Die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner der Villa St-François in Villars-sur-Glâne, die einen langfristigen Aufenthalt in einem Pflegeheim brauchen, haben alle eine neue Unterkunft gefunden. Dies teilt der Freiburger Staatsrat in seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss von Grossrätin Erika Schnyder (SP, Villars-sur-Glâne) mit. Sie fanden in den Institutionen in der Umgebung ein neues Zuhause.
Überraschende Schliessung
Im März dieses Jahres hatte die Direktion des Alters- und Pflegeheims Villa St-François die Schliessung der Institution per 30. Juni bekannt gegeben (die FN berichteten). Auch der Staatsrat sei von dieser Ankündigung überrascht worden, schreibt dieser. «Da der Staatsrat nicht ins Bild gesetzt worden war, konnte er keine frühzeitigen Massnahmen zugunsten der Bewohnerinnen und Bewohner und des Personals in die Wege leiten.»
Umgehend wurden alle Alters- und Pflegeheime über die Situation der Villa St-François informiert. So fand sich für alle pflegebedürftigen Personen ab dem 24. Juni eine Lösung. Was das Personal betreffe, habe sich das Amt für den Arbeitsmarkt (AMA) bereit erklärt, die Mitarbeitenden zu betreuen. Diese seien nun im Rahmen des normalen Eingliederungsprozesses beim regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet, so der Staatsrat.
Kein Einfluss des HFR
Zu dem in der Anfrage von Erika Schnyder erwähnten Gerücht, dass das Freiburger Spital (HFR) einen Einfluss auf die kurzfristige Schliessung gehabt habe, stellt der Staatsrat klar: Es sei ihm zwar bekannt gewesen, dass das Freiburger Spital beabsichtigte, gewisse Räumlichkeiten in der Villa St-François für die Palliativpflege zu mieten, «doch stand vorerst keine Gesamtvermietung zur Diskussion, was demzufolge auch keine Gefahr für das Weiterbestehen der Villa darstellte».
Kauf nicht ausgeschlossen
Im Frühling hat der HFR-Verwaltungsrat nun mit den Besitzerinnen der Villa, der Congrégation des Soeurs de la Présentation de Marie, einen Mietvertrag über fünf Jahre für das ganze Gebäude abgeschlossen. Dieser tritt am 1. August in Kraft. «Es ist ein Pilotprojekt», erklärt Claudia Lauper, Pressesprecherin der Direktion für Gesundheit und Soziales auf Anfrage. «Wenn dieses erfolgreich verläuft, besteht für das HFR nach fünf Jahren die Möglichkeit, das Gebäude zu kaufen.» Eine entsprechende Vereinbarung ist Teil des Mietvertrags.