Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Sehr ernüchternd»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Sehr ernüchternd»

Grosse Enttäuschung bei Jean-Claude Cornu

«Ich bin natürlich sehr traurig, hatte ich doch in den letzten Tagen ein gutes Gefühl.» Mit diesen Worten reagierte der Abgewählte den FN gegenüber. Auch der bereits gewählte Urs Schwaller sprach von einer Enttäuschung.

Bei seinen letzten Auftritten während der Wahlkampagne, so am Martinsmarkt in Murten und Düdingen, habe eine gute Stimmung geherrscht. Er sei deshalb auch davon ausgegangen, dass die Wahl zu seinen Gunsten ausgehen werde, sagte Jean-Claude Cornu den FN am Telefon. Er nehme deshalb umso «trauriger und enttäuscht» von seiner Abwahl Kenntnis. Noch so gerne hätte er seine Arbeit in Bern fortgesetzt in der Überzeugung, in einer zweiten Amtsperiode noch besser wirken zu können.

«Opfer der Bundespolitik»

Den Hauptgrund seiner Abwahl sieht der bisherige FDP-Ständerat in den gegenwärtigen Auseinandersetzungen auf Bundesebene. Die Äusserungen der FDP-Spitze und einzelner freisinniger Politiker sowie das Votum des CVP-Präsidenten, die FDP sei als Partner verloren, hätten ihm sehr geschadet. Das stimme ihn natürlich sehr traurig, denn er sei sich bewusst gewesen, dass es in dieser Situation sehr schwierig ist, die Wählerschaft zu motivieren.

Auch für den bereits gewählten CVP-Ständerat Urs Schwaller ist Jean-Claude Cornu das Opfer der Polarisierung geworden, die man auf Bundesebene feststellt. Der fehlende Zusammenhalt von FDP und CVP im Hinblick auf die bevorstehende Bundesratswahl habe demobilisierend gewirkt, dies umso mehr, als ausgerechnet der Bundesratssitz eines Freiburgers auf dem Spiel steht. Die Aufforderung der FDP an die CVP, auf einen Bundesratssitz zu verzichten, habe dabei zum Stimmungsumschwung geführt. Für Urs Schwaller ist genau das das Unschöne an dieser Abwahl, dass Elemente den Ausschlag gegeben haben, die der Kandidat selber nicht beeinflussen konnte.

Zu seiner Zukunft weist Jean-Claude Cornu darauf hin, dass er gewählter Oberamtmann im Glanebezirk sei. Diese Arbeit werde er ganz normal weiterführen. Es stünden wichtige Dossiers an, die es jetzt anzupacken gelte. Zudem werde er jetzt auch etwas mehr Zeit für seine Familie und seine Freunde haben.

«Wären ein gutes Team gewesen»

Hiezu gibt Ständerat Schwaller seiner Hoffnung Ausdruck, dass es Jean-Claude Cornu gelingt, sich aufzufangen, denn eine Abwahl zu verkraften sei sicher nicht einfach. Zusammen wären sie in Bern sicher ein gutes Team gewesen. In den vergangenen drei Monaten hätten sie sich in vielen Sachfragen gefunden. Doch der Stimmbürger habe jetzt anders entschieden.

Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Ständerat hat Urs Schwaller das Gefühl, dass es dem Kanton gut getan hätte, wenn man in Grundsatzfragen «mit einer Stimme hätte reden» können. Mit Alain Berset werde er in einzelnen Fragen sicher nicht auf der gleichen Linie sein. «Bei dem, was für den Kanton wichtig ist, wird man sich sicher finden müssen.» Er gehe schon davon aus, dass bei einem Dossier, das tatsächlich den Kanton direkt betrifft, beide Kantonsvertreter sich auch für den Kanton einsetzen.

Situation analysieren

Unabhängig vom Wahlausgang ist Urs Schwaller überzeugt, dass CVP und FDP sich zu einer gemeinsamen Mitte-Politik finden müssten. Ansonsten würden sie unweigerlich das Opfer der Polarisierung. wb

Meistgelesen

Mehr zum Thema