Die Schweizer Arbeitskräfte haben im Jahr 2023 mehr verdient. Doch die Inflation machte den Lohnanstieg für viele zunichte. Die Branchenübersicht.
Die Schweizer Nominallöhne sind im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Anstieg seit 14 Jahren. Doch so schön das in den Ohren der Arbeitnehmenden klingen mag – im Portemonnaie spüren die meisten davon nichts.
Das liegt an der Inflation: Sie lag letztes Jahr bei 2,1 Prozent und frass den Zustupf in den Lohntüten gleich wieder auf. Die Kaufkraft der Löhne sank um 0,4 Prozent. Das zeigt der Schweizerische Lohnindex, den das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag aktualisierte.
Die grössten Teuerungstreiber waren die höheren Strom- und Gaspreise sowie die Mieten. Sie sorgten dafür, dass die Reallöhne im dritten Jahr in Folge sinken. Der Rückgang ist allerdings geringer als 2021 (minus 0,8 Prozent) und 2022 (minus 1,9 Prozent).
Gesundheitswesen im Minus – Verwaltung im Plus
Der Rückgang betraf nicht alle Wirtschaftszweige. Im Dienstleistungssektor sanken die Reallöhne um 0,5 Prozent, während sie im zweiten Sektor (Industrie und Baugewerbe) stabil blieben.
Die grösste Einbusse bei den Reallöhnen erfuhren die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten. Ihre Kaufkraft sank um 2,7 Prozent. Im Gesundheits- und Sozialwesen gingen die Reallöhne ebenfalls deutlich zurück (minus 2 Prozent).
Auf der anderen Seite stieg die Kaufkraft der Löhne in einem knappen Dutzend Branchen. Am stärksten bergauf ging es in der öffentlichen Verwaltung mit einem Plus von 1,5 Prozent.
Zwischen den Geschlechtern gab es letztes Jahr nur minime Unterschiede: Über alle Wirtschaftszweige hinweg erhöhten sich die Nominallöhne der Frauen im Jahr 2023 durchschnittlich um 1,8 Prozent, jene der Männer um 1,7 Prozent.
Für den Lohnindex greifen die Bundesstatistiker auf Lohnangaben aus rund 250’000 Unfallmeldungen der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) zurück.
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