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«Quartier, das auch nach Büroschluss lebt»

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Autor: Nicole Jegerlehner

12,5 Millionen Franken will der Freiburger Generalrat für den Kauf des Cardinal-Areals ausgeben (siehe auch Kasten). Er sprach sich gestern Abend klar dafür aus. So betonte Stanislas Rück (CVP) als Präsident der Baukommission, der Kauf sei in erster Linie eine Finanzoperation. «Er ist aber sehr wichtig für die Stadtplanung.» Die Baukommission stütze das Projekt eines Technologieparkes, doch lege sie Wert darauf, dass das Cardinal-Areal zu einem Quartier werde, das «auch nach Büroschluss noch lebt». Das Ja zum Geschäft sei kein «laissez-passer» ohne Bedingungen. Rück forderte den Gemeinderat auf, den Generalrat regelmässig über den Stand der Dinge zu informieren.

Keine Gefahr

Auch die Finanzkommission sprach sich für das Projekt aus. So sagte Kommissionspräsidentin Dominique Jordan Perrin (SP), die finanzielle Auswirkung auf die Stadtkasse sei relativ klein, da bei einem Landkauf keine Amortisierung nötig sei. Der Kauf dürfe auf keinen Fall andere Investitionen der Stadt gefährden; «die Finanzkommission wird den Gemeinderat daran erinnern, falls es nötig sein sollte».

Private Investoren

Auch die SVP hielt sich für einmal mit Kritik zurück. Fraktionssprecher Pierre Marchioni lobte, dass das Gelände dereinst im Baurecht abgetreten werde; «das Land bleibt im Besitz von Stadt und Kanton». Marchioni zeigte sich auch zufrieden damit, dass private Investoren gesucht werden.

«Das Geschäft schmeckt bitter wie schlechtes Bier», sagte Claude Schenker, Fraktionschef der CVP/Grünliberalen. «Hier wird ein historisches Kapitel unserer Stadt abgeschlossen; wir denken an die Mitarbeiter von Cardinal.» Seine Fraktion sage aber Ja zum Landkauf, und auch Ja zum Technologiepark: «Wir begrüssen vor allem die Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen.» Der Gemeinderat müsse aber darum besorgt sein, dass auf dem Gelände eine gemischte Nutzung möglich werde.

«Wir unterstützen es immer, wenn die Stadt Land kauft», sagte CSP-Sprecher Pierre-Olivier Nobs; «und der Kauf von Land mitten im Zentrum ist erst recht sinnvoll». Die CSP hoffe, dass auf dem Cardinal-Areal ein Öko-Quartier entstehe. Auch Nobs bat den Gemeinderat, darauf zu achten, dass auf dem Gelände eine gemischte Nutzung möglich sei; die CSP stelle sich aber klar gegen Luxuswohnungen.

Kein Blankoscheck

Für die Grünen sagte Gilles Bourgarel, seine Fraktion begrüsse es, wenn die Stadt Promotorin werde, «gerade bei einem so grossen und wichtigen Gelände mitten in der Stadt». Trotzdem wollten die Grünen dem Gemeinderat nicht einfach einen Blankoscheck erteilen. «Wir verlangen ein städtebaulich hochstehendes Projekt und eine Verbindung hin zum Boxal-Gelände sowie zum Perollesquartier.»

Ein unschlagbarer Preis

SP-Sprecher Elias Moussa meinte: «25 Millionen Franken sind ein unschlagbarer Preis für ein so grosses Gelände im Stadtzentrum.» Die SP unterstütze das Projekt eines Technologieparkes, frage sich aber, ob der Generalrat mitreden könne, wenn es dereinst um die Investoren gehen werde.

Im Namen der FDP sagte Jean-Noël Gex, es sei darauf zu achten, dass Kanton und Stadt wirklich in allen Bereichen das gleiche Stimmrecht hätten. Seine Fraktion begrüsse vor allem auch die Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen und sage darum Ja zum Landkauf.

Zwei sagen Nein

Diesen Chor der Ja-Sager störte eine einzige Stimme: SVP-Generalrat Kevin Grangier kritisierte, dass Kanton und Stadt gleichberechtigt sind. «Wir haben kein klar definiertes Projekt und zwei halbe Chefs.» Das gehe bei schönem Wetter gut, bei Sturm aber werde das Steuern schwierig. «Darum bin ich gegen diesen Kredit, und nicht etwa, weil ich dagegen wäre, dieses Landstück zu kaufen.»

Der Generalrat schlug seine Warnung in den Wind: 66 Parlamentsmitglieder sprachen sich für den Kauf des Cardinal-Areals aus. Zwei sagten Nein, zwei enthielten sich der Stimme.

Der Freiburger Generalrat war sich gestern einig – und stimmte wie zuvor das Kantonsparlament für den Landkauf.Bild Corinne Aeberhard/a

Landkauf:Stadt und Kanton gemeinsam

Der Freiburger Grosse Rat hat bereits am 9. Juni Ja zum Kauf des Cardinal-Areals gesagt – und zwar sehr deutlich, mit 93 Ja- zu einer einzigen Nein-Stimme. Bei diesem Landkauf spannen Kanton und Stadt Freiburg zusammen: Beide Körperschaften zahlen je die Hälfte des Kaufpreises, also je 12,5 Millionen Franken, an die Feldschlösschen AG (die FN berichteten). Im Preis einberechnet sind eventuelle Sanierungsarbeiten. Stadt und Kanton gründen eine einfache Gesellschaft, um den Kauf zu tätigen. Das Geld wird im März nächsten Jahres an Feldschlösschen überwiesen, und ab Juni 2012 gehört das Gelände Stadt und Kanton Freiburg.

Die beiden Partner wollen auf dem Land mitten in der Stadt Freiburg einen Technologiepark einrichten. Noch ist die Frage offen, ob auch Wohnraum entsteht. Sicher ist, dass das Cardinal-Museum während mindestens 20 Jahren bestehen bleibt. njb

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