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Schlossübernachtung mit Twist

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Im Schloss Riggisberg ist seit fünf Jahren eine luxuriöses Bed & Breakfast untergebracht. Sie ermöglicht auch Begegnungen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Schlossgartens. Diese sind geistig oder psychisch beeinträchtigt.

Spaziert man von Riggisberg aus zum Schlossgarten, sticht schon früh das Schloss mit seinem markanten Türmchen ins Auge. Es steht am Rand der Anlage, die sich Schlossgarten Riggisberg nennt. Sie ist ein Dorf im Dorf. Wohngebäude mit begrüntem Innenhof reihen sich aneinander. Es gibt einen Spielplatz, ein Werkhaus mit Solaranlage auf dem Dach, ein Restaurant, eine Kita, einen eigenen Coiffeursalon, ein Fitnesszentrum, ein Schwimmbad und eine Physiotherapiepraxis. Rund 260 Menschen leben hier, einige schon länger, einige nur vorübergehend. Eines verbindet sie jedoch: Sie sind geistig oder psychisch beeinträchtigt.

«Wir sind die einzige Institution, die ausschliesslich Menschen im IV-Alter aufnimmt», erklärt Geschäftsführer Luca Lo Faso. Das verleihe dem Schlossgarten eine gewisse Dynamik, das Lebendige sei spürbar: Die Menschen stehen mitten im Leben, arbeiten in Werkstätten, verbringen ihre Freizeit hier. «Es gibt viele Leute, die bis zu einem bestimmten Punkt noch ein selbstständiges Leben geführt haben.» Schicksalsschläge, die jemanden aus der Bahn katapultieren, eine Depression oder Suchterkrankungen können Gründe sein, wieso das plötzlich nicht mehr möglich ist. Das Ziel: Die Menschen zu stabilisieren, sodass sie den Schlossgarten gegebenenfalls wieder verlassen können.

Seit zwei Jahren ist Luca Lo Faso Geschäftsführer des Schlossgartens Riggisberg.
Foto Aldo Ellena

Vom Büro zum Bed & Breakfast

Seit fünf Jahren gibt es hier ein zusätzliches Angebot für Externe: Eine Frühstückspension im Schloss Riggisberg, das früher dem Heimleiter und seiner Familie als Residenz diente und dann unter anderem für Büros genutzt wurde. Als diese dann in ein anderes Gebäude versetzt wurde, sei man schnell auf die Idee eines Bed & Breakfast gekommen, erzählt Lo Faso. «Es gibt in der Region nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten», betont er. Das Projekt verfolge jedoch auch andere Ziele: «Wir wollen, dass Leute uns kennenlernen und Begegnungen machen.» So möchte er mit den Vorurteilen aufräumen, die gegenüber der Institution und psychisch oder geistig beeinträchtigten Menschen bestehen. Weg von der Isolation und hin zur sozialen Inklusion sei für den Schlossgarten Riggisberg ein wichtiges Anliegen.

700 Übernachtungen im Jahr

Im Schloss führt eine Wendeltreppe in den zweiten Stock, wo die Gäste ein langer Gang mit Fischgrätenparkett erwartet, beleuchtet von antiken Lampen. Vier geräumige Zimmer und eine kleine Küche sind Teil des Bed & Breakfast. Das mit eleganten Fliesen gestaltete Badezimmer müssen sich die Gäste teilen – dadurch sei es jedoch noch nie zu Problemen gekommen, beteuert Lo Faso.

Die Zimmer decken allesamt verschiedene Bedürfnisse ab: Das romantisch eingerichtete Himmelbettzimmer und ein gemütliches Doppelzimmer richten sich an Paare, das Viererzimmer an Familien, das Einzelzimmer an die vielen Pilgerinnen und Pilger, die auf dem Jakobsweg in Riggisberg Halt machen. «Wir hatten fast nur positive Rückmeldungen», freut sich Lo Faso. Rund 700 Personen nutzten letztes Jahr das Angebot und nahmen so ein Stück weit am Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner des Schlossgartens teil.

Dieser Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner sieht dabei so unterschiedlich aus, wie ihre Beeinträchtigungen selbst sind. Einige wohnen in einem eigenen Studio, andere in der Wohngruppe, einige erledigen den Haushalt selbst, kochen und kaufen ein, andere sind auf zusätzliche Hilfe angewiesen. In der Freizeit stehen das Fitnesscenter, ein Ping-Pong-Tisch, ein Fussballplatz und eine Boule-Bahn zur Verfügung, regelmässig finden Anlässe wie Spiele-, Kultur- oder Filmabende statt. Die Bewohnerinnen und Bewohner können zudem eigene Vorschläge für Freizeitaktivitäten machen. So entstand schon ein öffentliches Open-Air-Kino oder eine Modeschau. «Es gibt fast nichts, was wir von Anfang an ausschliessen», betont Lo Faso.

Gleiche Rechte, gleiche Pflichten

Neben diesen Freizeitangeboten bietet der Schlossgarten rund 200 Arbeitsplätze – teilweise geschützte, aber auch betriebliche, wie beispielsweise für das Einpacken von Wahlcouverts. Mit jeder eintretenden Person wird eine Vereinbarung unterschrieben, ob und welche Beschäftigungs- und Arbeitsangebote sie nutzen will. «Gleiche Rechte, gleiche Pflichten», lautet der Grundsatz. Weben, Blaudruck oder Glaskunst – die kreative Ader wird gefördert. Die schönsten Handwerksprodukte stehen im eigenen Laden neben dem Empfang zum Verkauf.

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