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Reisebericht: Entschleunigen entlang Norwegens wilder Küste

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Reise mit dem Postschiff durch Norwegens Fjorde, den Polarkreis überqueren, das Nordkap besuchen und ganz viel Natur und einige Städte erleben. Ein unvergessliches Erlebnis – zu jeder Jahreszeit.

Für viele ist es ein Traum: die Fahrt mit dem Postschiff von Bergen nach Kirkenes – nahe der russischen Grenze – und zurück. Zwölf Tage und elf Nächte auf dem Schiff, dazu Ausflüge an etlichen Häfen und Natur pur in einer sich ständig verändernden Kulisse. Die Strecke beträgt 2633 nautische Meilen, das entspricht 4876 Kilometern. Vom 1. Juni bis zum 31. August ist die Strecke um gut 244 Kilometer länger, weil während dieser Zeit die Schiffe in den Geirangerfjord dürfen. Die Geschwindigkeit der Havila-Kystruten-Schiffe beträgt 14 bis 15  Knoten, also 25,9 bis 27,8 Kilometer in der Stunde, und das Gefährt hat 5,3 Meter Tiefgang. Die 34 Häfen, die angefahren werden, haben klingende Namen wie etwa Torvik, Molde, Rørvik, Brønnøysund, Honningsvåg, Mehamn, Hammerfest.

Das Expeditionsteam stellt an Bord die buchbaren Ausflüge vor, berichtet über interessante Themen wie die Entstehung des Nordlichts und der Mitternachtssonne, die norwegische Skigeschichte, über die Wikinger, Sami, Land und Leute. Die Crew spricht Norwegisch, Englisch und Deutsch.

Kreuzung mit dem Schwesterschiff Havila Castor.
Bild Margrit Sixt

Fantastische Ausblicke

Nach dem Einchecken gibt es im Wartebereich einen Film über Sicherheit an Bord, wo die Sammelplätze und Ausrüstung sind. Am ersten Abend können die Passagiere sagen, um welche Zeit sie die drei Mahlzeiten einnehmen möchten. Entsprechend werden die Tische zugeteilt. Wir hatten das Glück, dass unsere Plätze an einem der Panoramafenster waren. Vor lauter Landschaftschauen kam das schön angerichtete und leckere Essen fast zu kurz. Dank der Aussenkabine konnten wir ebenso am frühen Morgen oder nachts die Häfen und die vielfältige Landschaft anschauen. Ein Plus der Havila-Schiffe ist, dass die Passagiere zuoberst ganz um das Schiff laufen können, nichts verdeckt den Blick.

Das Schiff kommt am zweiten Tag um 9.45 Uhr in Ålesund an und fährt ausserhalb der Geiranger-Fjord-Zeit erst um 20  Uhr weiter. Zeit genug, um die schöne Altstadt zu erkunden und die über 400 unterschiedlich hohen Stufen auf den Aksla-Berg zu steigen. Belohnt wurden wir mit einer prächtigen Aussicht auf die Stadt, den Hafen, die umliegenden Berge.

Die Landschaft während der ganzen Reise ist beeindruckend, wunderschön, aber auch schroff und wild, im April noch mit Schnee bis ans Ufer der Fjorde. Die Alpen sind so beeindruckend wie die hiesigen Berge.

Die sichtbare Überquerung des Polarkreises.
Bild Margrit Sixt

Polarkreis und Polarlichter

Am nächsten Tag folgte ein nächster Höhepunkt: eine Fahrt mit einem historischen Tram in Trondheim und der Besuch des Nidarosdoms, in welchem die norwegischen Könige und Königinnen gekrönt werden. Trondheim lässt sich ebenfalls gut zu Fuss erkunden, und wir entdeckten viele alte, bunte Holzhäuser. Am Tag darauf folgte die Überquerung des Polarkreises. Das Frühstück musste warten, fast alle Passagiere standen auf den Decks acht und neun und bestaunten die Skulptur, welche den Polarkreis markiert.

Eine Frau hatte beim Wettbewerb die Uhrzeit der Überquerung fast sekundengenau geraten – und erhielt ihre Polartaufe. Wir Zweitplatzierten waren froh, haben wir uns um einige Sekunden vertan. Zum Glück: Im April war es doch noch kühl, und eine Ladung Meerwasser über den Kopf zu bekommen, ist nicht ganz ohne. Die Gewinnerin trug es mit Fassung.

