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Romantische Nächte mit dem Schlossgespenst hinter schwedischen Gardinen

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Nachdem die letzten Besucher und Angestellten das Schloss verlassen haben, befinden sich Klaus und Clea allein in den Mauern, die hoch über Laupen in den Himmel aufragen. Sie haben sich spontan entschlossen, in der alten Laupener Sehenswürdigkeit zu übernachten.

Die Fahrräder sind im Schlosshof verstaut. Der Anmeldeschein ist ausgefüllt und in den Briefkasten gelegt. Die Gäste haben sich nicht für das bequem eingerichtete Schlosszimmer mit fliessendem Wasser entschieden.

Dieses Zimmer befindet sich im Schlosstrakt mit dem Festsaal. Es wurde erst vor anderthalb Jahren eingerichtet. Damals entsprach der Verein Schloss Laupen einem Wunsch der Gäste. Zu jener Zeit wurde der Radwanderweg «Zeitschlaufe Laupen» eingeweiht. Die Velofahrenden wünschten sich ein Zimmer mit Komfort, wenn sie im Schloss übernachten wollten, erklärt Vereinspräsident Jörg Helfer.

Vergitterte Aussicht

Klaus und Clea haben sich für das Zimmer mit dem Namen Gantrisch entschieden. Zwei Kajütenbetten erwarten sie. Fliessendes Wasser hat das Zimmer nicht. Es ist spartanisch eingerichtet und behält auf diese Weise das Ambiente, wofür es ursprünglich geschaffen worden war: Es diente – wie übrigens der Raum nebenan mit dem heutigen Namen Stockhorn auch – als Gefängniszelle. Das Paar schaut durch die dicken und festen Gitterstäbe zum Fenster hinaus. Sie sehen auf das 45 Meter tiefer liegende Sensetal hinab und hinüber zu den Voralpen.

An der Wand hängt noch das Rundfunkgerät, über das die Eingesperrten Radio hören konnten. Das Ding aus der gefühlten Vorzeit der Kommunikation ist heute nicht mehr in Funktion. Original ist die Tür zur Zelle. Durch eine Luke konnten die Aufseher jederzeit in die Zelle gucken. Klaus und Clea entscheiden, die Klappe zu schliessen. Sie wollen ungestört von fremden Blicken im Schloss übernachten.

Die Mauern verheissen Sicherheit. Sie sind in diesem Schlosstrakt einen Meter dick. Jörg Helfer mutmasst: «Hier schläft man sehr gut. Vielleicht ist das eine Wirkung der festen Mauern.» Auch die übrigen Zimmer, die als Schlafräume eingerichtet wurden, sind spartanisch gehalten. Einen Fernseher gibt es im Schloss nicht. Die Zimmer Sense, Saane und Kaiseregg waren ursprünglich Amtsräume.

Er ist gewissermassen Hotelier und Schlossherr: Jürg Helfer, Geschäftsführer der Stiftung Schloss Laupen.

Foto Aldo Ellena

Ausgeprägtes Schlossfeeling

Ganzjährig verzeichnet das Schloss bis zu 350 Übernachtungen. Die Gäste sind im alten Gebäude unter sich. Es wohnt sonst niemand in den Gemäuern. Am Wochenende ist eine Reservation nötig. Die sechs Zimmer sind dann begehrt, vor allem, wenn im Festsaal des Schlosses eine grössere Feier stattfindet und etliche Gäste, statt mit dem Auto zu fahren, lieber im Schloss übernachten.

Klaus und Clea stehen im Gefängnistrakt immerhin moderne, sanitäre Anlagen zur Verfügung, die sie mit den anderen Gästen teilen müssten. Das ist aber für diese Nacht nicht der Fall. Sie sind die einzigen Gäste. Niemand bekommt mit, wenn sie sich mit Fantasien über das Schlossgespenst oder den Seelen der zum Tode Verurteilten gegenseitig erschrecken. Im Schloss wurde beispielsweise Barbara Weber eingekerkert. Sie wurde 1813 als Kindsmörderin hingerichtet.

Schulklassen willkommen

Das Schloss verfügt über 22 Kajütenbetten. Mit Matratzen können die Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 40 Leute aufgestockt werden. Aufenthaltsräume sind vorhanden. Diese befinden sich im Durchgang, der hinüber zum ehemaligen Bergfried führt. Der Durchgang enthält einige Zimmer. Anders als die übrigen Teile des Schlosses ist der Gang als Riegelbau konzipiert.

Das Schloss verfügt zudem über einen beschaulichen Garten, der vor 250 Jahren auf der Ostbastion errichtet wurde und von schwindelnder Höhe einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung gestattet. Der Garten soll saniert werden, erklärt der Vereinspräsident. Die Übernachtungsgäste können ihn aber dennoch nutzen.

Klaus und Clea bedienen sich im Schloss selber. Sie beziehen Kissen und Bett eigenhändig mit dem Stoffzeug. Der Hotelbetrieb ist als B&B konzipiert, als Frühstücksraum dient die ehemalige Landvogtstube. Dort können die Gäste auch jederzeit Getränke beziehen.

Geschichte

Der Treffpunkt der Mächte Europas

Im Dezember 2012 hat die Stiftung Schloss Laupen die Verwaltung der Schlossanlage übernommen und verantwortet sie seither. Das Gebäude aus dem 12. Jahrhundert ist multifunktional. Es dient heute für Anlässe im Rittersaal und anderen Räumen. Wer will, kann sich hier in einer historisch-romantischen Atmosphäre trauen lassen. Auch ein Museum ist Teil des Angebots des Schlosses. Schliesslich können Gäste sogar Übernachtungen im Schloss buchen – es wird als Pension, also Zimmer/Frühstück geführt. Besonders beliebt ist auch die Aussicht weit über das umgebende Gelände am Zusammenfluss von Saane und Sense. Es war – wie das Schloss auch – Mitte des 14. Jahrhunderts Schauplatz der Schlacht bei Laupen. Ein weitläufiges Bündnis aus den europäischen Grossmächten Burgund, Savoyen und Habsburg mit dem aufstrebenden Stadtstaat Freiburg griff die Bernische Wehranlage an und belagerte sie. Die Regionalmacht Bern erhielt Unterstützung von Truppen aus der neuen Eidgenossenschaft und aus umliegenden Orten wie Murten und Payerne. Die Berner gewannen und traten in der Folge der Eidgenossenschaft bei. Das Schloss diente dann lange als Sitz der Bernischen Landvogtei – die letzten Amtsstellen des Bezirks zogen erst 2009 aus. Das Amtshaus und der Käfigturm aus der Mitte des 17. Jahrhunderts sind eine Folge dieser Neunutzung. fca

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