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Schuhe putzen für Strassenkinder

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Schuhe putzen für Strassenkinder

Aktionstag zum Tag der Kinderrechte

Primarschulkinder in Bösingen versetzten sich am Freitag in die Situation von Strassenkindern. Sie putzten Schuhe, wuschen Autoscheiben und verkauften Erdnüsse. Der Erlös der Aktion fliesst in die Strassenkinder-Projekte von Terre des hommes.

Von ILONA STÄMPFLI

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 2A und 5B aus Bösingen sassen gestern für einmal nicht in ihren warmen Klassenzimmern. Sie versetzten sich in die Lage gleichaltriger Kinder in Ländern wie Afghanistan, Bangladesch oder Brasilien, die ihren Lebensunterhalt auf der Strasse verdienen müssen.

Simon, Dominik, Remo und Céline putzten vor der Raiffeisenbank Schuhe und verkauften in einem Bauchladen Erdnüsse, Kaugummis, Pins und Ballone. Sie waren stolz, als sie vor dem Mittag schon über hundert Franken in ihrer Kasse hatten. «Ich könnte mir nicht vorstellen, jeden Tag Schuhe zu putzen», sagte Dominik. «Aber wenn ich Geld zum Überleben verdienen müsste, würde ich es schon machen.»

Nur für einen Tag

Der Fünftklässler Simon ist froh, dass er in der Schule etwas lernen kann. Jeden Tag auf die Leute zu warten, sie anzusprechen und bei schlechtem Wetter zu frieren, wäre ihm zu anstrengend und auch zu langweilig. Cristina, Lisa, Vanessa und die anderen Kinder, die sich mit einer Decke bei der Post eingerichtet hatten, denken ähnlich. «Für einen Tag ist es schön ein Strassenkind zu sein, aber immer würde ich das nicht lustig finden», meinte Hanna.

Die Gruppe hatte innerhalb kurzer Zeit alle selbst gemachten Weihnachtskarten und Muffins verkauft. Die Zweitklässlerin Alisha erzählte aber auch von weniger schönen Erfahrungen: «Ein paar Leute laufen einfach vorbei oder sagen, sie hätten ihr Portemonnaie nicht dabei.»

Grosser Lerneffekt

Die Primarlehrerin Dorothea Enderlin nahm mit ihrer Klasse bereits vor vier Jahren am Aktionstag teil. Der Lerneffekt für die Kinder sei sehr gross, erzählt sie. «Die Schülerinnen und Schüler lernen auf Leute zuzugehen und sie anzusprechen. Sie erfahren, wie es ist, mehrere Stunden draussen zu sein, kalt zu haben und sich vielleicht sogar zu langweilen. Und sie werden sich bewusst, dass viele Kinder nicht die Möglichkeit haben, in die Schule zu gehen und sich zu bilden.»

Dorothea Enderlin hat ihre Schüler gut auf den Tag vorbereitet. Es wurden Karten gebastelt, Rollenspiele gemacht und über das Leben der Strassenkinder diskutiert. Terre des hommes stellt für diesen Zweck jeweils verschiedene Unterrichtsmaterialien und eine Animation durch den Jugendservice zur Verfügung.

Die beiden Klassen der Primarschule Bösingen sind die einzigen im deutschsprachigen Teil des Kantons, die an der Aktion mitmachten. Der Aktionstag habe deshalb auch zum Ziel, die Organisation in der Deutschschweiz etwas bekannter zu machen, sagte Piet Los, freiwilliger Mitarbeiter bei Terre des hommes Freiburg.

Am 12. Dezember organisiert die Primarschule Bösingen eine weitere Aktion zu Gunsten der Strassenkinder-Projekte von Terres des hommes: Alle Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur sechsten Klasse veranstalten ein offenes Adventssingen in der Kirche.
Die Rechte der Kinder

Am Tag der Kinderrechte stellt sich diesen Sonntag, Pro Juventute Freiburg vor. Im Rahmen des Familienfestivals spricht Stiftungsratspräsidentin Christine Beerli über die Notwendigkeit der Kinderrechte in der Schweiz.

Kinder sind die verletzlichsten
Mitglieder der Gesellschaft. Da-rum müssen ihre Rechte beson-ders geschützt werden, schreibt
Pro Juventute. Doch würden die-
se Kinderrechte bis heute nicht konsequent umgesetzt, auch in
der Schweiz nicht: «Kinderarmut gibt es auch in der reichen Schweiz.»

Pro Juventute hilft

Mehr als 250 000 Kinder und Jugendliche in der Schweiz würden in Familien aufwachsen, die von Armut betroffen sind. Und wer arm sei, habe geringere Chancen, zum Beispiel das Recht auf umfassende Bildung und Entwicklung einlösen zu können.

Darum hilft Pro Juventute mit der Förderung von Hortplätzen, Mittagstischen, Ludotheken und mit finanzieller Unterstützung von Ferienlagern für Kinder, die sonst zuhause bleiben müssten. Darüber berichtet Christine Beerli, Stiftungsratspräsidentin, anlässlich ihres Referates am Sonntag.
Pro Juventute setzt sich denn auch dafür ein, dass am Sonntag die Rechte der Kinder in den Gottesdiensten der Schweiz thematisiert werden. Ausserdem bringt Pro Juventute mit der Kampagne «Kinder lernen ihre Rechte kennen» die Uno-Konvention direkt zu Kindern, Lehrern und Eltern. Dabei zeigt die Stiftung auf, wie wichtig die Rechte der Kinder im Alltag sind. il

Familienfestival, Sonntag, 20. November, im Kaleidoscope, Perolles 25, Freiburg: 11 Uhr Besichtigung der Ausstellung «Kleine Kinder – Lust & Last»; 14 Uhr Christine Beerli präsentiert Pro Juventute. Eintritt frei; für Kinder steht ein Hütedienst zur Verfügung.

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