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Racheakt einer antifaschistischen Gruppe?

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Autor: Arthur zurkinden, Kesseva Packiry, Aurélie Lebreau/La Liberté

13 Personen befanden sich im Moment des Überfalls in der Bar. Sie waren daran, die letzten Vorbereitungen für ein privates Konzert der Band «Camerata Mediolanense», organisiert vom Verein «Soleil noir», zu treffen. Es ging alles sehr schnell. Die Täter, die Schweizerdeutsch sprachen, verwüsteten alles, was ihnen in die Quere kam, vor allem auch die Instrumente. Die Personen in der Bar griffen sie jedoch nicht an. Beim Verlassen des Lokals warfen sie eine Tränengas-Rauch-Petarde ins Lokal.

Polizist leicht verletzt

Als die Täter flüchten wollten, traf eine Polizeipatrouille ein. Die Angreifer sprayten sogleich Tränengas in die Belüftung des Polizeiautos. Die Patrouille setzte ihrerseits Pfefferspray ein und konnte einen Angreifer festnehmen. Als dies die andern Täter sahen, griffen sie die Polizei erneut an. Es gelang ihnen dabei, ihren Kameraden zu befreien, bevor sie die Flucht ergriffen. Dabei sahen sich die Polizisten auch gezwungen, ihre Waffen zu ziehen, ohne aber einen Schuss abzugeben, dies zum eigenen Schutz. Bei der handgreiflichen Auseinandersetzung wurde ein Polizist an der Hand leicht verletzt.

Züge angehalten

Die Angreifer, die von der Wallriss-Strasse herkamen, ergriffen die Flucht via Pierre-Aeby- und Steinhauergässchen, wo sie Stöcke und Kleider hinterliessen, in Richtung Lausannegasse. Aufgrund dieser Ereignisse erliess die Polizei sofort einige Massnahmen. So wurde die Murtengasse gesperrt. Und die Züge ab Freiburg wurden bis 21 Uhr angehalten, bis eine Kontrolle aufgestellt werden konnte. Der Untersuchungsrichter Marc Bugnon hat eine Untersuchung wegen Aufstand, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Gewaltanwendung und Drohung gegen Polizisten eingeleitet. Rund 30 Polizisten wurden in der Folge aufgeboten, doch konnte niemand festgenommen werden. Der Sachschaden in der Bar «Elvis et moi» beläuft sich auf mehrere Zehntausend Franken.

Wer steckt dahinter?

Laut Polizei lassen die ersten Untersuchungen den Schluss zu, dass es sich bei der Täterschaft vermutlich um Anhänger der linksextremen Punk-Szene handelt. «Die Polizei zieht aber die These vor, dass es um eine Abrechnung zwischen den Tätern und des Vereins ?Soleil noir? ging und glaubt nicht, dass es sich um einen ideologischen Kampf zwischen Anhängern von links- und rechtsextremen Gruppen gehandelt hat», schreibt die Polizei, wundert sich aber, wie minutiös die Aktion vorbereitet war.

Konzert rechtsextremer Band verhindert

Am späteren Sonntagnachmittag erhielten die FN ein Mail, das mit «Antifaschistische Aktion, Kommando nazifreie Subkultur», unterzeichnet war. «Konzert der rechtsextremen Band Camerata Mediolanense verhindert», betitelten die Antifaschisten ihre Mitteilung. «Mit einer direkten Aktion haben wir am Samstag einen Auftritt der rechtsextremen Dark-Wave-Band ?Camerata Mediolanense? in Freiburg verhindert. Die Aktion richtete sich gezielt gegen die Musikinstrumente der ?Kameradschaft Mailand? und gegen die Infrastruktur, die der Club ?Elvis et moi? den Veranstaltern von ?Soleil noir? zur Verfügung stellte. Vor unserem Abzug zündeten wir im mittlerweile gut durchlüfteten Club eine Tränengas-Rauch-Petarde.

Personen wurden bewusst nicht angegriffen oder verletzt. Einzig, als uns Polizisten mit Pfefferspray am Abzug hindern wollten und versuchten, einen Genossen zu verhaften, setzten wir unsererseits Pfefferspray ein, um die Polizei zurückzudrängen», hielten sie weiter fest und gaben sich in der Folge überzeugt, dass die Band Camerata Mediolanense zur braun-schwarzen Dark-Wave-Szene gehört. «In ihren Songs und ihrem Artwork verdichten die Akteure der rechten schwarzen Szene Metaphern und Mythen aus dem Spektrum der Konservativen Revolution und des Italienischen Faschismus», schreiben sie und fahren fort: «Es ist uns egal, welcher Subkultur sich Neonazis und Rechtsextreme zugehörig fühlen und wie sie ihre Propaganda verbreiten wollen. Wir werden sie immer und überall bekämpfen.»

Zeugenaufruf

Die Polizei bittet die Bevölkerung bei der Suche nach der Täterschaft um Mithilfe. Zeugen, welche sachdienliche Hinweise bezüglich Anmarsch- und Fluchtweg der Täterschaft machen oder andere Informationen liefern können, sind gebeten, sich bei der Kantonspolizei (026 305 17 17) zu melden.

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