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Schiffspersonal musste zu lange arbeiten

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Autor: Marc Kipfer

Murten/Neuenburg Das Bundesamt für Verkehr (BAV) kontrolliert laufend die Arbeitszeiten bei Unternehmen des öffentlichen Verkehrs – unregelmässig und unangemeldet. Nun ist ein Fall bekannt geworden, in dem die Arbeitszeit-Limiten offenbar in gravierender Weise verletzt wurden: Die Schifffahrtsgesellschaft des Neuenburger- und Murtensees, LNM, liess manche ihrer Angestellten in den letzten zwei Saisons regelmässig Überstunden leisten. Gemäss einem Bericht der Neuenburger Zeitung «L’Express» gab es LNM-Angestellte, die an manchen Tagen bis zu 15 Stunden im Einsatz standen. Diesen Sommer sollen sich bei einigen Angestellten innert eines Monats 300 Arbeitsstunden angesammelt haben.

Selten ein solches Ausmass

Die Missstände bei der LNM sind nun ein Fall für die Neuenburger Justiz. Denn das BAV hat aufgrund seiner Kontrollen Anzeige gegen die Schifffahrtsgesellschaft erstattet.

Verstösse gegen das Arbeitszeitgesetz seien in diesem Ausmass relativ selten, sagt Olivia Ebinger, Pressesprecherin des BAV. «Von den rund 150 Kontrollen in den letzten fünf Jahren endeten fünf mit einer Anzeige», präzisiert sie. Die Anzeige gegen die LNM sei bereits Anfang 2010 erfolgt, so die BAV-Sprecherin weiter. Die Arbeitszeitkontrolle hatte im Herbst 2009 stattgefunden.

Wenig überrascht zeigt sich die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV. «Wir haben verschiedentlich festgestellt, dass die Einhaltung des Gesetzes nicht zu den Prioritäten der LNM gehört», sagt SEV-Sekretär Olivier Barraud gegenüber «L’Express». Die tägliche Arbeitszeit im öffentlichen Verkehr dürfe im Normalfall zehn Stunden betragen – in Ausnahmefällen maximal 13 Stunden.

«Keine Gangster»

LNM-Direktor Jean-Jacques Wenger war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Im Gespräch mit «L’Express» gab er an, die Beschränkungen seien 2009 tatsächlich nicht eingehalten worden. «Wir sind deswegen aber keine Gangster», liess Wenger wissen. In der Saison 2009 sei ein Kapitän krankheitsbedingt ausgefallen. Im Sommer 2010 habe derselbe Mann erneut gefehlt, so der Direktor. Alle Angestellten hätten die Zusatzarbeit akzeptiert, betont er. Und der personelle Engpass habe schon bald ein Ende: «Wir bilden zwei neue Kapitäne aus, die 2011 einsatzfähig sind.»

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