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«Quelle schnellstens unterbinden»

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«Quelle schnellstens unterbinden»

Autor: Nicole Jegerlehner

«L a Pila ist die primäre und aktive Quelle der Verschmutzung»: Marc Chardonnens spricht Klartext. «Wir müssen nun alles tun, um diese Quelle schnellstens zu unterbinden», sagt der Leiter des kantonalen Amts für Umwelt. Die ergänzenden Untersuchungen der Fische, des Wassers und der Sedimente in der Saane der vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt: In nächster Nähe der ehemaligen Abfalldeponie La Pila sind die Konzentrationen an dioxinähnlichen PCB (Kasten rechts) sehr hoch.

«Beunruhigende Resultate»

Im Wasser wurde rund tausend Mal mehr PCB gemessen als sonst in der Saane; in den Sedimenten rund um die Deponie ist die Konzentration rund 500 Mal so hoch. Diese Werte gab gestern die Projektoberleitung der Deponie La Pila bekannt. «Das sind beunruhigende Resultate», sagt Chardonnens. «Gleichzeitig stellen uns die Analysen aber auch zufrieden: Nun ist klar, dass nicht mehrere Schadstoffquellen die Saane verschmutzen, sondern dass alleine La Pila die Ursache ist.»

Trotzdem sind weitere Untersuchungen nötig: Die Sedimente werden durch die natürliche Auswaschung im Fluss weitergetragen, so dass in den Gesteinen PCB auch weit unterhalb der ehemaligen Abfalldeponie vorhanden sein können. Weitere Messungen und Analysen sollen nun zeigen, wo überall PCB in Sedimenten abgelagert sind – und wo die Konzentration an PCB so hoch ist, dass eine Intervention nötig wird. Damit sei klar, dass auch nach der dringend nötigen Sanierung von La Pila die Probleme nicht einfach beseitigt seien, sagt Chardonnens: «Danach müssen wir uns den Sedimenten widmen, die eine unaktive, sekundäre Quelle von PCB sind.»

Sanierung 2009

Die Abfalldeponie La Pila war von 1952 bis 1973 in Betrieb; rund 240 000 Kubikmeter Haushalt- und Industrieabfälle lagern dort. Bereits 2005 hat eine Untersuchung ergeben, dass die Deponie saniert werden muss. Ende September werden nun die Resultate der umfassenden Bodenanalysen vorliegen, welche seit Frühling laufen; dann werden auch konkrete Vorschläge für die Sanierung formuliert, welche im nächsten Jahr in Angriff genommen werden soll.

Ein unbekanntes Gewässer ist für die Analysten des Kantons bisher der Schiffenensee. Dies soll sich ändern: Bereits werden erste Wasser-, Sediments- und Fischproben erhoben. «Der Schiffenensee ist wie ein Becken, in dem unterschiedlichste Sachen angeschwemmt werden», sagt Kantonschemiker Jean-Marie Pasquier. Nun wird untersucht, ob und in welchen Konzentrationen PCB und Schwermetalle auf dem Seegrund, im Wasser und in Fischen vorhanden sind. Dazu sagt Chardonnens: «Wir wollen erfahren, welche Rolle der See im System der Umweltverschmutzung und in der Kumulation von PCB spielt.»

Beiderlei Fischproben

Das verschmutzte Saanewasser und die erhöhten PCB-Werte in den Fischen hatten dazu geführt, dass die Freiburger Fischer dieses Jahr auf einigen Abschnitten der Saane und auf dem Schiffenensee ihre Angel nicht auswerfen durften. Die ergänzenden Untersuchungen haben nun ein zwiespältiges Resultat ergeben. Bei allen drei am häufigsten gefangenen Fischen – Zander, Hecht und Egli – gab es Proben mit bedenklichen und solche mit unbedenklichen Resultaten.

Quecksilber im Hecht

So waren in einigen Fischen keine Dioxine nachweisbar; in anderen lag die Dosis deutlich über dem Grenzwert von acht Picogramm pro Gramm Fett. So wurden beispielsweise bei einem Barsch im Schiffenensee ein Wert von 12,1 gemessen, bei einem Zander 11,5 und bei einem Karpfen 50,5. Zudem wies ein Hecht im Schiffenensee Quecksilber auf.

«Diese Erkenntnisse lassen wir nun in das neue Reglement für die Patentfischerei 2009 einfliessen», sagt Jean-Daniel Wicky vom kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei. Wie das Reglement aussehen wird, kann Wicky aber noch nicht sagen. Zum einen wartet der Kanton auf Weisungen und Empfehlungen des Bundes. Zum andern «schreiben wir die Vorgaben und Erkenntnisse betreffend Volksgesundheit und Lebensmittelhygiene in Fischereivorschriften um», sagt Wicky: «Also müssen erst diese Experten Stellung nehmen.» Laut Kantonschemiker Pasquier wird unter anderem über ein teilweises Fischereiverbot nachgedacht – ob nach Fischarten oder nach Flussabschnitten ist noch offen.

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