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Schweizergarde: Nachwuchs stets gefragt

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Schweizergarde: Nachwuchs stets gefragt

Zurzeit stehen zehn Freiburger im Vatikan in den Diensten des Papstes

Die Päpstliche Schweizergarde in Rom braucht stetig Nachwuchs, weil ein Teil der Gardisten nach zwei Jahren Rom den Dienst quittiert und in die Heimat sowie ins zivile Berufsleben zurückkehrt. Statistiken der Garde-Kanzlei belegen, dass sich dieser Nachwuchs zum Grossteil aus Kantonen mit mehrheitlich katholischer Bevölkerung rekrutiert. Zehn Freiburger stehen zurzeit in Diens-ten des Papstes.

In der bald 500 Jahre alten Gardegeschichte wuchs das stärkemässige «Wettrennen» zwischen Zentralschweizern und Wallisern zur Tradition heran. Mit 21 Garde-Mitgliedern steht das Wallis zurzeit an der Spitze, vor Luzern mit 16 und St. Gallen mit zwölf Mann. Der Kanton Freiburg befindet sich mit zehn Gardisten immerhin auf dem vierten Platz. Freiburg und die Garde – auch das hat Tradition! Man denke nur an die grosse Arbeit des ehemaligen Kommandanten Roland Buchs, der nach seinem Rücktritt – zu schwieriger Zeit, nach den blutigen Ereignissen des 4. Mai 1998 – nochmals das Garde-Zepter in die Hand nehmen musste . . . Ranghöchster Freiburger ist Garde-Vizekorporal Christian Boada aus Riaz; die neun Hellebardiere sind: Karim Oberson, Bulle; Jacques Baudevin, Bulle; Gaëtan Chatagny, Corserey; François Helfer, Romont; Martin Kilchör, Liebistorf; Benoît Magnin, Cottens; Philippe Guillet, Montévraz; François Ayer, Sorens, und Pascal Joye, Freiburg. Am 6. Mai 2000 werden im Übrigen insgesamt 35 Schweizergardisten im Vatikan vereidigt, die alle zwischen dem 1. Juni 1999 und dem 1. Februar 2000 in die Garde eingetreten sind. Vier von ihnen stammen aus dem Kanton Freiburg.

«Die Garde war
mein Bubentraum!»

Woran liegt es, dass immer wieder junge Schweizer Männer dem Ruf des Vatikans folgen und sich für (mindes-tens) zwei Jahre Dienst in der Garde verpflichten? Wir haben in Rom bei Deutschschweizern, Welschen und Tessinern nachgefragt. Gleich mehrere erklärten: «Die Schweizergarde war mein Bubentraum!» Beeinflusst wurden sie etwa durch Zeitungsmeldungen, dass dieser oder jener im Dorf nach Rom gezogen sei. Oder sie erlebten den älteren Bruder, den Cousin, den Götti vielleicht, wenn er vom Leben bei der Schweizergarde in Rom erzählte. «Man lernt in Rom unter anderem den gepflegten Umgang mit Menschen», war ein häufig geäusserter Grund – und: «Die Garde ist gewissermassen eine Lebensschule; man gewinnt Menschenkenntnis.» Auch Stolz klingt mit: «Wir sind eine eigene kleine Armee – die kleinste der Welt wohl – mit ganz speziellen Gesetzen.» Auch der Glaube spielte eine Rolle; man freut sich, dem Papst im Vatikan nahe und für seine Sicherheit verantwortlich zu sein. Beim Besuch Papst Johannes Pauls II. von 1984 in der Schweiz konnte man Garde-Offiziere an der Seite des Papstes sehen. Das machte Eindruck.

Freuden und Leiden

«Bis sechs Stunden am Stück auf dem Vatikan-Territorium Wache stehen – und fast niemand kommt vorbei . . . !» Dies ist die Rückseite der Medaille, die so manchem Gardisten zu schaffen macht. Anderseits locken aber der Auslandaufenthalt, die pulsierende Ewige Stadt, die Touristen, viele neue Bekanntschaften, die römischen Mädchen . . . «Wir absolvieren Italienischkurse mit einer römischen Sprachlehrerin, dazu kommt der fast tägliche Kontakt mit Einheimischen – so kann sich fast jeder Gardist nach zwei Jahren Dienst mehr oder weniger fliessend auf Italienisch unterhalten; dies ist ein wichtiger Vorteil», stellt man fest.

