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Rekursflut gegen die Bahnhofstrasse

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Rekursflut gegen die Bahnhofstrasse

Oberamt Saane kämpft sich momentan durch 141 Rekurse und 322 Einsprachen

141 Rekurse gegen die einseitig geschlossene Bahnhofstrasse und 322 Einsprachen gegen die Quartierplan-Anpassungen im Stadtzentrum sind auf dem Oberamt eingetroffen. Ist die Verkehrs- und Fahrplan-Änderung ab Dezember eine Illusion?

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

Bereits seit Februar 2002 ist das Generelle Projekt des Verkehrsverbundes der Agglomeration (Cutaf) auf dem Tisch. Agglomerationsgemeinden, Vereine, Firmen und Einzelpersonen haben daraufhin Stellung bezogen. Diese Gesamtplanung wurde abgeändert und schliesslich angenommen; von der Cutaf selbst, nicht aber von allen Gemeinden.

Das Generelle Projekt der Cutaf zeigt die geplante mittel- und langfristige Marschrichtung in der Verkehrspolitik der Agglomeration Freiburg auf. Darin wird zwar sehnsüchtigst auf die Poyabrücke gewartet, bevor einschneidendere Verkehrsmassnahmen getroffen werden können. Aber nicht erst in zehn Jahren wird das Freiburger Stadtzentrum verstopft sein.

Massnahmen für Lebensqualität
und den öffentlichen Verkehr

Eine Verbesserung ist ohne Massnahmen nicht in Sicht. Im Gegenteil: «Vor allem wenn Nordmann sein Multiplex-Projekt beginnt, geht der ganze Baustellenverkehr über die Manor-Kreuzung. Die Strassendiagonale werden wir nicht mehr brauchen können und es kann bei dieser Kreuzung nicht mehr funktionieren», sagte Hubert Dafflon, Verwalter der Cutaf.

Stadt Freiburg und Cutaf schlugen deshalb bereits vor zweieinhalb Jahren vor, die Bahnhofstrasse einseitig vom Manor an aufwärts für den motorisierten Individualverkehr zu schliessen und so Busse und Fahrräder zu bevorzugen. «Dies ist ein erster Schritt zu einer Verbesserung im Zentrum; der einzige, die ohne Poyabrücke machbar ist», sagte Dafflon. Dadurch soll im Zentrum die Lebens- und Luftqualität, aber auch die Effizienz des öffentlichen Verkehrs verbessert werden.

Gleichzeitig hat die Stadt Freiburg drei Anpassungen ihrer Ortsplanungen öffentlich aufgelegt. Sie will den Teilrichtplan Bahnhof-Süd aufheben und den Ortsplan in diesem Bereich anpassen, nicht zuletzt indem er eine Fussgängerzone östlich des Freiburg-Centre schafft und Parkplätze von der Oberfläche verbannt. Schliesslich sind Strassenverkehrsanpassungen notwendig beim Jean-Tinguely-Platz, wo das grosse Gastspielhaus und unterirdisch die Multiplex-Kinos entstehen sollen.
Das Oberamt des Saanebezirks hat nun die Rekurse gegen die einseitig geschlossene Bahnhofstrasse und die Einsprachen gegen die drei Ortsplan-Änderungen sortiert.

«Es sind 322 Einsprachen gegen die drei Objekte und 141 Rekurse gegen die Bahnhofstrasse», sagte Oberamtmann Nicolas Deiss. 2 der Rekurse kämen von Gemeinden der Agglomeration, 11 von Vereinen (vor allem Quartiervereinen), 1 von einer politischen Partei, 15 von Gewerblern und 122 von Einzelpersonen.

Verkehrsverlagerung befürchtet

«Eine eventuelle Verbesserung im Stadtzentrum rechtfertigt nicht eine massive Verschlechterung in mehreren Wohnquartieren wie im Jura, im Gambach und in der Vignettaz», schreibt die FDP Stadt in ihrer Einsprache.

Versteht Cutaf-Verwalter Dafflon solche Befürchtungen der Quartiere? «Ein bisschen schon, weil nämlich der Katalog mit unseren geplanten Begleitmassnahmen nicht gleichzeitig öffentlich aufgelegt worden ist», sagte Dafflon. Die Cutaf habe aber bestimmt nicht vor, den Verkehr einfach zu verlagern und werde mit Rahmenbedingungen darauf achten, dass niemand zu kurz komme.

Indem das Umsteigen zwischen allen Linien am Bahnhof erleichtert wird und der Bus nicht mehr einfach im Stau stecken bleibt, soll das Umsteigen vom Auto auf den Bus gefördert werden. «Wir wollen weniger Verkehr und nicht einfach eine Verschiebung», sagte Dafflon.

Fahrplan nicht in Gefahr,
aber vielleicht mit Verspätungen

Das Oberamt muss nun die Rekurse behandeln und das Bauamt der Stadt die Einsprachen. Möglich, dass Cutaf-Präsident und Oberamtmann Deiss in Ausstand treten muss. Aber die Zeit eilt, wenn mit der Fahrplanänderung am 12. Dezember die teilweise Schliessung umgesetzt werden soll. «Wir wollen so schnell wie möglich handeln, damit wir möglichst vor dem Sommer wissen, ob es klappt», sagte der zuständige Gemeinderat Jean Bourgknecht.

Er habe echte Befürchtungen, dass es nicht reiche, sagte Hubert Dafflon. Wenn nicht, werde man zwar den Fahrplan für die Busse nicht mehr anpassen, die Leute müssten dann aber mit regelmässigen Verspätungen rechnen. Und eben: Der überlastete Manor-Kreisel könnte für zusätzliche Probleme sorgen und viel zu reden geben.

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