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Rundumangebot für Kinderflüchtlinge

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Zwölf unbegleitete minderjährige Asylsuchende kamen 2013 im Kanton Freiburg an, 30 waren es 2014 und gar 95 im Jahr 2015. Dieser Spitzenwert wurde in den letzten beiden Jahren zwar bei Weitem nicht mehr erreicht, dennoch leben heute noch 66  minderjährige Asylsuchende im Kanton. Die kantonalen Behörden mussten sich Gedanken machen, wie die jungen Asylsuchenden optimal betreut und integriert werden.

Gestern stellte der Kanton anlässlich einer Medienkonferenz sein Konzept vor, das der Staatsrat kürzlich gutgeheissen hatte. Das kantonale Programm «Envole-moi» – nach einem Lied von Jean-Jacques Goldmann – ist schweizweit einzigartig: Es schliesst nicht nur die unbegleiteten minderjährigen, sondern auch die jugendlichen 18- bis 25-jährigen Asylsuchenden ein. «Wir dürfen nicht sämtliche Bemühungen beenden, wenn die Asylsuchenden 18 Jahre alt werden», sagte Gesundheits- und Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre.

In zwei Schritten

Aus diesem Grund durchlaufen die jungen Asylsuchenden im Kanton Freiburg zwei Phasen. In der ersten Phase, welche im Foyer de la Rosière in Grolley stattfindet, sollen den Minderjährigen Werte vermittelt, ihre Selbstständigkeit erhöht und der Gesundheitszustand verbessert werden, erklärte Claude Gumy, Geschäftsführer der Betreuungsfirma ORS Service.

Hier ist auch eine verstärkte sozialpädagogische Betreuung gewährleistet, inklusive des Pilotprojekts einer Sprechstunde mit Fachpersonal aus dem Netzwerk für Psychische Gesundheit, das beim Verarbeiten traumatischer Erinnerungen hilft.

In einem zweiten Schritt, der mehr oder weniger mit dem Ende der obligatorischen Schulzeit anfängt, steht die soziale und berufliche Integration im Vordergrund. Diese Phase geschah bisher vor allem im Foyer des Remparts in Freiburg, soll ab Sommer aber im neu erworbenen Foyer Sainte-Elisabeth im Perolles-Quartier und in Matran stattfinden (die FN berichteten). Dort sollen rund zwölf Jugendliche auch eine Ausbildung im Gastgewerbe innerhalb des Foyers absolvieren können.

Verschiedene Massnahmen standen schon bisher zur Verfügung, und der Erfolg liess sich sehen. Nach drei Jahren hätten 45 Prozent eine Stelle oder eine Ausbildung erhalten, nach vier Jahren gar 60 Prozent, so ein Foyer-Leiter.

Alle Bedürfnisse erfasst

Die gesamte Struktur für die Minderjährigen und die bis 25-jährigen Jugendlichen ist auf 125 Personen ausgerichtet, präzisierte Anne-Claude Demierre. Aufgrund der geografischen Lage der Foyers findet das Programm auf Französisch statt. Das kantonale Programm werde nun drei Jahre umgesetzt, und dann ziehe man eine Bilanz, so Demierre.

Ausgangspunkt für das nun präsentierte kantonale Konzept war eine allgemeine Konferenz, welche die Direktion für Gesundheit und Soziales im März 2017 einberufen hatte. Daran nahmen 36 Vertreterinnen und Vertreter aus den Fachgebieten Schule, Gesundheit, Gerichtswesen, Polizei und Asylwesen teil. Dabei wurden die Bedürfnisse aller Beteiligten geklärt und dann in das Gesamtkonzept integriert.

Auch bei der Umsetzung des Programms sind jetzt verschiedenste Partner involviert. Dazu gehören vier Direktionen des Staates, verschiedene Vereinspartner wie etwa der Verein zur Gesundheitsförderung und Prävention Reper, Akteure aus dem Gesundheitsbereich und Freiwillige wie «Osons l’accueil», Gemeinden und Pfarreien. Am 8. März ist eine erneute Gesamtkonferenz geplant.

Bildung

Pilotklasse für Asylsuchende wurde im Herbst eröffnet

Die jüngsten unbegleiteten Asylsuchenden, die bisher in den Kanton Freiburg kamen, war 10- bis 11-jährig. In diesem Alter werden sie zumeist in eine Regelklasse einer Primarschule integriert. Bei Fächern wie dem Turnunterricht stellt dies kein Problem dar, bei anderen Fächern erhalten sie eine Spezialbetreuung ausserhalb der Klasse.

Wie Jean-François Bouquet, stellvertretender Amtschef für französischsprachigen Unterricht, gestern erklärte, sei die Integration auf Primarstufe einfacher, weil dort alle Schüler lesen und schreiben lernen.

Auf Stufe Orientierungsschule sei dies schwieriger, weil dort Lesen und Schreiben schon vorausgesetzt würden. Viele jugendliche Asylsuchende kommen aber als Analphabeten in die Schweiz. Für sie ist seit Oktober im Foyer in Grolley eine eigene OS-Klasse eingerichtet. Diese kann 16 Minderjährige aufnehmen, derzeit sind acht Schüler in dieser Klasse. Sie bleiben sechs bis maximal zwölf Monate in dieser Klasse, bevor sie in eine Regelklasse integriert werden.

Für ältere Jugendliche richtet Caritas in Matran 15 Plätze in einem Ausbildungs- und Integrationshaus ein. Sie leben dort mit anderen Flüchtlingen zusammen. Caritas Schweiz betreut Flüchtlinge, die eine Aufenthaltsbewilligung erhalten haben.

uh

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