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Rosmarin und ich

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Alles begann damals damit, dass ich diese wundervolle Rosmarinstaude sah, in einem privaten Garten in unserer Gegend. Solch riesigen Rosmarinen war ich zuvor nur im Süden begegnet, unsere Wintermonate waren zu kalt für diese Pflanze. Aber nun war ich angeklickt: Das heisst also, er kann auch bei uns ganzjährlich im Freien gedeihen.

Das probiere ich auch, sagte ich mir. Wir haben einen freien Gartenplatz an einer Mauer. Da muss ein Rosmarin hin. Da hatte ich schon länger überlegt, was gepflanzt werden könnte. Die geeignete Pflanze zu finden, war der erste Schritt. Es sollte eine aus dem Süden sein, eine junge – widerstandsfähig und robust. Keine im Treibhaus aufgewachsene, prädestiniert dazu, halbjährlich im Haus zu stehen. Ich dachte damals, ich würde der richtigen Pflanze schon begegnen. Es kam zufällig so, dass wir eine Provence-Reise machten, auch in Lourmarin vorbeikamen und erfuhren, dass das Grab von Albert Camus auf dem dortigen Friedhof stehe.

Wir besuchten das Grab des verstorbenen Autors – ich stand lange vor diesem Stücklein Erde und dem Stein mit seinem Namen darauf – umgeben von lauter Rosmarin. Einige Irispflanzen und sonst nur Rosmarin, wild und wunderschön. Kniehoch. Mehr und mehr erfüllte mich der Gedanke, das ist es! Ich sollte ein Zweiglein von dieser Pflanze haben, es in unserem Garten zur grossen Staude wachsen lassen. Mit dem Geiste Camus’ darin sogar. Aber das geht doch nicht! Ich kann doch hier, an diesem Ort, nicht etwas von einem Grab brechen… Ich möchte es aber trotzdem… Denn das ist die gesuchte Pflanze! So habe ich dann dieses kleine grüne Nadelding abgebrochen, die ganzen nächsten Tage in Wasser gestellt, gehütet und behütet die ganze Reise lang, an unsere Gartenmauer gedacht, bald mit dem Geiste Camus’ davor in wachsendem Grün und Duft.

Ich behielt das Zweiglein einige Wochen noch im Wasser zu Hause, doch es wollten sich keine Wurzeln bilden. Heute weiss ich, dass der Steckling zu gross war, zu holzig, auch wenn mir der Frevel dazu mittlerweile klein erschien. Später bat ich Freunde, die in den Süden fuhren, mir eine robuste junge Rosmarinpflanze heimzubringen. Das kleine Ding, das ich dann erhielt, enttäuschte mich etwas, aber es konnte ja niemand von meiner Vorstellung wissen. Ich pflanzte. Eine Mauer der grossen Ringmauer in Murten und der kleine Rosmarin davor… Mein Traum konnte wachsen! Platz war genug vorhanden.

Ich hegte und pflegte, tat die Wintervorkehrungen, denn ich wollte, dass die Kräfte bald reichten, selbstständige Pflanze zu sein und in eigener Art zu gedeihen. So geschah es auch. Über viele Jahre wuchs der Rosmarin zu einer grossen, wilden, verholzten Staude, stolz und schön. An die drei Meter breit ist er heute und so hoch wie ich. Ein grosser grüner Freund. Und zu den Nadeln sagen die Kenner Blätter: Zu Tausenden und Tausenden sprossen sie wild, und spriessen und duften sie jedes Jahr neu, zu unserer Freude.

Seither weiss ich auch einiges mehr über Rosmarin, und alles hat mir immer gefallen. Dass man ihn in Ägypten entdeckte, in Sarkophagen von Pharaonen, man diesen Toten einen Zweig mitgegeben hatte auf die Reise zu den unsterblichen Seelen. Dass die Griechen ihn der Göttin Aphrodite weihten, dass Studenten mit einem Rosmarinbüschel hinter dem Ohr besser denken können, dass Wespen ihn nicht mögen, andere Insekten aber wohl, dass ein Zweig eine feine Räucherware abgibt… Uns macht er bis heute fröhlich, er ist stärkend und unterstützt das Immunsystem – ich kaue oft einige Blätter.

Wenn ich im Januar, Februar im Garten den Rosmarin besuche, steht er oft schon in kleiner Blüte. Ich spreche zu ihm, er soll sich hüten vor der Kälte, doch ich sehe auch, er ist majestätisch, ruhig und selbstsicher, wie er da seit Jahren steht und wächst, Landschaft und Körper, und ich kann mir ein Rosmarinlächeln des Seins holen bei ihm. Jahr für Jahr schaue ich seine neuen Triebe, nach oben strebend, wie kleine Dachreiter, weisslich-grün aus dem Dunkelgrün seiner Füsse, und alles ist gut. Was Rosmarin betrifft.

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