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«Es ist Zeit, Jüngeren Platz zu machen»

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Ja. Nein. Vielleicht. Noch nicht alle der 18 Syndics des Sensebezirks und von Jaun haben definitiv entschieden, ob sie an den Gemeinderatswahlen, die in einem Jahr stattfinden, noch einmal antreten werden. Doch vor allem bei einigen langjährigen Ammännern ist die Sache klar: Sie ziehen mit dem Ende der Legislatur auch einen Schlussstrich unter ihr politisches Engagement. Die FN haben nachgefragt.

Gaston Waeber, Tafers, SVP, 55-jährig

Der Taferser Ammann Gaston Waeber wird sich bei den vorgezogenen Wahlen für das mit Alterswil und St. Antoni fusionierte Tafers noch einmal zur Verfügung stellen. «Ich bin ja noch jung und frisch», sagt er mit einem Lachen. Er habe eine gute Legislatur hinter sich und wolle nun mithelfen, die neue Gemeinde Tafers zu gestalten. «Es wäre nicht gut, wenn der Kapitän mitten in der Fahrt vom Schiff springt.» Er mache auch weiter im Wissen, dass viele Syndics im Bezirk aufhörten, da wolle er mithelfen, dass nicht alle Kenntnisse und Erfahrungen verloren gehen. «Natürlich unter der Voraussetzung, dass ich auch gewählt werde», sagt er. Ihm sei stets wichtig gewesen, auch angesichts trockener Materie und ernster Realität ab und zu ein Schmunzeln oder ein Augenzwinkern anzubringen, um die Stimmung zu verbessern. Der SVP-Politiker Gaston Waeber ist seit 2006 im Gemeinderat und war nun eine Legislatur lang Ammann. Für das Amt des Syndic in der fusionierten Gemeinde Tafers ist ein 50-Prozent-Pensum vorgesehen. Das wäre kein Problem für ihn, sagt Gaston Waeber. «Ich bin flexibel und könnte es mit meiner beruflichen Tätigkeit vereinbaren.»

Bruno Werthmüller, Heitenried, CSP, 60-jährig

«Prinzipiell ja», so die Antwort des Heitenrieder Syndic auf die Frage nach einer erneuten Kandidatur. Zum heutigen Zeitpunkt sei er bereit, noch einmal anzutreten. Ganz entschieden sei es noch nicht. «Kein strategisches Nein, sondern eher ein Ja ohne Garantie», präzisiert er. Der 60-Jährige ist seit drei Legislaturen im Gemeinderat, eine davon als Syndic. «Zum einen ist es eine inte­ressante Arbeit», sagt er. «Zum anderen haben wir ein wirklich gutes Team. Jeder erledigt seine Sachen.» Es mache Spass, so wie es jetzt gerade laufe in Heitenried. «Wenn die Bevölkerung zufrieden ist und mich wieder wählt, bin ich bereit.»

 

Frédéric Neuhaus, St. Ursen, SVP, 39-jährig

«Ich werde wieder zu den Gemeinderatswahlen antreten», sagt Frédéric Neuhaus, Ammann von St.  Ursen. Und wenn er gewählt werde, stelle er sich auch wieder als Syndic zur Verfügung, ergänzt er. Diesen persönlichen Entscheid habe er bereits gefällt. So lange ist Frédéric Neuhaus noch nicht im Amt. Er wurde 2016 in den Gemeinderat gewählt und hat im August 2019 nach dem Rücktritt von Albert Studer das Amt des Gemeindepräsidenten übernommen. «In knapp einem Jahr kann man noch nicht viel bewirken, deshalb möchte ich weitermachen», erklärt er auf die Frage nach seiner Motivation für eine erneute Kandidatur. «Gemeindepolitik beziehungsweise Exekutivpolitik ist meine Passion», sagt der 39-Jährige, der für die SVP im Gemeinderat sitzt.

