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Segelboot-Sharing auf dem Murtensee

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Leinen los», sagt Beat Salzmann, Gründungsmitglied der Genossenschaft «Sailcom» (siehe Kasten). Das Segelboot setztsich langsam in Bewegung. Vorbei an den schaukelnden privaten Jachten bahnt sich das Schiff den Weg durch das Seegras Richtung Ausgang des Hafens von Vallamand. «Im Hafen passieren die meisten Unfälle», sagt Marie-Thérèse Clerc aus Tentlingen, die sich mit Beat Salzmann aus Moosseedorf um die mittelgrosse Kabinenjacht von Sailcom kümmert.

Vorsicht beim Baden

Da es in Häfen oft eng ist, könne durchaus mal Sachschaden entstehen. Richtig gefährliche Situationen habe sie aber noch nie erlebt, sagt Clerc. Dennoch warnt sie vor zu viel Übermut: «Man sollte vorab die Seekarte sorgfältig studieren und nicht zögern, bei starkem Wind die Segel zu reffen.» Die gerefften, das heisst verkleinerten Segel, bieten dem Wind weniger Angriffsfläche. Dadurch ist das Boot leichter zu steuern, neigt sich weniger stark und die Gefahr, auf einer Sandbank aufzulaufen oder zu stranden, sinkt. Auch der frei umherschwingende Baum (die am Mast befestigte Querstange) oder ein Gewitter auf dem See bergen Gefahrenpotenzial. Mit der nötigen Vorsicht könnten aber gefährliche Situationen vermieden werden. Diese sei auch beim Baden geboten: «Sogar, wenn die Segel nicht gesetzt sind, kann ein Windstoss das Boot so beschleunigen, dass selbst ein guter Schwimmer es nicht mehr einholen kann. Je nachdem, wo auf dem See man ist, kann das dumm ausgehen», sagt Salzmann. Deshalb sei es ratsam, stets eine Person auf dem Schiff zu lassen oder den Anker zu setzen.

Eine andere Welt

Das Boot ist nun auf dem See, und der Motor wird abgestellt: Das Segelabenteuer kann beginnen. «Klar zur Halse!», ruft Salzmann, bevor das Heck des Schiffes durch den Wind dreht. «Schoten dicht!» heisst es, wenn die Segel straffer angezogen werden müssen, und «Du fällst ab», wenn die Neu-Seglerin so ungeschickt steuert, dass das Boot vom Wind wegdreht. Wer segelt, spricht eine andere Sprache.

Auf dem See verändert sich nicht nur das Vokabular, es eröffnet sich auch eine andere Welt. Während das Segelschiff beinahe geräuschlos durch das glitzernde, grünblaue Wasser gleitet, ziehen in der Ferne andere Boote vorbei, und das Ufer sieht aus wie im Bilderbuch. «Das Segeln ist etwas, das mir absolute Ruhe gibt», sagt Marie-Thérèse Clerc. «Die Farben, die Bewegung, da kann ich sofort abschalten, denn es bleibt keine Zeit, um an etwas anderes zu denken.» Zudem, so Clerc, sei das Segeln auch eine Möglichkeit, die Schweiz aus einem anderen Blickwinkel zu erleben. Von einem etwas technischeren Standpunkt aus beschreibt Beat Salzmann, der zunächst mit Motorbooten begonnen hat, seine Faszination: «Ich finde es spannend, wie man ein Schiff ohne Motor in Bewegung setzen kann.» Der Weltrekord für ein Segelboot liegt bei über 50 Knoten (rund 92 Stundenkilometer), jedoch können auch Familienboote gut 8 Knoten (14 Stundenkilometer) erreichen.

 Auf die Frage, was denn einen guten Segler ausmache, lacht Salzmann und sagt: «Man muss wissen, woher der Wind kommt.» Damit ist es jedoch noch nicht getan. Denn auch die Orientierung ist auf dem See nicht so einfach wie auf dem Land. Die Steuerung mit der sogenannten Pinne erfolgt bei einem vorwärts fahrenden Boot nicht wie beim Auto nach Drehrichtung, sondern seitenverkehrt. Das Segeln sei ein Handwerk, sagt Salzmann, vieles davon könne man lernen. Ein gewisses Gespür für Wetterbedingungen und Richtungen sei aber von Vorteil: «Ich kenne Menschen, die nach Jahren immer noch nicht den Kurs halten können.» Diese Unterschiede seien aber nicht geschlechtsbedingt, betont Clerc. Einzig bei sehr kraftaufwendigen Manövern mit viel Wind seien Frauen manchmal im Nachteil, aber dann müsse man einander helfen: «Segeln ist eine gute Form der Teamarbeit.»

Sailcom: Boote gemeinsam nutzen

I m Jahr 1998 gründeten einige Segelbegeisterte die Genossenschaft «Sailcom» mit dem Ziel, Segeln für jedermann erschwinglich zu machen. «Ein eigenes Boot ist teuer, gibt viel Arbeit, und die Bootsplätze sind beschränkt», sagt Marie-Thérèse Clerc, die sich mit Beat Salzmann um das Sailcom-Boot in Valla mand kümmert (siehe Haupt text). Die Non-Profit-Organisation verfügt schweizweit über 83 Boote, neben dem am Murtensee sind acht weitere am Neuenburgersee stationiert. «Wir versuchen, Schiffe zur Verfügung zu stellen, die einfach zu bedienen sind und auch von wenig erfahrenen Mitgliedern benutzt werden können», sagt Salzmann. Einzige Bedingung für die Mitgliedschaft ist der Besitz des Schweizer Segelausweises D (für Binnengewässer). Erklärt sich ein Mitglied bereit, beim Unterhalt des Bootes zu helfen, erhält es Ermässigungen. rb

Infos unter www.sailcom.ch

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