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Rudellas Welt: Von einem Schultheiss, der ein Betrüger war (um 1445)

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Franz Rudella hat im 16. Jahrhundert eine Chronik über Freiburg geschrieben. Es war der erste Versuch einer umfassenden Geschichte von Stadt und Kanton.

Auch viel Schlimmes ist drin – wie jenes Beispiel, als das Grossmaul Peter Winkler aus Räsch vom Schultheiss zum Tode verurteilt wurde und dieser sich noch nach dem Tod von Winklers Freunden Geld für dessen Freilassung auszahlen liess.

«Her Wilhelm von Wibelspurg oder zuo welsch Guilaume d’Avenche, ritter, schultheiss zuo Friburg, hatt sich der gyr lassen überwinden dann als Petter Winchler von Räsch in der parrochien (Pfarrei) von Thüdingen von etlicher schlechten unnuzen reden waegen zuo Friburg gefangen lage unnd sine fründ bemelten schultheissen umb ledigung (Freilassung) erbattend, gab er inen zuo verstan, es waere zuo ersorgen, derselb ir fründ Petter Winchler wurde gehenckt oder enthouptet, doch so sy ime sechzig fl. unnd noch zehen fl., eins rind zuo khouffen, geben woeltind, wurde er understan (einverstanden), ine zuo ledigen. Er woelte die 60 fl. under die rhaet usteillen. Die fründ des gefangnen Winchlers brachtend ime morndest (am nächsten Tag) dieselben 60 fl. sampt den 10 fl. für das rind. Unnd als ers also empfangen hatt, gabe er inen den eyd, semlichs niemands anzuozeigen, unnd geschach diss alles in sinem hus im hindern sal (ist das eckhus, so yez der Falken ist, gegem Wyssen Krüz). Diser betrug ward offenbar unnd derselb schultheiss darüber erfragt, welcher es ganz hoch lougnet mitt erbietung, so es sich erfinden wurd, soelte man ime das houpt abschlahen. Als er sollichen handel übel besorget, gab er die obgemelten 70 fl. denselben fründen heimlichen wider. (§296)

Aus: Silvia Zehnder-Jörg: Die Grosse Freiburger Chronik des Franz Rudella, hg. vom Deutschen Geschichtsforschenden Verein des Kantons Freiburg im Paulusverlag, 2 Bde., Freiburg 2007.

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