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Rinderdurchfall ausrotten

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Rinderdurchfall ausrotten

Schäden gehen in Millionenhöhe

Die Bovine Virusdiarrhö (BVD) ist eine alte Krankheit, die in den Rinderbeständen auf der ganzen Welt vorkommt. In den letzten Jahren nahmen die Schäden in der Schweiz zu und es wurde ein Konzept für die Ausrottung dieser Viruskrankheit erarbeitet.

Die BVD-Virusinfektion eines Rindes führt zu einer vorübergehenden Erkrankung mit Fieber und Durchfall. Tiere mit normal entwickeltem Immunsystem bilden beim Kontakt mit dem Virus spezifische Antikörper aus und sind lebenslang vor einer weiteren BVD-Infektion geschützt, erklärte Berater Bruno Häller von der Betriebsberatung Grangeneuve anlässlich eines Informationsabends in Düdingen. Anwesend waren über 100 Tierhalter.

Problematischer werde die Krankheit bei trächtigen Tieren. Je nach Trächtigkeitsstadium könne eine Infektion einen Frühabort auslösen oder sogar zu Missbildungen beim Kalb führen. Am schwerwiegendsten sind die Folgen bei einer Ansteckung während des 2. und 4. Trächtigkeitsmonats. Die in dieser Phase in der Gebärmutter infizierten Kälber produzieren während des ganzen Lebens Viren und scheiden diese aus. Sie werden als persistent infizierte PI-Tiere («Streuer») bezeichnet. Der Anteil der PI-Tiere wird auf ein Prozent geschätzt. Aborte und Tierverluste durch die tödliche Form der BVD-Seuche, der Erkrankung der Schleimhaut (Mucosal Disease MD), verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden. Schweizweit rechnet man mit jährlichen Einbussen von 10 Millionen Franken.
Die Identifikation und Elimination der PI-Tiere ist das Ziel dieser Ausrottungskampagne, führte Kantonstierarzt Fabien Loup aus. In der Phase I werden die PI-Tiere mittels Milch- und Blutproben ermittelt und ausgemerzt. In der Phase II werden die neugeborenen Kälber untersucht. In diesen zwei Phasen muss der Landwirt Restriktionen im Tierverkehr einhalten. Die Phase III sieht eine längerfristige Überwachung der BVD-freien Betriebe vor.
PI-Tiere dürfen nicht an Ausstellungen aufgeführt werden.

Die Schweiz müsse ein Interesse daran haben, möglichst bald den Status «BVD-frei» zu erlangen.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Beim Ausrottungskonzept geht man davon aus, dass alle Beteiligten die Kosten mittragen müssen, d. h. die Tierhalter für die Kosten der Tierarztbesuche und Probenahmen ca. 16 Millionen Franken, die Kantone für die Laborkosten und Entschädigung der PI-Tiere ca. 16 Millionen und der Bund für die nationale Logistik und Koordination 1 Million aufbringen. Die längerfristige Überwachung wird auf 22 Millionen geschätzt, so dass sich die Kosten auf 55 Millionen Franken belaufen werden. In den meisten Kantonen müssen sich die Tierhalter mit 12 Franken je Tier, verteilt auf drei Jahre, an den Kosten beteiligen.

Im Kanton Freiburg werden die Tierhalter nicht zusätzlich zur Kasse gebeten wie ihre Berufskollegen in anderen Kantonen, berichtet Geschäftsführer Hubert Jungo von der Nutztierversicherungsanstalt Sanima.

Es ist die Sanima, die den Tierhalterbeitrag von 12 Franken aus dem Reservefonds deckt. Sie habe zudem eine Ausdehnung der Versicherungsdeckung erhalten für bestimmte «zu überwachende» Seuchen, darunter auch die BVD/MD.
Die Versicherung entschädige schon heute PI-Tiere und solche, die von der MD befallen sind, sagte er. Im Kanton zählt man ca. 135 000 Stück Rindvieh. ju
Basis muss entscheiden

In Düdingen fand am Donnerstagabend die letzte von elf Informationsversammlungen im Kanton Freiburg statt. Insgesamt nahmen 700 bis 800 Landwirte an diesen Informationsabenden der Landwirtschaftlichen Betriebsberatung Grangeneuve («La Vulg») teil, die in Zusammenarbeit mit dem Kantonstierarzt und der Nutztierversicherungsanstalt Sanima durchgeführt wurden.

Die bäuerliche Basis muss entscheiden, ob sie diese Seuche (siehe Artikel) ausrotten will. Ist dies der Fall, wird die Plattform der Schweizer Rindviehproduzenten im Mai beim Bundesrat Antrag stellen, damit die BVD als «eine zu bekämpfende Seuche» bezeichnet wird und die Kostenverteilung so allgemeinverbindlichen Charakter erhält. In der Folge wird das Bundesamt für Veterinärwesen die gesetzlichen Grundlagen für die Tilgung dieser Seuche erarbeiten. Ab Herbst 2007 soll die Kampagne mit der Untersuchung sämtlicher Rinder auf den BVD-Virus begonnen werden.
Um sich ein Bild zu machen und Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen zu haben, packte Bauernpräsident Josef Fasel die Gelegenheit, eine Konsultativabstimmung durchzuführen, beim Schopf. Die grosse Mehrheit, insbesondere auch die Zuchtverbände, sind daran interessiert, möglichst bald BVD/MD-freie Tierbestände zu haben.

Der Mensch erkrankt nicht

BVD ist eine heimtückische Viruserkrankung, die nur Tiere der Rindergattung befällt. Laut Bundesamt für Veterinärwesen (www.bvet.admin.ch) und BVD-Informationsdienst (www.
bvd-info.ch) löst dieses Virus bei den Menschen keine Erkrankung aus. ju

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