«Manch junge Schweizer hat noch nicht den Beruf gefunden, den er sich erträumte. So bietet der zweijährige Gardedienst eine Art Bedenkzeit, während der man sich in Ruhe auf neue berufliche Wege vorbereiten und die Fühler ausstrecken kann», wurde ziemlich übereinstimmend festgestellt – und ausserdem: «Achtzig Prozent der Gardisten würden den Dienst in Rom wieder machen, wenn sie das Rad der Zeit zurückdrehen könnten.»

1999: über 200 Garde-Interessenten

Zurzeit steht die Schweizergarde etwa auf ihrem neuen Sollbestand von 110 Mann (früher 100). Dies ist wohl auf die Arbeit der neuen Informations- und Rekrutierungszentrale in Neuhausen am Rheinfall SH zurückzuführen, die seit dem 1. Januar 1999 besteht.

Ihr Chef ist der Unternehmer Max Schaffner. Telefonische Auskunft erteilt Ex-Gardist Karl-Heinz Früh, der in den 70er Jahren selbst bei der Garde diente und so jungen Männern Infos und praktische Ratschläge geben kann. 1999 meldeten sich in Neuhausen am Rheinfall über 200 Garde-Interessenten. Davon kamen etwa 60 in die engere Wahl. Von ihnen werden am 6. Mai 2000 im Vatikan deren 35 vereidigt. Die Kriterien für den Gardeanwärter: Er muss zwischen 19 und 30 Jahre alt und Schweizer Bürger sein, und ausserdem: mindestens 174 cm gross, katholisch, ledig, guter Leumund; er braucht eine abgeschlossene Berufslehre oder die Matura, muss die RS absolviert haben und voll diensttauglich sein. Mit dem Garde-Eintritt verpflichtet er sich, mindestens zwei Jahre zu dienen.

Im Jahr 2000: Rom-Einsätze
für über 140 Ex-Gardisten

Für Spezialeinsätze im Laufe des Heiligen Jahres 2000 werden über 140 Ex-Gardisten ins Gardequartier nach Rom aufgeboten. Sie verpflichten sich für Einsätze ab einem Monat und werden in erster Linie im Kantinen-, Küchen- oder Quartierdienst eingesetzt. Gesucht werden für das Jahr 2000 noch einige jüngere Ex-Gardisten – nicht älter als 35 Jahre! – für den Aktivdienst in Uniform. Interessenten wenden sich an die Informations- und Rekrutierungsstelle in Neuhausen am Rheinfall. Balz Röthlin

Informations- und Rekrutierungsstelle der Schweizergarde: Pro Pers AG, Industrie-
platz 1, Neuhausen am Rheinfall SH, Telefon 052/674 61 86, Fax 052/674 64 48

35 Gardisten am 6. Mai vereidigt

Am 6. Mai werden in Rom jeweils die neuen Gardisten der Schweizergarde vereidigt. Dieser Tag ist aber nicht nur ein Freuden-, sondern insbesondere ein Gedenktag. Die vor bald 500 Jahren – 1506 – gegründete Garde hatte bereits 21 Jahre später eine schwere, blutige Belastungsprobe zu überstehen: Während der Plünderung Roms (Sacco di Roma) durch Landsknechte des deutschen Kaisers Karl V. kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Schweizergarde. Bei der Verteidigung des Petersdoms fielen nach der Überlieferung am 6. Mai 1527 nicht weniger als 147 Gardisten, während es den restlichen 42 gelang, den Medici-Papst Clemens VII. in die Engelsburg zu retten.

Der Ehrentag der Garde beginnt jeweils am Morgen mit einem Gottesdienst. Es folgt die Kranzniederlegung im Ehrendorf des Schweizerquartiers, wo Auszeichnungen vergeben werden. Die Verteidigung im Damasushof, die von Behörde- und Medienvertretern sowie zahlreichen Verwandten und Freunden der Gardisten verfolgt wird, findet gegen Abend statt.

Im Heiligen Jahr lässt sich der Bundesrat gar durch seinen Präsidenten Adolf Ogi vertreten. Die Schweizer Bischofskonferenz wird mit Bischof Norbert Brunner und Generalsekretär Roland-Bernhard Trauffer im Vatikan anwesend sein.

Die Freiburger Regierung wird am kommenden Samstag durch Staatsrat Urs Schwaller vertreten sein. Gardekommandant Pius Segmüller hat weitere Gäste aus dem Kanton Freib

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