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Ratgeber Wildkräuter: Engelwurz, die Pflanze aus dem Norden

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Engelwurz ist eine alte Heilpflanze aus dem Norden. Griechen und Römer kannten sie nicht, da sie aus Skandinavien, Island und Grönland nach Mitteleuropa gelangte.     

In Nordeuropa wurde die Pflanze seit dem 12. Jh. als Gemüse gegessen. Die Kräuterbücher des 16. Jh. weisen auf ihren Einsatz gegen die Pest hin, indem zum Beispiel das Riechen an einer mit Essig getränkten Wurzel vor dieser Erkrankung schützen sollte. Auch gegen Zauberei und böse Geister wurde die Pflanze (Heiligengeistwurzel) eingesetzt. Der Gattungsname Angelica ist lateinischen (angelus = Engel) bzw. griechischen (angelos = Engel) Ursprungs. Nach der Sage soll die heilkräftige Pflanze den Menschen von einem Engel gezeigt worden sein. Auch der Artname Archangelica ist danach geprägt.

Sie gehört zur Familie der Doldenblütler und ist eine von den grossen Vertretern dieser Familie. Trotz der Grösse besteht Verwechslungsgefahr mit dem tödlich giftigen Wasserschierling. Man sollte die Pflanze also sehr gut kennen, bevor man sie sammelt. Die Angelica hat einen angenehmen aromatischen Geruch und einen süssen Geschmack.

Sie wirkt antiseptisch, abwehrsteigernd, kraftspendend, krampflösend, magensaftfördernd, Kreislauf stabilisierend sowie bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Erkältungskrankheiten, Erschöpfungszuständen, Migräne, Rheuma, Gicht, Leberschwäche, Magen-Darm-Krämpfen, Magenschwäche, Magersucht (Anorexie), Menstruationsbeschwerden, Verdauungsproblemen, Verstopfung, Wechseljahrbeschwerden.
Sie kann sowohl innerlich, in Form von Tee oder Tinktur, eingenommen als auch äusserlich mit einer Salbe oder einem Öl aufgetragen werden.

Die zu verwendenden Pflanzenteile sind Wurzel, Blätter und Samen. Die Engelwurz darf nicht bei Schwangerschaft angewandt werden. Sie erhöht die Empfindlichkeit für Sonnenlicht.

Man sollte sie nicht länger als drei Wochen anwenden, Ausnahme bei medizinischer Betreuung.

Die Angelica wurde nicht nur als Heilmittel, sondern auch als Nahrungsmittel genutzt. Dazu wurden die Samen mit Milch in Därmen als eine Art gewürzte Käsewurst verarbeitet, die lange lagerbar war. Bauern setzten die Wurzeln auch bei ihren Tieren ein, um Koliken und andere Verdauungsprobleme zu heilen.

Das Öl aus Wurzeln und Samen ist Bestandteil von Kräuterlikören und Bitterschnäpsen, wie Boonekamp, Bénédictine und Chartreuse. Kandierte Stängel werden als Süssigkeit und als Verzierung für Backwaren angeboten. Engelwurz ist auch Bestandteil des Schneeberger Schnupftabaks. Mit den Früchten werden Wermutwein, Gin und Chartreuse aromatisiert. Zum Wohl!

Silvia Baumung ist eine Kräuterfrau und Köchin aus Praz. Sie bietet verschiedene Kurse an. www.kraeutergenuss.ch

Silvia Baumung.
Foto zvg

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