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Reaktionen auf Gutenberg-Aus

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Reaktionen auf Gutenberg-Aus

Das Ende des Gutenberg-Museums scheint besiegelt. Am Donnerstag wurde entschieden, Konkurs anzumelden. Niemand ist glücklich über diesen Ausgang.

Mit traurigen, enttäuschten, verbitterten Gesichtern verliessen die Mitglieder des Stiftungsrats am Donnerstagabend das Restaurant Grenette. Eben hatten sie schweren Herzens entscheiden müssen, für das Gutenberg-Museum Konkurs anzumelden.

An der anschliessenden Medienkonferenz erklärte Präsidentin Martine Morard-de Weck den Grund: Die beiden Branchenverbände Viscom (Drucker) und Schweizer Presse (Verleger) hätten das Museum über ihren Streikfonds kaufen wollen. In letzter Minute habe Schweizer Presse dies abgelehnt. In dieser Situation habe der Stiftungsrat keinen anderen Ausweg mehr gesehen als den freiwilligen Konkurs (FN von gestern).

«Schade, bedauerlich, traurig»

Im Anschluss an die Medienkonferenz und am Tag danach haben die FN weitere Reaktionen eingeholt:
l Hans-Ulrich Bigler , Direktor Viscom: «Wir bedauern, dass es so weit gekommen ist. Viscom hat versucht, eine Lösung zu finden. Schweizer Presse hat alles etwas anders gesehen. Das ist kein Vorwurf: Die Verlegervertreter hatten gute Gründe für das Nein. Von Viscom-Seite besteht im Übrigen ein Angebot an die Stadt Freiburg, im Falle einer Übernahme der Gebäude durch die Gemeinde für die Betriebskosten des Museums aufzukommen.»
l Daniel Kaczynski , Geschäftsführer Schweizer Presse: «Es ist tragisch und bedauerlich, dass es so weit gekommen ist. Unser Verband muss jetzt mit der Rolle des Schwarzen Peters leben, obwohl die entscheidenden Fehler viel früher gemacht wurden. Unser Entscheid ist nicht gegen das Museum gerichtet. Der Schutzfonds wäre einfach das falsche Finanzierungsvehikel gewesen. Laut Statuten dürfen die Fondsgelder nur in marktgängige Wertschriften investiert werden.»
l Jean Bourgknecht , Kulturdirektor der Stadt Freiburg: «Politisch und kulturell ist es schade, dass das Museum verschwindet. Der Gemeinderat muss nun die neue Situation analysieren. Es handelt sich jetzt nicht mehr primär um ein kulturelles, sondern um ein finanzielles Problem. Das Rückkaufsrecht der Stadt auf die Gebäude wird sicher wieder zur Sprache kommen.»
l Hugo Baeriswyl , Gründungsmitglied und langjähriger Präsident der Stiftung Gutenberg: «Zwölf Jahre Aufbauarbeit an diesem Museum wurden von den Zeitungsverlegern in einer einzigen Sitzung und mittels fadenscheiniger juristischer Argumente zunichte gemacht. Ich hoffe, dass jemand Gebäude und Exponate aus der Konkursmasse en bloc aufkaufen wird. Wenn alles einzeln verkauft wird, wird dieses Kulturgut ein für alle Mal zerstreut und vernichtet.»
l Rico Büchler , Stiftungsrat und Stütze des Gutenberg-Museums seit dessen Berner Zeiten: «Wir haben sicher Fehler gemacht. Angesichts der ungesicherten Finanzen hätten wir im Jahr 2000 nicht starten dürfen. Trotzdem stimmt mich das Aus sehr traurig. Stücke, die keinen Käufer finden, werden schlimmstenfalls verschrottet.» cs

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