 

Hans Jörg Liechti, Ueberstorf, CSP, 53-jährig

«Ich werde wieder kandidieren», sagt der amtierende ­Ueberstorfer Ammann Hans Jörg Liechti. Angesichts der vielen Projekte, die noch am Laufen seien, könne er sich kaum vorstellen, jetzt aufzuhören. «Wir haben in dieser Legislatur viel gemacht, es ist aber auch noch viel zu tun», sagt er und nennt etwa das neue Rechnungslegungsmodell HRM2 oder anstehende Wasserprojekte. Hans Jörg Liechti ist seit zwei Legislaturen im Gemeinderat, eine davon als Ammann. Wenn man zehn Jahre dabei sei, spreche einiges dafür aufzuhören und einiges dafür weiterzumachen. Hätte er die Nase voll, würde er sofort das Handtuch werfen. Doch dem sei nicht so, er sei motiviert und würde die angefangenen Projekte gerne weiterführen.

Andreas Freiburghaus, Wünnewil-Flamatt, FDP, 58-jährig

«Ich trete noch einmal zur Wahl als Gemeinderat und Syndic an», sagt Andreas Freiburghaus, Syndic von Wünnewil-Flamatt. Nach seiner ersten Legislatur als Syndic sei er motiviert, weiterzumachen – «sofern das Volk das auch so sieht und ich wiedergewählt werde». Seit 2011 sitzt Freiburghaus im Gemeinderat, 2016 wurde er zu dessen Präsidenten gewählt. «Wir sind im Moment ein perfektes Team im Gemeinderat und können uns auf eine sehr gute Verwaltung mit Top-Abteilungsleitern stützen», sagt er. «Ich mache meine Arbeit sehr gern und glaube, dass ich der Gemeinde etwas bieten kann.»

Hubert Schafer, Schmitten, CVP, 49-jährig

Der Syndic von Schmitten, Hubert Schafer, möchte sich noch einmal zur Wahl stellen. «Ich bin grundsätzlich motiviert weiterzumachen», sagte er den FN. Hubert Schafer wurde 2011 erstmals in den Gemeinderat gewählt und 2016 zum Syndic. «In der ersten Legislatur habe ich sehr viel gelernt, jetzt bin ich eingearbeitet und würde gerne weitermachen», sagt der 49-jährige Hubert Schafer. Er fügt an: «Natürlich muss ich aber noch gewählt werden.»

Louis Casali, Bösingen, SP, 69-jährig

«Definitiv!», antwortet Louis Casali auf die Frage, ob er auf Ende der Legislatur zurücktreten werde. Er habe schon vor vier Jahren angekündigt, dass dies sicher die letzte Legislatur sein würde. «Ich werde 71 Jahre alt sein, wenn ich aufhöre. Es ist Zeit, dass neue Ideen und neues Blut in diesen Gemeinderat kommen.» Er gehe nicht etwa im Frust, sondern «sehr geplant», so Casali. 26 Jahre Gemeinderat und 20 Jahre Syndic, das sei eine ganze Generation und damit genug. Noch sei unklar, wie es im Rest des Gemeinderats von Bösingen aussehe. Doch habe auch Vize-Syndic Peter Portmann seine Demission angekündigt.

Otto Lötscher, Plaffeien, Talschaft Schwarzsee​, 65-jährig

Er ist ein wahres Urgestein der Sensler Gemeindepolitik: Otto Lötscher, Syndic von Plaffeien. Diese Legislatur macht er noch zu Ende, dann ist fertig. «Ich trete nicht mehr an», bestätigt er auf Anfrage. Nicht etwa, weil er genug bekommen habe von der Arbeit, sagt er. «Es ist immer noch spannend, was alles läuft, auch wenn es komplizierter geworden ist.» Er sei immer noch mit dem gleichen Einsatz dabei wie vor ein paar Jahren. «Doch jetzt ist die Zeit für einen Wechsel gekommen», sagt er auf Anfrage. Er ist seit 1982 im Gemeinderat und seit 1996 Ammann der Oberländer Gemeinde. «Es ist eine grosse Gemeinde, und es gibt immer viel zu tun, das wird in Zukunft nicht abnehmen», sagt er. Beruf und Amt zu vereinbaren, sei eine grosse Herausforderung. Nach der Fusion war die Aufgabe des Syndic von Plaffeien in einem 50-Prozent-Pensum geregelt. Er habe diese Aufgabe meistens recht gut mit seiner beruflichen Tätigkeit vereinbaren können. «Wer dieses Amt macht, muss Zeit haben», sagt er. Die Aufgabe sei spannend gewesen und habe ihm viel gegeben.

