computerwelten erstmals einem Schweizer Publikum vorstellen wird, sorgte Gustav mit ihrem Debütalbum «Rettet die Wale» bereits vor drei Jahren für Furore. Gustav, das ist die gebürtige Grazerin Eva Jantschitsch, die mit der Vermählung von warmen Sounds aus dem Laptop und politisch radikalen Texten die Form des Protestlieds ins neue Jahrtausend katapultierte. Soeben erschien ihr zweites Album «Verlass die Stadt», das musikalisch ausgeweitet und gar tanzbar den Zweifel an der Welt sanft, dennoch subversiv und scharf formuliert.

Hyperaktives aus Japan, Geheimtipp aus England

Ein weiteres Juwel des Eröffnungsabends ist der Isländer Mugison. Der kauzige Troubadour fischt in den Gewässern der Popgeschichte, fängt da einen Rockbrocken, dort eine traurige Spelunkenklavierfigur ein und stimmt mit seiner gebrochenen und heiseren Stimme den handgestrickten, windschiefen «Mugiboogie» an. In seiner Heimat ein Star, bereitet Mugison mitsamt Band das Terrain für die Industrial-Pioniere The Young Gods vor, die ihr stromloses Album «Knock On Wood» stilgerecht akustisch und mit Gästen präsentieren werden, ehe der beinahe klassische Rock von Black Mountain den Donnerstag beschliesst.

Weit wilder fällt der Freitagabend aus: Der hyperaktive Kamikaze-Punk der japanischen Melt Banana bittet zum Verrenkungstanz, beim Elektrotüftler Clark spuckt der Sampler geschickt programmierte Rhythmen und prickelnde Melodien aus, wie auch das DJ-Set der Electro-Clash-Ikone Peaches die Besucherschaft aus der Reserve locken dürfte. Ein Geheimtipp ist das englische Duo Prinzhorn Dance School: Der minimale Zweier wird vom einflussreichen LCD-Soundsystem-Kopf James Murphy protegiert, dessen Riecher im immer spekulativeren Rennen nach dem neuen grossen Ding im Musikbusiness bereits legendär ist.

Einziger Schweizer Auftritt von The Notwist

Ein besonderes Augenmerk gilt am bereits ausverkauften Schlussabend neben der sanfter gewordenen Cat Power und ihrer Dirty Delta Blues Band dem Amerikaner Why?. Seine unwiderstehliche Mischung aus süssen Melodien, abgehacktem Sprechgesang und hippiesker Psychedelik gehört zum Frischesten, was die Popwelt momentan zu bieten hat.

Das Festival beschliessen die Perfektionisten The Notwist mit ihrem einzigen Schweizer Auftritt. Über drei Jahre werkelte die bayrische Ausnahmeband an ihrem lang erwarteten Album «The Devil, You + Me». Das Resultat ist das bisher sorgfältigste Album dieses Jahres, ein Album, das flirrende Streicher, zirpende Elektronik, Gitarren und die unverkennbare, dünne Stimme von Markus Acher zu wunderbaren Liedern zusammensetzt. Der spektakulär schöne Schluss einer spektakulär schönen Kilbi. bs

www.badbonn.ch

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