Die Landschaft ist abwechslungsreich, das Wasser mal ruhig, mal rau.
Bild Margrit Sixt

Ah und Oh

Die kommende Nacht hielt die schönste Überraschung bereit: Obwohl die Nächte im April schon kürzer und heller wurden, kam der «Alarm»: «Nordlicht». Zuerst waren die zartgrünen Streifen am Sternenhimmel von Auge kaum auszumachen. Die Smartphones erfassten sie bereits. Die Nordlichter wurden immer stärker, veränderten sich ständig und sorgten für viele «Ah» und «Oh». Interessant ist: Die Sterne sind durch die Nordlichter zu sehen. Ein Schauspiel, welches wir voller Bewunderung genossen – und irgendwann gingen wir mit steifen Nacken in die Kabine und bewunderten von dort aus noch einige Polarlichter.

Die Schiffe fahren immer noch mit der Postflagge am Heck.
Margrit Sixt

Die Polarlichter waren das Tischgespräch am nächsten Morgen, wir tauschten Handyfotos aus und waren immer noch voller Eindrücke der vergangenen Nacht. Danach folgte ein weiterer Höhepunkt: die Busfahrt zum Nordkap, dem nördlichsten Punkt des europäischen Festlands. Es blies ein heftiger und kalter Wind, gegen den wir uns fest stemmen mussten, um zur Skulptur zu gelangen. Der anschliessende Rückenwind war ebenso heftig, und wir mussten möglichst aufrecht gehen.

Die Landschaft spricht für sich.
Bild Margrit Sixt

Die Barentssee tobte, die Wellen schlugen gegen den Felsen. Und einigen weniger seefesten Mitreisenden wurde bewusst, dass als Nächstes die Fahrt über diesen wilden Meeresabschnitt folgen wird, bevor es in ruhigere Gewässer und nach Kirkenes ging.

Der letzte Halt auf der Reise nach Norden ist Kirkenes, nur wenige Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Strassennamen sind in Norwegisch und Kyrillisch angeschrieben, ebenso die Geschäfte. Hier, aber auch an einigen Orten auf der Route, sind die Spuren des Zweiten Weltkriegs noch insofern sichtbar, als die Häuser aus den 1950er-Jahren stammen und keinen besonderen Charme haben.

Das Nordkap muss fast besucht werden.
Bild Margrit Sixt

Anders hingegen auf den Lofoten, welche auf dem Weg zurück tagsüber angefahren werden und zu einem Rundgang einladen. An der Hafeneinfahrt präsentierten sich riesige Gestelle, daran war Stockfisch zum Trocknen aufgehängt. Unglaublich, Mitte April kamen wir nochmals in den Genuss von Polarlichtern, gefühlt waren diese sogar stärker und intensiver als jene zu Beginn der Reise.

Die Reiseroute
zvg

Flugzeug oder Zug

Wer mit dem Flugzeug reist, fliegt wahlweise nach Bergen oder Oslo. Von der Hauptstadt geht es mit der Bergenbahn nach Bergen. Wir entschieden uns für den Land- und Seeweg nach Bergen und für das Schiffsunternehmen Havila Kystruten: Mit dem Zug nach Kiel mit dortiger Übernachtung, am nächsten Tag mit der Fähre Color Line nach Oslo. Die Überfahrt dauert 20 Stunden. Nach einer weiteren Übernachtung fuhren wir mit der Bergenbahn durch eine wunderschöne Landschaft in Bergregionen und mit viel Schnee und dann wieder runter nach Bergen. Zum Schiff gelangen die Reisenden zu Fuss vom Bahnhof Bergen oder mit dem Taxi. Wichtig zu wissen: Die Postschiffreisen sind keine Kreuzfahrten. Es ist eine Reise, in welcher die Natur und die Schifffahrt an sich das Erlebnis ist.

Informationen

Zwei Gesellschaften, ein Ziel

Auf der Strecke Bergen–Kirkenes–Bergen verkehren sieben Schiffe von Hurtigruten sowie vorerst zwei Schiffe von Havila Kystruten. Voraussichtlich im Sommer werden sie ihr drittes und viertes Schiff erhalten. Havila gilt als sehr umweltfreundlich, fährt mit Flüssigerdgas (LNG) und elektrisch. Hurtigruten wird in den kommenden Jahren ihre Schiffe ebenfalls umweltfreundlicher ausrüsten. Die Küstenschifffahrt, früher Postschifffahrt, feiert in diesem Jahr den 130. Geburtstag. sim

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