Jean-Daniel Feller, Plasselb, 69-jährig

«Ich will aufhören», sagt der Plasselber Syndic Jean-Daniel Feller. «Das ist sicher.» Er werde dieses Jahr 70 Jahre alt und wolle etwas kürzertreten. «Es ist Zeit, Jüngeren Platz zu machen.» Jean-Daniel Feller hat das Amt des Ammanns im April 2017 übernommen. Er war bereits von 2001 bis 2006 im Gemeinderat, trat dann zurück und wurde 2009 bei einer Ersatzwahl wieder in den Gemeinderat gewählt.

Kuno Philipona, Düdingen, CVP, 64-jährig

Für den Düdinger Syndic Kuno Philipona ist schon länger klar, dass er bei den kommenden Wahlen nicht wieder antritt – weder als Syndic noch als Gemeinderat. «Ich bin nun seit neun Jahren Syndic und war davor bereits zehn Jahre im Gemeinderat», sagt er. «Nach bald zwanzig Jahren ist es gut.» Dann sei es Zeit, jüngeren Kräften den Weg freizumachen. Zudem erreicht Kuno Philipona Ende dieses Jahres das Pensionsalter. «Ich werde noch ein paar Monate länger arbeiten und dann im April 2021 aufhören, so passt es gerade gut.» Für ihn war immer klar, dass er auf das Ende der Legislatur aufhören wolle, denn: «Ersatz in den Gemeindeverbänden zu finden, ist schwierig, wenn man vor Legislaturende aufhört.»

Jean-Claude Schuwey, Jaun, 70-jährig

«25 Jahre sind genug», sagt Jean-Claude Schuwey. So lange hat er das Amt des Syndic von Jaun ausgeübt. «Es war eine schöne und interessante Zeit, ich hatte Kontakt zu vielen Leuten», sagt er rückblickend. Jetzt sei es aber an der Zeit aufzuhören. Denn das Amt beanspruche einen schon. «Man muss aufhören, solange man noch motiviert ist, und das bin ich momentan noch.» Doch Jean-Claude Schuwey freut sich darauf, in einem Jahr mehr Zeit für sich und seine Familie zu haben.

Ernst Leiser, St. Antoni, FDP, 57-jährig

Die Gemeinde St. Antoni fusioniert auf Anfang 2021 mit Alterswil und Tafers. Ernst Leisers Amt als Gemeindepräsident von St. Antoni wird es also nicht mehr geben. Er stellt sich aber auch in der fusionierten Gemeinde nicht mehr zur Wahl, wie er den FN sagt, und zwar vor allem aus zeitlichen Gründen. «In den nächsten Jahren steht bei mir unter anderem eine Betriebsübergabe an, da liegt es einfach nicht mehr drin», sagte Leiser. Er sitzt seit 2014 im Gemeinderat und wurde 2016 zum Syndic gewählt.

Marcel Kolly, Rechthalten, CVP, 63-jährig

«Ich höre auf», sagt der Recht­haltner Ammann Marcel Kolly. Er werde am Ende der Legislatur 65 Jahre alt sein. «Natürlich könnte ich noch fünf Jahre anhängen», meint er. Er habe sich aber vor dem Gemeinderat in Vereinen engagiert und nun eine intensive Gemeinderatszeit erlebt. «Jetzt möchte ich gerne noch ein paar Jahre haben, in denen meine Agenda nicht so voll ist wie heute.» Seit seiner Pensionierung im November 2018 habe er nicht das Gefühl gehabt, weniger beschäftigt zu sein, weil er hier mithelfe und sich dort bereit erkläre, mitzumachen. «Solange ich gesundheitlich noch mag, möchte ich noch ein paar Jahre Privatleben geniessen.» Marcel Kolly war im Juli 2007 in den Gemeinderat von Rechthalten nachgerutscht und erlebte in diesen Monaten einen wahren Aderlass mit vier Rücktritten aus dem Gemeinderat. Auf den 1. Januar 2008 hat Marcel Kolly dann das Amt des Ammanns übernommen.

