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Salonstimmung auf der Sommerresidenz

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Salonstimmung auf der Sommerresidenz

Kammermusik der Extraklasse in Autigny

Drei energiegeladene Powerfrauen: Bettina Boller, Violine; Stefka Perifanowa, Klavier, und Imke Frank, Cello, stellten sich am vorletzten Sonntagnachmittag erstmals in Klaviertrioformation der Öffentlichkeit vor.

Von HUGO SCHALLER

Im 1650 für die Familie Féguely-de Reyff erbauten und 1996 von Hans und Elisabeth Jecklin renovierten Patrizierhaus finden seit geraumer Zeit jährlich an die sechs Konzerte statt. Im gediegenen Ambiente der Dachgalerie spielen sich diese musikalischen Veranstaltungen intim-privaten Charakters ab. Finanziert und organisiert werden diese Konzertnachmittage von der Kulturstiftung Hans und Elisabeth Jecklin. Als ehemalige Musikalienhändler fühlt sich das Ehepaar seit jeher berufen und verpflichtet, künstlerische Begabungen aufzuspüren und zu fördern. So präsentierte sich denn an diesem warmen Frühlingssonntag dieses neu formiert Ensemble, ein Frauenklaviertrio, das sich rund um die hochbegabte Geigerin Bettina Boller gebildet hat.

Das B-Dur-Klaviertrio
von Franz Schubert

Die Künstlerinnen bemühten sich, in Schuberts B-Dur-Trio vom ersten Augenblick an nicht nur um technische Genauigkeit und musikalischen Ausdruck, sondern ebenso sehr um ausgereiftes und ausgewogenes Zusammenspiel. Mit Hingabe folgte die Zuhörerschaft dieser hohen musikalischen Leistung. Man wollte dieser Musik innerlich folgen, diese förmlich in sich aufnehmen und den Ausdruck durch das innere Miterleben vertiefen. Die Liebhaber solcher Kammermusik teilen nämlich eine erstaunliche Eigenschaft: Bewusst oder unbewusst beginnt ein Vergleichen mit bereits bekannten Interpretationen. Das unmittelbar Gehörte muss plötzlich einem Vergleich mit Spitzeninterpretationen standhalten.

Man beginnt, das eben Wahrgenommene mit dem «Beaux Arts Trio» und mit dem schon vertrauten Klang der Archivaufnahmen der ersten Stunde zu vergleichen. Und so hofft man plötzlich auf die innere Ruhe eines David Oistrach, auf die rhythmische Prägnanz eines Richter, auf die Klangintensität eines Menuhin oder auf das ausgefeilte Zusammenspiel eines «Beaux Arts Trios». Zugegebenermassen bergen solche Vergleiche die Gefahr der Unfairness, auf der andern Seite ermöglicht aber gerade ein solch kritisches und vergleichendes Hören das Feststellen einer besonders hohen Leistung. So konnten die Zuhörer die musikalische Einzelleistung von Geigerin, Pianistin und Cellistin gar nicht hoch genug einschätzen. Und was man im ersten Satz des Schubert-Trios an ausgefeiltem und ausbalanciertem Zusammenspiel noch vermissen musste, konnte man dafür im wiegenden Berceuse-Rhythmus des zweiten Satzes umso mehr geniessen.

Durchsichtig klar tritt das vitale Scherzo daher, während das darauffolgende Rondo mit seinen glasklaren Klaviertremoli des B-Dur-Teiles schon fast sphärische Klangwelten hervorzaubert.

Mendelssohns d-Moll-Trio

Wurde in Schuberts B-Dur-Trio noch stark auf leise Klangschattierungen und subtile Farbnuancen gesetzt, so erklang das hochvirtuose, äusserst lebendige d-Moll-Trio nach der Pause in extravertiertem Stil. Das Klavier übernahm mit seinen reich figurierten Dreiklangbrechungen die klangliche Führungsrolle und die Melodiethemen im Cello und in der Violine fügten sich in vollkommener dynamischer Ausgewogenheit in das Tongewebe ein.

Der Geist von Mendelssohns Liedern ohne Worte kommt zum Tragen und feinste ätherische Klangnuancen finden im Klavier ihren Niederschlag. An die Schreibweise von Haydns Klaviersonaten erinnern schliesslich die wirbelwindartigen Läufe im D-Dur-Teil des Scherzos. Violine, Cello und Klavier verstricken sich hier gegenseitig in muntere Gespräche, jagen sich abwechslungsweise in rasendem Tempo, um gleich darauf wieder in nachdenkliche Lyrik zu versinken. Und so soll Musik und Musizieren sein: Keine Angst haben, einfach sich selber sein und die Musik gleichsam selbstredend spielen lassen. So wirkt sie auch auf die Zuhörer wohl tuend und befreiend.

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