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Schiff der Verzweifelten

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Im Zentrum des neuen Romans «Mit dem letzten Schiff» von Eveline Hasler steht der Amerikaner Varian Fry, der im Zweiten Weltkrieg rund 2000 Verfolgten die Ausreise in die USA ermöglichte. Im Sommer 1940 sind Tausende Menschen aus ganz Europa vor den Nazis ins noch unbesetzte Südfrankreich geflohen. Der 35-jährige Journalist Fry soll verfolgten Künstlern und Intellektuellen zur Ausreise in die USA verhelfen. Er ist ausgestattet mit 3000 Dollar und einer Namensliste, doch ohne Vorstellung, wie das praktisch zu bewerkstelligen ist. Hilfe bekommt er von einer reichen Amerikanerin, welche die Ausweitung der Rettungsaktion ermöglicht. Ungeachtet der eigenen Gefährdung widmen die beiden sich mit ganzer Kraft dieser Aufgabe.

Genau recherchiert

Akribische Recherche, das Markenzeichen von Eveline Hasler («Anna Göldin», «Die Wachsflügelfrau»), zeichnet auch dieses Werk aus. Die Geschichte basiert auf Fakten; Dialoge, Gedankengänge und dergleichen sind von der Autorin dazukomponiert. Sie hält sich an Tatsachen, auch wenn diese wenig schmeichelhaft sind: Der damalige Chef des Roten Kreuzes in der Schweiz ist ein Antisemit, der US-Botschafter fällt Fry in den Rücken. Und doch malt sie nicht nur schwarz und weiss: Der Held darf Angst haben, der Feind darf Herz zeigen.

Anschaulich und spannend schildert das Buch die hektische Verzweiflung unter den Emigranten in Marseille. Hasler bringt die noch heute für viele im Dunkel liegende Situation im Vichy-Frankreich ans Licht: Die gnadenlose Verfolgung, Einkerkerung und Deportation von Juden und Linken. Wie mit früheren Werken trägt sie damit erneut bei zur Aufarbeitung eines Stücks europäischer Geschichte. sda

 Eveline Hasler: «Mit dem letzten Schiff», Nagel&Kimche, 224 Seiten.

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