Der prominenteste Kritiker der «Freiburger Verhältnisse», der emeritierte Strafrechtsprofessor Franz Riklin, reagiert schon fast entmutigt auf den Entscheid von Untersuchungsrichter Jean-Luc Mooser. «Es gibt im Kanton Freiburg zweierlei Recht», erklärt er in einer Stellungnahme an die FN, «eines für die Allgemeinheit und eines für die ?protegierten? Leute». Riklin versteht, dass die Beteiligten seiner Meinung nach einen Rückzieher gemacht haben. «Diese Leute hätten sich strafbar gemacht, da ist es klar, dass sie heute die Fahrunfähigkeit des Beamten bestreiten.» Wer zudem den Inhalt der SMS als hypothetisch bezeichne, nehme die Bevölkerung nicht ernst.
«Gefordert ist jetzt die Justiz. Dieser Fall braucht eine öffentliche Verhandlung.» Eine klare Aufforderung an Staatsanwältin Anne Colliard, die als einzige Rekurs gegen Moosers Entscheid einreichen könnte. Gestern war die Staatsanwältin für eine Beantwortung dieser Frage jedoch nicht erreichbar. pj