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Die Abfalltaucher vom Schwarzsee

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In der Nähe des Schwarzsee-Ufers, gegenüber der Minigolfanlage, taucht urplötzlich eine Taucherbrille auf. Sie sitzt auf der Nase von Felix Rinderknecht, der nach Luft schnappt und eine Glasflasche vom Seegrund in den Händen hält. Seine Tochter Joseline paddelt zu ihm hin, kniend auf einem Stand-up-Paddle-Brett, auf dem zwei gefüllte Kübel abgestellt sind. «Der eine ist für den gefundenen Abfall, der andere für unsere Wertsachen», erklärt die 18-jährige Zürcherin den FN. Seit vier Jahren machen Vater und Tochter gemeinsam das, was sie «Seeputz» nennen – sie suchen im Schwarzsee nach Abfall. Mit Erfolg: Der Tourismusdirektor Adolf Kaeser schätzt die gesammelte Menge auf einen Lastwagen voll. Doch Vater und Tochter sind nicht von einem Amt angestellt: Die langjährigen Feriengäste reinigen den See freiwillig.

Viele Gründe für eine Sache

Auf die Frage, weshalb sie sich dieser Aufgabe angenommen haben, geben Vater und Tochter viele Gründe an. Da sei zum Beispiel die gemeinsame Zeit, die sie während den Tauchgängen verbringen würden, sagt der 50-Jährige. «Es ist eines von vielen Hobbys wie beispielsweise Berglauf oder Wing-Tsun-Selbstverteidigung, die wir gemeinsam ausüben.» Neben dem hektischen Alltag als Geschäftsführer eines Unternehmens, das elektronische Mess- und Prüftechniken verkauft, sei das Tauchen im Schwarzsee für ihn auch ein ruhiger und entspannender Ausgleich. Für Joseline Rinderknecht, die kürzlich das Gymnasium mit naturwissenschaftlichem Profil abgeschlossen hat, ist dieses Hobby hingegen eine grosse Entdeckungsreise. «Ich bin neugierig darauf, was sich zwischen Schilfgürtel und Seegrund befindet. Auch für die Vielfalt der Lebewesen, die sich im Wasser bewegen, interessiere ich mich.» Sie greift in den Kübel mit den Wertsachen und nimmt ein Bündel Blätter heraus. Es sind Karten des Sees, auf denen sie eingezeichnet hat, wo sie welche Vogelarten vorgefunden hat, an welchem Tag und wie viele. Kürzlich hat sie 29 Tauchervögel mit 18 Jungen neben 33 Stockenten mit vier Jungen gezählt. «Mich betrübt, dass viele Leute Brot an die Vögel verfüttern. Sie werden zu schnell satt und essen keine Mikroorganismen mehr, das ist unnatürlich und ungesund», sagt sie.

Der Umwelt zuliebe

Doch der eigentliche Grund, weshalb Vater und Tochter während ihren Ferien öfters zwei- bis dreistündige Tauchgänge machen, ist die Umwelt. «Wir wollen der Natur etwas zurückgeben. Wir können am See und an diesem Ort so viel Energie tanken», sagt Felix Rinderknecht. Der See sei ein Geschenk der Natur, und die Touristen könnten ihn gratis nutzen, deshalb sei ein sorgfältiger Umgang damit wichtig. Adolf Kaeser, Direktor von Schwarzsee Tourismus, erzählt von seiner ersten Begegnung mit der Familie. «Zuerst dachte ich, sie seien vom Kanton oder Bund», sagt er lachend. Die Rinderknechts seien ihm auf Anhieb sympathisch gewesen. «Sie verhelfen dem See zu einem schöneren Leben.» Es sei auch wichtig, die Touristen zu sensibilisieren, keinen Abfall in die Gewässer zu werfen.

Bis auf den Grund des Sees

Für die Tauchgänge benutzen die Rinderknechts keine Sauerstoffflaschen. Für Vater Felix sind dreieinhalb Meter das Maximum, Tochter Joseline kann bis zu zehn Meter tief tauchen. «Als ich mit dem Tauchen begonnen habe, startete ich am Ufer. Schritt für Schritt bin ich tiefer geschwommen, bis ich am tiefsten Punkt des Schwarzsees angekommen bin», erzählt sie.

Während den Ferien gehen die zwei Taucher systematisch vor, um den Abfall aus dem See zu holen. Meter für Meter suchen sie gemeinsam ab, um Flipflops, Flaschen oder Turnschuhe zu bergen. Auch Teile von Autoreifen gehören häufig zu ihrer «Beute». Die Reifen waren einst als Puffer am Ufer befestigt, um einen weichen Aufprall der Boote am Steg zu gewährleisten. Die Rinderknechts trennen die Abfallmenge schliesslich in Recyclinghaufen auf, die von den Verantwortlichen von Schwarzsee Tourismus entsorgt werden. Am schwierigsten zu bergen seien Fässer gewesen. Felix Rinderknecht nimmt an, dass diese früher einen Steg vor dem Absinken bewahrt haben. «Die Badegäste könnten sich an den rostigen Enden der Fässer schneiden.» Bevor Vater und Tochter die Fundstücke mithilfe von Sicherheitsgurten und einem Bootsausleger herausziehen konnten, mussten sie während mehreren Tauchgängen die Fässer von Steinen befreien. «Das war eine anspruchsvolle Aufgabe», erinnert sich Tochter Joseline.

«Wir wollen der Natur etwas zurückgeben.

Wir können am See und an diesem Ort so viel Energie tanken.»

Felix Rinderknecht

Feriengast in Schwarzsee

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