Schwarzsee-Schwinget: Noch fehlt die schriftliche Garantie des Kantons

Nachdem der Grosse Rat im November einem Campus-Kredit zugestimmt hat, sieht es gut aus für die Zukunft des Schwarzsee-Schwinget. Einige offene Fragen bleiben.

«Wie sieht die Zukunft des Schwing- und Älplerfestes Schwarzsee auf dem Campus Schwarzsee aus?», wollten die beiden Grossräte Adrian Brügger (SVP, Düdingen) und Bruno Riedo (SVP, Ueberstorf) im September 2023 in einem parlamentarischen Vorstoss vom Staatsrat wissen. Die Schwingfreunde befürchteten damals, dass der traditionsreiche Anlass in Zukunft nicht mehr auf dem Gelände des Campus Schwarzsee wird stattfinden können.

In der Zwischenzeit hat sich in der Causa Schwingfest Schwarzsee aber einiges getan. Wie der Staatsrat in seiner Antwort aufführt, hat der Grosse Rat im November einem Kompromiss zugestimmt, damit sich das Schwing- und Älplerfest weiterhin mit den sportlichen Aktivitäten des Campus vereinbaren lässt. Der Bau eines zusätzlichen Aussensportplatzes auf dem Campus soll sicherstellen, dass der Campus auch während des Schwingfests im Juni genutzt werden kann.

Das Kantonsparlament hat in seiner Novembersession einem Verpflichtungskredit für den Campus Schwarzsee über 19,6 Millionen Franken mit 78 Ja-Stimmen zugestimmt. Dem standen eine Nein-Stimme und elf Enthaltungen gegenüber. «Abgeordnete quer durch alle Kantonsteile haben erkannt, welch grosse Bedeutung dieser Anlass hat», sagte Motionär und Grossrat Bruno Riedo den FN und nimmt auch erfreut das positive Statement der Kantonsregierung zur Kenntnis. Diese schreibt in ihrer Antwort auf die Anfrage: «Der Staatsrat unterstützt die Durchführung des Schwingfests. Der Fortbestand der Veranstaltung ist angesichts ihrer Bekanntheit und Beliebtheit zentral.»

Noch keine Vereinbarung

Seit 1937 wird im Sensler Oberland um Bergkränze geschwungen. Die Zeichen stehen gut, dass diese Tradition in Schwarzsee weitergehen wird. Was den Verantwortlichen allerdings immer noch fehlt, ist eine verbindliche Zusage seitens des Kantons, dass der bisherige Standort am See erhalten bleibt. Auf Nachfrage der FN sagte Erich Mauron, OK-Präsident des Schwarzsee-Schwinget, dass bis jetzt noch keine schriftliche Vereinbarung mit dem Kanton unterzeichnet wurde, die sicherstellt, dass der Traditionsanlass auf unbestimmte Zeit an seinem angestammten Platz am Seeufer wird stattfinden können. Erich Mauron zeigt sich aber zuversichtlich:

Staatsrat Romain Collaud hat uns im Dezember mitgeteilt, dass der Kanton in Zusammenhang mit den laufenden Gesprächen mit der Gemeinde Plaffeien an dieser Vereinbarung arbeitet.

Schwinget 2024 noch nicht geklärt

Während der rund zwei Jahre dauernden Bauarbeiten für die neue Dreifachturnhalle kann das Schwingfest nicht auf dem Rasenplatz beim See durchgeführt werden. Die Gemeinde Plaffeien stellt dafür einen Ersatzstandort gegenüber dem grossen Parkplatz bei der Einfahrt zum Campus zur Verfügung. Da unklar ist, wann die Bauarbeiten beginnen, kann OK-Präsident Mauron heute noch nicht sagen, ob das diesjährige Schwarzsee-Schwinget am 23. Juni am Seeufer stattfinden wird oder doch auf dem Ersatzstandort: «Für unsere weitere Planung sollten wir aber spätestens Mitte Februar Bescheid wissen.»

Grossräte fordern Vereinbarung

Auch Grossrat Bruno Riedo setzt sich dafür ein, dass «der einzigartige Standort am See mit Panoramarundsicht auf die umliegenden Berge», erhalten bleibt und die Organisatoren Planungssicherheit haben. Zusammen mit neun Grossrätinnen und Grossräten und unterschrieben von weiteren 36 Abgeordneten hat er deshalb im Oktober 2023 zusätzlich zur oben erwähnten Anfrage einen parlamentarischen Auftrag eingereicht. Dieser verlangt, dass der Kanton Freiburg mit dem Trägerverein Schwing- und Älplerfest Schwarzsee eine fixe Vereinbarung abschliesst.