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Rocky, Hachiko und die anderen

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Er heisst Rocky, kommt aus dem Kanton Aargau und ist ein männlicher Labrador: der typische Schweizer Hund, gemäss den Zahlen der Schweizer Heimtierdatenbank Anis. Rocky ist einer von rund 450 000 Hunden, die derzeit in der Schweiz registriert sind. Die Zahl zeigt, wie beliebt Hunde hierzulande als Haustiere sind, und sie erklärt den grossen Erfolg der aktuellen Ausstellung im Naturhistorischen Museum Neuenburg, die sich dem «besten Freund des Menschen» widmet. Seit der Eröffnung im Oktober haben rund 23 000 Personen die Schau «Gib’s Pfötli!–Zwischen Hund und Wolf» gesehen. Diesen Sonntag startet das Museum sein Frühlingsprogramm zur Ausstellung und legt gleichzeitig die Ausstellungstexte in deutscher Sprache als Broschüre vor, wie es in einer Mitteilung schreibt.

15 000 Jahre alter Zahn

Die Ausstellung reicht zurück bis in die Jungsteinzeit vor 30 000 Jahren, als der Wolf als erstes Tier vom Menschen domestiziert und damit zum Hund wurde. Sie zeigt einen 15 000 Jahre alten Hundezahn, der bei einer archäologischen Grabung in der Nähe von Neuenburg gefunden wurde und als ältester Beweis der Domestizierung des Wolfes in der Schweiz gilt. Sie erzählt von der Zucht von Hunderassen und stellt die neun Schweizer Rassen vor, vom Bernhardiner über den Berner Sennenhund bis zum Appenzeller Bläss.

Auch die Jagd nach Extremen und das Auftreten von Zuchtfehlern lassen die Ausstellungsmacher nicht ausser Acht. So sind der kleinste und der grösste Hund der Welt zu sehen. Gemäss Guinness-Buch der Rekorde sind das der Chihuahua Booboo (zehn Zentimeter gross und 675 Gramm schwer) und die Deutsche Dogge Zeus (1,12 Meter gross und 70,3 Kilogramm schwer). Zwei Beispiele aus dem 19. Jahrhundert illustrieren das Thema Zuchtfehler: der Kampfhund von Córdoba (Argentinien), der für die damals beliebten Hundekämpfe gezüchtet worden war, und der Old White English Terrier, der seine wettbewerbstaugliche Schönheit mit gesundheitlichen Problemen bezahlte.

Hachiko, der Treue

Doch auch der Hund, wie die meisten Hundehalter ihn kennen und lieben, kommt zum Zug: Die Ausstellung zeigt, wie der Hund zum vollwertigen Familienmitglied wird, welche Rolle er im Familienverbund spielt und was die Menschen alles für ihn tun. Etwa ein Drittel der Besitzer beteuere, so lernen die Besucherinnen und Besucher, dass sie sich ihrem Hund näher fühlten als jedem anderen Familienmitglied und dass sie für ihn ihr Leben riskieren würden.

Die Hunde danken es ihren Menschen mit bedingungsloser Treue: So darf das berühmte Beispiel des japanischen Hundes Hachiko nicht fehlen. Dieser begleitete sein Herrchen, einen Universitätsprofessor, jeden Morgen zum Bahnhof und wartete dort am Abend auf seine Rückkehr. Nach dem Tod des Professors kehrte Hachiko jeden Tag zum Treffpunkt zurück–zehn Jahre lang, bis er 1935 selber starb. Die Geschichte wurde 2009 erfolgreich verfilmt, und am Hauptbahnhof Shibuya in Tokio steht heute zu Ehren von Hachiko ein Hund aus Bronze.

Muséum d’histoire naturelle,Rue des Terreaux 14, Neuenburg. Bis zum 29. Juni. Di. bis So. 10 bis 18 Uhr.

Diesen Sonntag, 9. März, eröffnet das Museum sein Frühlingsprogramm: Unter anderem gibt es im Hof des Museums jeden Sonntag um 10.30 Uhr Hunde in Aktion zu erleben. www.museum-neuchatel.ch.

Der Fall Baloo: Polemik um einen ausgestopften Hund

M it dem Hund hat das Naturhistorische Museum Neuenburg ein Ausstellungsthema gewählt, das ein breites Publikum anspricht und viele Emotionen weckt. Wie weit diese Emotionen gehen können, zeigte die Affäre um den ausgestopften Hund Baloo, welche die Eröffnung der Ausstellung im vergangenen Oktober begleitete.

In den Schlagzeilen

Der Schäfer-Mischling war wegen seines aggressiven Verhaltens ins Tierheim gekommen und musste dort schliesslich eingeschläfert wer den. Der Tierarzt, der den Hund einschläferte, wusste, dass das Museum für seine Ausstellung auf der Suche nach einem Hund zum Ausstopfen war, und schlug Baloo dafür vor. Im August veröffentlichte die Zeitung «L’Express» eine Reportage über die Präparation von Baloo. Einige Tage später nahm «Le Matin» die Geschichte auf und titelte: «Jeune chien à Neuchâtel tué puis empaillé pour une expo».

Petition und Mahnwache

Nach dem Erscheinen dieses Artikels brach eine regelrechte Polemik aus: Hundefreunde und Tierschützer behaupteten, Baloo sei extra für die Ausstellung getötet worden, es kam zu bösartigen Online-Kommentaren und gar zu einer Petition zur Anpassung des Tierschutzgesetzes und einer Mahnwache.

Das Museum reagierte mit einer Richtigstellung und hielt fest, dass die Einschläferung Baloos nichts mit der Ausstellung zu tun gehabt habe. Und es griff die Geschichte rund um Baloo in der Ausstellung auf: Statt den ausgestopften Hund wie geplant am Anfang der Schau zu platzieren, ist er jetzt in einem eigenen Raum ausgestellt, zusammen mit den Zeitungsartikeln zum Thema und mit der Korrespondenz zwischen dem Museum und «Le Matin». cs

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