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Schwere Vorwürfe gegen die Polizei

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Schwere Vorwürfe gegen die Polizei

Grossrat Louis Duc fordert vom Staatsrat eine Untersuchung bei der Jugendbrigade

Eine Inspektorin der Jugendbrigade prangert via Grossrat Louis Duc die Arbeitsbedingungen bei der Kantonspolizei an. Polizei und Staatsrat zeigen sich überrascht, wollen der Sache aber nachgehen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

«Wider meinen Willen trage ich seit Samstag eine schwere Last auf meinen Schultern.» Das sagte Grossrat Louis Duc am Montag gegenüber einigen kurzfristig eingeladenen Medienvertretern. Die Geschichte, auf die der Parlamentarier anspielte, hatte am Wochenende damit angefangen, dass ihn eine ihm unbekannte Polizeibeamtin anrief, ihm von einer verzweifelten Situation am Arbeitsplatz berichtete und ihn um ein Treffen bat. Wie vereinbart, sei die Frau am Sonntagvormittag vor seiner Haustür in Forel gestanden, erzählte Duc. Sie habe ihm gesagt, sie halte den Druck nicht mehr aus, unter dem sie als Inspektorin der Jugendbrigade stehe, und sie wolle ein Zeichen setzen, um Behörden und Öffentlichkeit auf die untragbaren Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Zu diesem Zweck überreichte sie dem Grossrat ihre Dienstwaffe: als Symbol dafür, dass sie nicht weiter für die Polizei arbeiten könne, aber auch dafür, dass sie jedes Vertrauen in ihre Vorgesetzten verloren habe.

Worin genau die Vorwürfe der Beamtin bestehen, wollte oder konnte Duc nicht sagen. Es gehe um eine Überbelastung bei der Arbeit, aber auch um Mobbing, um mangelnden Respekt und um die Rolle als Frau bei der Polizei. «Die Tatsache, dass eine Polizeiinspektorin ihre Waffe einer Drittperson abgibt, ist für mich Beweis genug, dass etwas Schwerwiegendes vorgefallen ist», so Louis Duc, der bekanntlich schon des Öfteren in Zusammenhang mit Polizeiaffären in Erscheinung getreten ist (Knopf, Perler, Grossrieder).

«Man spielt nicht mit einer Waffe»

Louis Duc hat sich umgehend an Staatskanzlei und Staatsrat gewandt und eine Untersuchung der Vorfälle gefordert. Dass man der Sache nachgehe, sei selbstverständlich, sagte Sicherheits- und Justizdirektor Claude Grandjean auf Anfrage. Die Frau werde auf jeden Fall angehört, damit man sich ein erstes Bild machen könne. Danach werde, falls nötig, eine Administrativuntersuchung eingeleitet. Über das genaue Vorgehen werde der Staatsrat an seiner Dienstagssitzung entscheiden.

Gleichzeitig zeigte Grandjean sich erstaunt über das ungewöhnliche Vorgehen von Grossrat Duc. Dass dieser nicht nur die Dienstwaffe einer Polizeibeamtin angenommen, sondern sie auch noch vor Medienvertretern präsentiert habe, sei seines Erachtens völlig deplatziert. «Man spielt nicht mit einer Waffe und schon gar nicht für eine derartige Inszenierung.» In seinem Schreiben an den Staatsrat hatte Duc diesen auch gefragt, was er nun mit der Waffe anfangen solle. Die Antwort darauf zumindest ist für Claude Grandjean klar: «Sie beim nächsten Polizeiposten abgeben, natürlich!»

Die Polizei will den Fall klären

Er selber habe bisher noch nie von internen Problemen bei der Jugendbrigade gehört, so Grandjean weiter. Es sei aber bekannt, dass es in jedem Polizeikorps immer wieder zu Fällen von Neid komme, etwa wenn es um Beförderungen gehe. Das habe unter anderem der Untersuchungsbericht von Barbara Ott zur Affäre Grossrieder gezeigt. «Damit will ich aber nicht sagen, dass der vorliegende Fall in diese Richtung geht», betonte der Staatsrat.

Auch bei der Kantonspolizei fiel man am Montagmorgen aus allen Wolken, als man von der Geschichte erfuhr. Polizeikommandant Pierre Nidegger wollte keine Auskunft geben und verwies an Mediensprecherin Francine Zambano. Diese bekräftigte die Absicht der Polizei, den Fall zu klären. Um über weitere Schritte entscheiden zu können, brauche man mehr Informationen. Klar ist laut Zambano im Augenblick nur, dass die Inspektorin mit ihrem Vorgehen gegen die Dienstvorschriften verstossen hat: «Ein Polizeibeamter darf seine Waffe nicht an Drittpersonen aushändigen.» Allfällige Konsequenzen seien aber von den (noch zu klärenden) Umständen abhängig.

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