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Seelsorger setzen sich für Sonntag ein

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Seelsorger dreier Kirchgemeinden schreiben der Migros Neuenburg-Freiburg

Der offene Brief an die Migros Neuenburg-Freiburg ist unterschrieben durch die Seelsorger der reformierten Kirchgemeinde Murten, der Reformierten Kirchgemeinde Merlach und der Katholischen Pfarrei Murten. Sämtliche Pfarrer haben signiert.

Der Brief bezieht sich auf die an der Generalversammlung des Gewerbevereins geäusserte Idee, während der Tourismussaison gemäss neuem Ladenöffnungsgesetz die Migros-Filiale Murten sonntags von 9 Uhr bis 16 Uhr zu öffnen. Andere Geschäfte würden eventuell dem Beispiel der Migros folgen (die FN berichteten).
Das Thema war in einem Gespräch eines Seelsorgers mit einer bei der Migros beschäftigten Person zur Vorbereitung einer Amtshandlung als Problem aufgetaucht. Im ökumenischen Konvent, dem Höck der Seelsorger, kam dann die Idee zum Brief.
Die FN haben aus dem Umfeld der Migros Murten erfahren, dass «95 Prozent der Angestellten» gegen die Öffnung am Sonntag seien. Gemäss Peter Lehmann von der Migros Neuenburg-Freiburg laufe die Befragung des Personals zurzeit; ein Ergebnis sei noch nicht vorhanden.
Gemeinsam bitten die Kirchenvertreter nun die Geschäftsleitung der Migros «herzlich, aber nicht weniger dringend», von den Plänen einer Ladenöffnung am Sonntag abzusehen. Man werde die Angelegenheit aufmerksam weiterverfolgen und sich auch überlegen, welche weiteren Massnahmen, eventuell auch auf kantonaler Ebene, angebracht seien.
Gemäss Diakonin Cornelia Imboden-Glass glaubt man, dass die Problematik nicht nur für Murten aktuell sei. Man könnte auch andere Kreise in die Diskussion einbinden.
Die Seelsorger machen in ihrem Schreiben weniger Fragen des Arbeitsrechts oder gewerkschaftliche Postulate geltend, vielmehr habe man als Seelsorger immer wieder mit Familien und Personen zu tun, die unter den Arbeitsbedingungen des heutigen Marktes körperlich und seelisch leiden. Diese bräuchten dringend Freiräume für das Familienleben. Der Sonntag sei der letzte Ort, wo man «ruhen» könne. Es sei der einzige Tag, der den Kindern gehöre, der Besuche in der Familie ermögliche. Zudem sei der Tag des Gottesdienstes immer noch Teil unserer Kultur und sollte nicht ohne Not geopfert werden.
Auch wenn die Sonntagsarbeit durch Freitage unter der Woche kompensiert werde: Der freie Tag mitten unter der Woche, wenn alle arbeiten, könne ja nicht für das Familienleben genutzt werden. Kinder hätten Schule, Ehepartner arbeiten. «Wann soll denn die Familie noch einmal einen ganzen Tag haben», fragen die Seelsorger.
Anders liege die Sachlage, wenn ein kleiner Familienbetrieb aus freien Stücken entscheide, am Sonntag ausnahmsweise den Laden zu öffnen. Bei der Migros aber würden Dutzende von Angestellten zum Arbeiten am Sonntag verpflichtet. In der heutigen Lage des Arbeitsmarktes könne sich kaum jemand ernsthaft gegen diese Verfügungen wehren.
Die Seelsorger sind der Meinung, dass mit den heute gültigen Öffnungszeiten der Migros Murten, unter anderem mit dem Abendverkauf am Freitag, wirklich alle Menschen die Möglichkeit hätten, ihre Einkäufe zu tätigen, wenn es ihnen möglich ist.
Nebst dem Brief der Murtenbieter Seelsorger habe die Migros bloss in den Medien Reaktionen ausgemacht, erklärt Mirgos-Vertreter Peter Lehmann. Von der Konkurrenz wisse man noch nichts Näheres.
Was kann denn dieser Brief der Seelsorger bei der Migros bewirken? Peter Lehmann: «Etwas wird der Brief schon auslösen. Man kann ihn nicht einfach so ignorieren.»

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