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Schicksalshaftes «Waldesgespräch»

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Die Freiburger Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis gestaltet oft expressiv. Bild Charles Ellena

Schicksalshaftes «Waldesgespräch»

Autor: Hubert Reidy

Ein romantischer Liederabend mit Werken vorwiegend deutscher Liederkomponisten des 19. Jahrhunderts. Und der Wald als Gemeinplatz des Dunklen, des Schicksalhaften. Ein Liederabend als Gang durch Mythen und Legenden, eine Reise mit Elfen, Geistern, Hexen, mit Bildern einer Walpurgisnacht, eines todbringenden Meeres. Und zugleich auch ein Gang durch tiefe Emotionen, Leidenschaften, mit den Ahnungen, Todes- und Liebesschmerzen eines menschlichen Schicksals.

Es begegnen sich zwei bewusst gestaltende Sängerinnen, zwei unterschiedliche, wandlungsfähige Klangfarben, zwei Stimmen, die sich wunderbar ergänzen. In den homorhythmischen Abschnitten ist die melodiegebende Sopranstimme unmerklich lauter, in den Zwiegesprächen handeln zwei Persönlichkeiten mit ihren klanglichen und mimischen Eigenheiten. Das «Waldesgespräch» von Robert Schumann, «Am Meer» von Franz Schubert und «Der Knabe und das Immelein» von Hugo Wolf werden entgegen dem Original im Duett als «echte» Gespräche gesungen.

Die reine Stimme

Mit glockenheller, unangestrengt-klarer, reiner Stimme gestaltet die deutsche Sopranistin Julia Kleiter überlegen und innig, mit sorgfältig dosierter Gestik und Mimik, mit ebenso sorgfältig dosierter Dynamik. So werden etwa «Die Lorelei» von Franz Liszt oder «Der Zwerg» von Franz Schubert zu Schmuckstücken intelligenter Gestaltung, der Gegensatz von innerer Ruhe und äusserer Dramatik wird eindrucksvoll nachvollzogen durch eine bewusste Phrasierung, durch eine niemals überbordende dynamische und mimische Ausdruckskraft.

Ohne Furcht vor Schärfen

Die Freiburger Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis gestaltet oft äusserst expressiv, bekundet keine Furcht vor Schärfen und Härten, betört durch ein spontan wirkendes Musizieren, vor allem in dramatischen Abschnitten. Im «Hexenlied» von Felix Mendelssohn etwa nimmt das Publikum gebannt eine körperlich und gestisch äusserst präsente Sängerin wahr, die sich – die Konsonanten fast überartikulierend – mit den tanzenden Hexen richtiggehend identifiziert. Doch die Interpretin verfügt auch über die Fähigkeit zu erfüllter innerer Ruhe, etwa in der fast geflüsterten «Meeresstille» von Franz Schubert.

Anpassungsfähig, aufmerksam hineinhorchend in den gestalterischen Prozess, spontan, fast improvisierend wirkend, mit weichem Anschlag, mit einem Pedalgebrauch, der öfters einen zarten Schleier über die häufigen Akkordbrechungen legt: Der Pianist Michael Gees ist ein faszinierender, unkonventioneller Begleiter und Komponist («Der Zauberlehrling»). Und der Liederabend in Freiburg findet ein begeistertes Publikum.

Weitere Konzerte: Sandrine Piau am Montag, 11. Juli; Sunhae Im am Mittwoch, 13. Juli, je um 20 Uhr in der Aula der Uni.

 

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