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«Seismograf des Weltgeschehens»

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113 Filme aus 46 Ländern hat Thierry Jobin, künstlerischerLeiter des Internationalen Filmfestivals Freiburg (Fiff) für das Programm der 27. Ausgabe zusammengetragen. Nebst der repräsentativen Selektion für den Wettbewerb oder den Filmen für verschiedene thematische Sektionen galt es dabei auch den passenden Eröffnungsfilm zu finden. Nicht die leichteste Aufgabe, wie Jobin am Samstagabend anlässlich der offiziellen Eröffnung verriet. Als sein Team nach langem Suchen auf den Film «Bekas» des kurdisch-irakischen Regisseurs Karzan Kader gestossen sei, sei die Erleichterung gross gewesen: «Der Film passt perfekt zu einer Festivaleröffnung, und er passt perfekt zum diesjährigen Programm.»

Kinder, Sport und Spiel

«Bekas» handelt von zwei Brüdern, die in den Neunzigerjahren in Saddam Husseins Irak aufwachsen. Hoffnung gibt ihnen die Vorstellung von Superman, den sie aus dem Kino kennen und der sie eines Tages retten soll. Ohne Geld und nur mit einem Esel als Transportmittel machen sie sich auf den Weg nach Amerika, um Superman zu finden.

Der Film passt deshalb perfekt zum Fiff 2013, weil er zwei Kernthemen des Programms aufgreift: Er erzählt von Kindern, die in einer schwierigen Situation aufwachsen und ihren Weg suchen müssen–und er beginnt mit einem Fussballspiel. «Kinder und Jugendliche, Sport und Spiel, darum dreht sich am diesjährigen Festival vieles», sagte Thierry Jobin. Den Kindern hat der Direktor die Parallelsektion «Entschlüsselt» gewidmet, den Sportfilmen die Sektion zum Genrekino mit dem Titel «Escape to Victory!»

Wie es andere Regisseure diese Woche noch tun werden, so hat auch der 41-jährige Karzan Kader seinen Film am Samstag persönlich vorgestellt. Er verriet, dass «Bekas» von seiner eigenen Kindheit inspiriert sei. Als Kind floh er mit seiner Familie in die USA und später nach Schweden. Eines habe ihm in dieser Zeit viel Hoffnung gegeben: «Ich hatte im Kino ‹Rambo› gesehen und glaubte daran, dass er kommen und uns helfen würde.»

Festival der Vielfalt

Walter Stoffel, der im vergangenen Juni das Amt des Festivalpräsidenten von RuthLüthi übernommen hatte, dürfte sich über den Eröffnungsfilm ebenfalls gefreut haben, denn «Bekas» entspricht dem, was er vom Festival erwar- tet: «Filme können Realitäten abbilden oder sie können neue Realitäten eröffnen», sagte er in seiner Eröffnungsansprache. «Am Fiff 2013 werden wir beides zu sehen bekommen.» Auch in diesem Jahr zeichne sich das Festivalprogramm durch seine grosse Vielfalt aus, so der Präsident weiter: «Vielfalt der Nationalitäten, der Kulturen, der Sprachen und des künstlerischen Ausdrucks.»

Das sieht auch Stadtammann Pierre-Alain Clément so: «Dank dem Fiff ist Freiburg für eine Woche ein Ort der filmischen Vielfalt», sagte er und rief das Publikum dazu auf, sich davon mitreissen zu lassen. «Das Fiff erweitert unseren Horizont, weil es sich Kühnheiten erlaubt, die unsere Gewohnheiten erweitern.»

Für die diesjährige Ausgabe gilt dies ganz besonders, wie Direktor Thierry Jobin feststellte: So unterschiedlich die Filme seien, so hätten sie doch erstaunlich viel gemeinsam. «In ihrer Gesamtheit betrachtet, lassen sie einen erschauern, und man wird das Gefühl nicht los, vor einem beunruhigenden Seismografen des Weltgeschehens zu sitzen.»

Das Festival dauert bis zum 23. März. Informationen unter www.fiff.ch.

Benjamín Ávila: «Viele Blicke auf ein Thema»

A uch der argentinische Regisseur Benjamín Ávila war am Samstag bereits in Freiburg anwesend, und auch er zeigt am Fiff einen Film, in dem es um eine schwierige Kindheit geht.

 

Benjamín Ávila, Sie haben mit «Infancia Clandestina» schon grosse Erfolge gefeiert. Was bedeutet es Ihnen, den Film jetzt am Fiff präsentieren zu dürfen?

Ich bin sehr glücklich, meinem Film in verschiedene Länder folgen zu dürfen und zu sehen, welche unterschiedlichen Reaktionen er da auslöst. Über den Besuch in Freiburg freue ich mich besonders: Ich bin das erste Mal in der Schweiz, und es ist natürlich sehr schön, dass mein Film es mir ermöglicht, die Welt zu sehen.

 

«Infancia Clandestina» läuft am Fiff in der Sektion «Entschlüsselt – Kein Kinderspiel für kleine Leute».

Der Film passt perfekt zu diesem Thema! Es ist eine politische Geschichte und eine Liebesgeschichte um einen zwölfjährigen Jungen, der 1979 nach Jahren im Exil mit seinen Eltern nach Argentinien zurückkehrt. Es ist interessant, den Film in dieser Sektion zu sehen, wo mehrere Filme verschiedene Blicke auf ein Thema eröffnen.

 

Der Film ist von Ihrer Kindheit inspiriert. Inwiefern?

Der Film ist nicht autobiografisch, aber das Meiste, was ich darin erzähle, ist mir und meinem Bruder tatsächlich passiert. Darum ist dieser Film so wichtig für mich: Seit ich 14 Jahre alt war, träumte ich davon, ihn zu machen. cs

«Infancia Clandestina» läuft am Fiff noch heute Montagabend (20.15 Uhr, Rex 3) und kommt dann in die Schweizer Kinos.

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