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Sandee, wie wärs mit Marmelade?

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Sandee, wie wärs mit Marmelade?

Göläs Background-Sängerin als Frontfrau auf der Bühne in Muntelier

Ein kleiner Schritt für einen Durchschnittsbürger, ein grosser Schritt für Sandee – jener vom Hintergrund der Bühne nach vorne hin ans Front-Mikrofon. Göläs ehemalige Background-Sängerin hat den Schritt gewagt und ist auch in Muntelier an der XXL-Party beim Expodrom aufgetreten.

Von URS HAENNI

«Hei Meitschi: Dass du ne Stimm hesch, wo so richtig Power hett, das
gspürt me. Und Angscht vor em Publikum isch bi dir frömd, wo du doch scho vor 10 000 im Hallestadion gstande bisch. Aber, hei Sandee, pack doch die Stimm us, lah dini Band la röhre. Was mir vo dir hüt ghört hei, isch grössteteils Nutella ufs Brot gschmiert, wo nähr im Muul e so süesslich chläbt. Suech Dir um Gotts Wille öpper, wo dir ou uf Bärndütsch geili Songs schrybt. I verlange nid Dräck uf dr Zunge vo dir. Aber e chly meh Dräck mögts scho no verlyde.»

So oder ähnlich hätte es wohl getönt, wenn Chris von Rohr als Jury-Mitglied den Auftritt von Sandra Moser – Sandee – am Donnerstag in Muntelier hätte bewerten sollen.

Tatsächlich: «Stoub uf dr Lunge, Dräck uf dr Zunge» wie bei Gölä zu fordern, wäre bei Sandee wohl vermessen. Sie ist schliesslich keine Büezerin, sondern eine gelernte kaufmännische Angestellte.

Göläs Schatten ist lang

Auch wenn Sandee vermutlich je länger, je weniger Freude daran hat: Gölä bleibt wohl noch eine Weile ihr Gradmesser. Sandee darf sich auch nicht darüber beklagen. Schliesslich hat Gölä ihr den Weg auf die Bühnen geebnet, war er Garant dafür, dass Sandees erste CD «Irgendwenn, irgendwo» 3000 Vorbestellungen registrierte. Und schliesslich bestand wohl auch ein grosser Teil des Publikums am Donnerstag im Muntelierer Festzelt aus Gölä-Anhängern, die nach dem Ende von Gölä sich noch sehnsüchtig darauf stürzen, was vom Oberländer Mundart-Phänomen übrig geblieben ist.

Marmelade statt Nutella

Sandees Repertoire ist eine Art Zwitter zwischen Göläs Büezer-Songs und einer eigenen Identität. Mit ihren Songs verleugnet sie die musikalische Vergangenheit nicht, alles wirkt aber eine Spur gemässigter, weniger maskulin, ohne aber ausgeprägt feminin zu sein. Sie singt nicht «I hett no viu blöder taa», sondern einfach «I beröie nüt».

Während die Songs ihrer CD live über weite Strecken so daherplätschern, so sucht man nach Anhaltspunkten, die ausbaufähig und «made by Sandee» sind. Und man findet sie auch. Einmal aufgewärmt und befreit, geben ihre Stimmbänder bisweilen gar Töne wie bei Céline Dion her, und diese erinnert nun weiss Gott nicht mehr an Gölä.
Ihre stärksten Momente hat Sandee, wenn sie auf bewährte englischsprachige Songs setzt. Überraschend zusammengesetzt ist ihr Medley, in dem sie sich bei «Lady Marmelade» zusammen mit ihrer Schwester Barbara Moser voll entfaltet.

Marmelade statt Nutella – Sandee tut gut daran, sich auf diesen Weg zu begeben. Damit man in Zukunft noch mehr von ihr hören wird, so wie es der unselige «Laferi» am Mikrofon der XXL-Party prophezeite, dazu braucht es Songschreiber, welche ihr Tunes wie «Verchoufe mini Seel» auf den Leib schneidern.

Nur sind solche Songschreiber in der Schweiz rar, und wenn es sie gibt, dann singen sie die Songs in der Regel auch gleich selber. Sandee könnte ja mal bei Gölä anklopfen. Der hat für seine berndeutschen Inspirationen bekanntlich keinen Platz mehr in seinem Repertoire.

Die XXL-Party im Festzelt beim Expodrom Muntelier findet noch heute Samstag («Charisma») und morgen Ostersonntag (Schaumparty) statt.

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