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Quad-Touren sorgen für viel Wirbel

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

Mit dem Wortspiel «Erfahre den Naturpark» wirbt ein privater Anbieter seit April für seine Quad-Touren durch den Naturpark Gantrisch. Das Angebot, den Naturpark mit vierrädrigen Motorrädern zu erkunden, passt nicht gerade zum Image eines Naturparks. Verschiedene Naturschutzverbände beschwerten sich denn auch prompt darüber. «Das Angebot des Quadfahrens widerspricht der Philosophie der Naturparks diametral, gefährdet die vorhandenen Naturwerte und schadet letztlich auch dem Tourismus», teilte beispielsweise Pro Natura mit. Und auch die Verantwortlichen des Naturparks Gantrisch distanzieren sich von Gantrisch Quad-Tours: «Dieses Angebot steht in starkem Widerspruch zum Erholungsbedürfnis der Besucherinnen und Besucher», heisst es in einer Medienmitteilung.

Mit Widerstand gerechnet

Die Betreiber der Quad-Touren hatten mit Reaktionen gerechnet. «Dass es ein solches Ausmass annimmt, hatten wir aber nicht gedacht», sagt Tom Aebersold von Gantrisch Quad-Tours. Weil ihnen der Widerspruch ihres Angebots zum Image des Naturparks klar war, waren sie darauf vorbereitet. «Es war von Beginn an unser Ziel, die Umweltbelastung möglichst tief zu halten», sagt Aebersold. So sei immer klar gewesen, die Quads mit Alkylatbenzin zu betreiben. «Damit kommen deutlich weniger Schadstoffe hinten raus als bei normalem Benzin.» Eine weitere Umweltmassnahme ist ein finanzieller Beitrag an den Naturpark: Pro Fahrt sollten drei Franken in einen Mobilitätsfonds fliessen. Dies lehnt der Naturpark Gantrisch aber mittlerweile ab. «Wir werden die drei Franken aber so oder so auf die Seite legen. Wenn der Naturpark das Geld nicht will, werden wir es einem anderen nachhaltigen Projekt in der Region spenden», sagt Aebersold.

Quads nur auf der Strasse

Die Angst, dass die Quads auch abseits von Strassen zum Einsatz kommen, ist laut Aebersold unbegründet. «Wir fahren ausschliesslich auf öffentlichen Strassen; diese zu verlassen, ist streng verboten.» Nur auf einem privaten Trainingsgelände kämen die Quads abseits der Strasse zum Einsatz.

Kein Naturpark-Angebot

Raphael Schmid, Leiter des Naturparks Gantrisch, bestätigt, dass der Förderverein das Geld für den Mobilitätsfonds nicht annehmen will. «Das könnte wie eine erkaufte Legitimation wirken und den Naturpark in ein falsches Licht rücken», erklärt er. Die Quad-Touren seien das Angebot eines privaten Drittanbieters und nicht des Naturparks: «Es entspricht nicht unseren Nachhaltigkeitskriterien und wird von uns nicht aktiv gefördert oder vermarktet.» Der Park lege seinen Schwerpunkt insbesondere auf die Förderung nachhaltiger Angebote, die den Qualitätsanforderungen des Naturparks gerecht würden.

Kein «grünes Mäntelchen»

Aebersold hält fest, dass die Idee der Quad-Touren unabhängig vom Naturpark entstanden sei. «Wir hatten nie vor, vom Naturpark Unterstützung oder Fördergelder zu beziehen.» Da sie mit Widerstand gerechnet hätten, seien die Verantwortlichen des Naturparks aber vorzeitig über das Vorhaben informiert worden. Ein Austausch soll gemäss Schmid und Aebersold auch in Zukunft stattfinden.

Den Vorwurf, die Firma wolle sich mit Ökomassnahmen ein «grünes Mäntelchen» umlegen, findet Aebersold verfehlt. «Wir haben uns sehr bemüht, ein ausgewogenes Paket zu schaffen und die Emissionen abzufedern.» Im Vergleich zur Umwelt- und Lärmbelastung durch Autos und Motorräder seien die Quads mit ihren rund zwei Fahrten pro Woche zudem ein kleiner Fisch. «Wenn alle Auto- und Töfffahrer drei Franken in einen Fonds zahlen würden, hätten wir bald einen Gratis-Shuttlebus ins Gantrisch-Kerngebiet finanziert», so Aebersold.

Wertschöpfung für Region

Für Aebersold liegt das Quad-Angebot nicht so weit von den Zielen des Naturparks entfernt, wie es auf den ersten Blick scheint. «Wir schaffen Wertschöpfung, rund 80 Prozent der Einnahmen bleiben in der Region.» Zudem werde das Angebot vor allem für Kaderausflüge genutzt, was ein neues Publikum in die Region bringe. «Und wir beziehen andere Anbieter wie den Seilpark, Restaurants und Hotels in unser Angebot ein und schaffen so eine Vernetzung.» Das Argument der fehlenden Nachhaltigkeit liesse sich zudem auch auf Skilifte anwenden, die aber niemand infrage stelle. «Übers Ganze gesehen passt unser Angebot eigentlich recht gut in den Naturpark.»

Auf Quads den Naturpark Gantrisch entdecken: Für viele ist das ein Widerspruch.Bild zvg

«Übers Ganze gesehen passt unser Angebot eigentlich recht gut in den Naturpark.»

Autor: Tom Aebersold

Autor: Gantrisch Quad-Tours

Heli-Flüge:Sturm im Wasserglas

Gemeinsam mit den Quad-Touren (siehe Haupttext) bietet Tom Aebersold auch Helikopterflüge über dem Gantrisch-Gebiet an. Diese sorgten ebenfalls für Diskussionen und Ängste. Der Naturpark und die Gemeinde Oberbalm, in welcher der Startplatz liegt, wollten sich gegen eine Bewilligung der Flüge zur Wehr setzen. «Für die Flüge brauchte es aber keine spezielle Bewilligung, 20 Flugbewegungen pro Monat sind erlaubt», so Aebersold. Das entspricht maximal zehn Rundflügen pro Monat. So viele Flüge waren laut Aebersold aber sowieso nie geplant, und bisher gab es auch noch keinen. «Da wir das Angebot nicht aktiv bewerben, hatten wir bisher keine Buchung», so Aebersold. Die Aufregung sei deshalb eher ein Sturm im Wasserglas gewesen.luk

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