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Schlechtes Wetter bedeutet gutes Geld

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das EnergieunternehmenGroupe E fasst schlechtes Wetter in Zahlen: Der viele Regen des letzten Jahres spülte allein aus den Saane-Kraftwerken gegenüber dem Vorjahr zusätzliche 18 Millionen Franken in die Kassen. Das ist ein ansehnlicher Teil des Nettogewinns von 104 Millionen Franken, den das Unternehmen 2012 erwirtschaftet hat. «Der Himmel zeigte sich uns gegenüber grosszügig», bemerkte Generaldirektor Dominique Gachoud gestern vor den Medien in Sugiez. Der Gewinn nach Abzügen stieg gegenüber dem Vorjahr um einen Drittel.

Gachoud ist mit 2012 zufrieden. Die Verkäufe an die Endkunden blieben stabil–während diejenigen an Grosskunden gesunken sind. Auch die schlechte Wirtschaftslage senkte den Verbrauch. Dies führte dazu, dass der Umsatz von 857 Millionen Franken im Vorjahr auf 809 Millionen Franken zurückging.

Die Produktion war gleich hoch wie im Vorjahr. Jene aus der Wasserkraft stieg aber um 50 Prozent, während diejenige aus thermischen Kraftwerken um etwa die gleiche Menge zurückging. Der Hoffnungsmarkt Fernwärme wuchs weiter. Seit 2012 ist Groupe E schuldenfrei, die Kassen sind gut gefüllt. Und die Wetteraussichten seien gut, wie Gachoud abschliessend bemerkte: Auch in den ersten Monaten dieses Jahres war das Wetter schlecht.

 Grosser Verlust an Buchwert

Doch gleichzeitig mit dem vielen Regen in den Oberläufen von Saane und Co. brauten sich ausserhalb des Kantons und im Ausland gleich mehrere Gewitter zusammen, die sich auch über Groupe E entluden. Namentlich die Beteiligungen des Unternehmens an den Produzenten EOS/Alpiq und BKW (Kasten) erwiesen sich als Enttäuschung.

Die Wertreduktion von total fast 300 Millionen Franken am Aktienkapital sei aber nur ein Buchverlust, betonte Finanzchef Willy Zeller: «Das ist, wie wenn Ihr Haus an Marktwert verliert. Sie merken den Wertzerfall nicht, solange Sie es nicht verkaufen müssen.» In der Bilanz 2012 sind die Verluste aber ein Tolggen. Und: Sie bewirken, dass Groupe E formell einen Verlust von 183 Millionen Franken einfährt.

70 Prozent beträgt etwa der Wertverlust der Schweizer Stromversorger im Schnitt in den letzten Jahren. Der Hauptgrund für den Absturz ist der Preiszerfall auf dem internationalen Markt. Damit sinkt der Wert der Kraftwerke, die das grösste Vermögen eines Stromproduzenten sind. Hinzu kommen die eingetretenen und noch erwarteten Folgen der Energiewende, welche sich insbesondere auf die Betreiber von Atomkraftwerken auswirken.

 Die schlechten Nachrichten aus Lausanne (EOS) und Bern (BKW) werden laut Zeller weitergehen. Dennoch halte man an den Beteiligungen fest, betonte Gachoud auf Nachfrage. Alpiq sei wichtig als Produktionspartner, mit der BKW arbeite man vor allem in den Bereichen Netz und Vertrieb zusammen. Eine Ausstiegsoption habe man deshalb nicht.

 Regen nützt, Sonne schadet

Doch nicht nur die schwierige Lage in der Schweiz macht Groupe E Ärger. Auch der günstige subventionierte Sonnenstrom, mit dem vor allem deutsche Anlagen den Schweizer Markt überfluten, erschwert den Produzenten das Leben. Denn durch die niedrigen Strompreise sinken die Margen und somit der Gewinn.

 Bei den Investitionen von Groupe E sticht vor allem die Beteiligung am grossen Windpark Grandes-Chapelles in Nordfrankreich hervor. Das Gaskraftwerk-Projekt in Cornaux/NE, das allein eine halbe Million Menschen versorgen kann, werde trotz geringerer Nachfrage und höherer Gaspreise vorangetrieben, so Gachoud. Denn das Kraftwerk sei ein wichtiges Element, um den Strombedarf nach Abschaltung der AKWs zu decken. Die Anlage sei zwar tatsächlich gross dimensioniert, sagte Generaldirektor Dominique Gachoud, doch: «Freiburg produziert ja auch mehr Lebensmittel, als es braucht.» Der Rest werde exportiert.

Solarenergie: Wo auch immer die Sonne hinscheint

G roupe E beteiligt sich zusammen mit Capital Risque Freiburg an glass2energy, Herstellerin von neuartigen farbigen Solarmodulen aus Glas. Laut einer Mitteilung verlegt das Unternehmen aus Yverdon seine Aktivitäten in den Technologiepark Le Vivier in Villaz-St-Pierre bei Romont und erhöht die Produktionskapazität. Die Module mit lichtempfindlichen Pigmenten können direkt in die Gebäudefassade eingebaut werden, sodass selbst Fenster oder Verkleidungen Strom erzeugen können. fca

Beteiligungen: Bunter Strauss von Partnern

G roupe E besitzt über ihre 22-Prozent-Beteiligung an der Westschweizer EOS Holding mit Sitz in Lausanne rund sieben Prozent der Anteile am Grossproduzenten Alpiq und in Form einer Kreuzbeteiligung zehn Prozent der Bernischen Kraftwerke BKW. Bis anhin waren die Beteiligungen nicht nur betrieblich, sondern auch finanziell lukrativ: Bei der Gründung der Alpiq im Jahr 2009 flossen zum Beispiel 475 Millionen Franken Buchwert in die Bilanz der Groupe E.

Windkraft im Gegenwind

Groupe E hält bedeutende Beteiligungen an 15 Firmen. Einige sind in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien tätig. In diesen Bereichen will Groupe E weiter investieren. Im Fokus stehen Windkraftanlagen. Die Firma arbeitet an mehreren Projekten, deren Gesamtkapazität umgerechnet etwa die Hälfte der Produktion ihrer Wasserkraftwerke beträgt. Doch aufgrund drohender oder eingegangener Rekurse sei an eine rasche Realisierung dieser Anlagen noch nicht zu denken, sagt Generaldirektor Dominique Gachoud. Die Erkenntnis mache sich breit, dass die Produktion erneuerbarer Energien gegenüber dem Umweltschutz ein höheres Gewicht erhalten müsse.

Grenzen der Wasserkraft

Die Herausforderung der nächsten Jahre sieht Gachoud in Leitungen, über die Private gleichzeitig Strom beziehen und einspeisen können, sowie in der Entwicklung neuer Speichermöglichkeiten. Auch die Wasserkraftwerke können als Batterien für erneuerbare Energien dienen. Sie stossen jedoch im Betrieb wegen der Diskussion um Restwassermengen und künstliche Hochwasser an Grenzen. fca

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