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«Schöne Stiere sind auch gesunde Stiere»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Marcel Fasel schrubbt mit Sägemehl und Bürste bedächtig einen Mistfleck aus dem rot-weissen Fell von Dolman. Er und sein Bruder Bruno, beide aus St. Antoni, bereiten den knapp einjährigen Red-Holstein-Stier für die Präsentation im Ring vor. Sie erwarten von Dolman eine gute Klassierung an diesem 114. Zuchtstiermarkt in Bulle. «Er hat eine gute Oberlinie und korrekte Beine», meint Marcel Fasel. Er muss es wissen, hat er doch rund 40 Jahre Erfahrung im Züchten und war selbst Richter an Zuchtstiermärkten.

Markt als Schwerpunkt

175 Aussteller präsentierten gestern im Espace Gruyère knapp 300 Stiere–vom halbjährigen Kalb bis hin zum siebenjährigen Zuchtstier. Die Rassen Red Holstein mit 109 und Holstein mit 106 Tieren überwogen; daneben waren 41 Simmental-Stiere und 29 der Rasse Swiss Fleckvieh zu sehen. Der Zuchtstiermarkt in Bulle ist damit einer der grössten des Landes.

«Hier werden qualitativ sehr gute Stiere gezeigt», sagt Ernest Schlaefli, Präsident des Zuchtstiermarktes, «gerade im Hinblick auf die Vererbung des Exterieurs und der Milchqualität». Der Schwerpunkt des Anlasses sei denn auch der Markt, der noch bis heute dauert, erklärt Bertrand Droux, Geschäftsführer der Kommission des Zuchtstiermarktes. «Die Prämierung der Stiere im Ring ist zweitrangig und zieht vor allem Publikum an.»

Die Richter Jean-Marc Moënnat für die Rasse Holstein, Nicolas Uldry für die Rasse Red Holstein und Bruno Beyeler für die Rassen Simmental und Swiss Fleckvieh gestalten die Wahl der jeweiligen Rassensieger denn auch publikumswirksam mit spannender Musik und herausgezögerter Entscheidung. Für den Stier Apollo-Crisp von Charly Boschung aus La Tour-de-Trême ist das Ganze etwas zu dramatisch. Er weicht ängstlich vor Moënnat zurück, als dieser ihn mit einem Klaps auf die Kruppe als Siegerstier der Rasse Holstein verkünden will.

Getrennte Prämierung

Die Rassen Holstein und Red Holstein wurden dieses Jahr erstmals getrennt bewertet. Zuvor waren die Holstein-Rassen entsprechend den beiden Schweizer Zuchtverbänden getrennt beurteilt worden, dem Swissherdbook Zollikofen und dem Schweizerischen Holsteinzuchtverband in Grangeneuve. «Die Trennung nach Farben ist sinnvoller, weil wir so die eigenen Zuchtlinien der Rassen und den Austausch zwischen den beiden Zuchtverbänden fördern können», erklärt Droux.

Die Richter kommentieren bei ihren Bewertungen vor allem das Exterieur. Sie sprechen von «feinen Sprunggelenken», «guten Becken» oder einem «korrekten Schritt». Droux meint: «Ein schönes Tier ist auch ein gesundes Tier.» So vererbe ein Stier mit einer ideal gewinkelten Kruppe diese an seine Töchter, die damit leichter kalben können. Für Marcel Fasel, den langjährigen Red-Holstein-Züchter aus St. Antoni, ist der Charakter eines Stieres nicht minder wichtig: «Wenn ich einen aggressiven Stier verkaufe, dann kommt dieser Kunde garantiert nicht zurück.»

Entspannter Koloss

Tatsächlich bleiben die meisten Stiere trotz den vielen Besuchern ruhig. Marcel Fasel erklärt, dass die am besten geputzten Tiere in der Regel auch die ruhigsten seien: «Die sind sich Menschen gewohnt und lassen sich von so einem Anlass nicht beunruhigen.» Am entspanntesten wirkt der wohl grösste Stier. Lookout Lexus von Arthur Leu aus dem Aargau kaut gemächlich Heu. Der schwarze Koloss hat ein Stockmass von ungefähr 1,8 Metern und wurde letztes Jahr zum Sieger in der Rasse Holstein gekürt. Dieses Jahr konnte er seinen Titel nicht verteidigen.

Die Fasels indessen sind zufrieden mit den Leistungen von Dolman und den anderen fünf Stieren, die sie präsentiert haben. «Zwar hat keiner in der jeweiligen Kategorie gewonnen, aber alle waren vorne mit dabei», sagt Bruno Fasel. Dolman ist in seiner Gruppe Zweiter geworden. Er und vier andere sind bereits verkauft; ihre neuen Zuhause liegen in der ganzen Schweiz verstreut. Einzig der achtmonatige Dumbo sucht am Mittag noch einen Käufer. «Der Preis hat bis jetzt nicht gestimmt», sagt Marcel Fasel. «Wenn wir niemanden finden, nehmen wir Dumbo wieder mit nach Hause und versuchen es am nächsten Markt.»

Resultate

Swiss Fleckvieh: Sieger aus Plaffeien

Am Zuchtstiermarkt in Bulle siegte der Stier Freelance-ET von Roland Pürro aus Plaffeien in der Kategorie Swiss Fleckvieh. Bei den anderen Rassen gewannen der Simmentaler Vorjahreschampion Claudio von Adolf von Siebenthal aus Turbach, der Red-Holstein-Stier Londaly Rockstar Impact von Gobet und Vallélion und Emile Moret aus La Tour-de-Trême sowie der Holstein-Stier Apollo-Crisp von Charly Boschung, ebenfalls aus La Tour-de-Trême. Unter den Gewinnern in den einzelnen Alterskategorien sind neun Stiere aus dem Sensebezirk.nas

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