Walter Marti, Brünisried, 66-jährig

«Eigentlich will ich aufhören», sagt Walter Marti, Syndic von Brünisried. Er sei nun seit 20  Jahren im Gemeinderat und seit zehn Jahren Syndic und würde das Amt gerne abgeben. «Aber ich höre nur auf, wenn sich jemand findet, der das Amt übernimmt.» Bereits jetzt sei klar, dass drei der fünf heutigen Gemeinderatsmitglieder zurücktreten wollten. «Sie zu ersetzen, wird nicht einfach sein», so Marti. Der verbleibende Gemeinderat habe bereits angekündigt, dass er das Amt des Gemeindepräsidenten nicht übernehmen wolle. «Je nachdem, wie sich die Ausgangslage präsentiert, wäre ich bereit, eine weitere Legislatur anzufangen.» Er würde dann etwa zwei Jahre im Gemeinderat bleiben, um einen guten Übergang zu gewährleisten. «Jemanden für dieses Amt zu finden, ist nicht einfach, bei all den Verpflichtungen und Sitzungen zu Zeiten, die mit einem normalen Arbeitsleben nicht vereinbar sind. Ich hatte vorher viel Flexibilität bei meinem Arbeitgeber und bin jetzt pensioniert, so geht es», sagt der 66-Jährige. «Definitiv werde ich im Frühherbst entscheiden, wenn die Ausgangslage klar ist.»

Hubert Schibli, Alterswil, CVP, 62-jährig

«Ich habe noch nicht entschieden», sagt Hubert Schibli, Ammann von Alterswil. Er werde es sich bis Ende März überlegen und dann nach Abwägung verschiedener Punkte seinen Entscheid bekannt geben, sagt er auf Anfrage. Für Alterswil ist es eine spezielle Situation, da diese Gemeinde mit Tafers und St.  Antoni fusioniert; die Gemeinderatswahlen finden deshalb bereits im Herbst 2020 statt. «Es ist in der neuen Gemeinde eine ganz andere Ausgangslage», sagt er. Es gebe weniger Sitze, und das Amt des Syndic sei nicht mehr wie heute im Milizsystem organisiert, sondern mit einem Teilzeitjob verbunden. Ein 20- bis 25-Prozent-Pensum sei nicht mit jedem Beruf vereinbar, sagt Hubert Schibli, der seit 2006 im Alterswiler Gemeinderat sitzt und seit 2012 Syndic ist. Würde er sich für eine weitere Kandidatur entscheiden und würde er wiedergewählt, würde er in Frühpension gehen, sagte er den FN.

Othmar Neuhaus, Giffers, 60-jährig

«Das habe ich noch nicht entschieden», sagt der Gifferser Syndic Othmar Neuhaus auf die Frage, ob er zur Wiederwahl antritt. «Die Wahrscheinlichkeit ist grösser, dass ich mich noch einmal zur Verfügung stelle, als dass ich nicht mehr antrete. Definitiv ist das aber nicht», fügt er an. Das Amt mache ihm noch Spass, sei aber auch arbeitsintensiv und bringe einige Herausforderungen mit sich. Es gebe noch einiges Entwicklungspotenzial in der Gemeinde, da­ran würde er gerne noch mitarbeiten. Othmar Neuhaus sitzt seit dreissig Jahren im Gemeinderat, zehn davon als Gemeinderat, zehn als Vize-Syndic und zehn als Syndic.

Alexander Kolly, St. Silvester, CVP, 44-jährig

«Ich habe noch nicht entschieden, ob ich noch einmal antreten werde», sagt Alexander Kolly, Syndic von St. Silvester. Er könne sich beides vorstellen, denn die Aufgabe mache ihm Spass. «Ich bin immer noch voll motiviert, auch wenn es nicht einfacher wird mit den steigenden Ansprüchen seitens des Gesetzgebers und auch des Bürgers.» Es sei nicht immer leicht, da ein Gleichgewicht zu finden. «Aber gerade diese Herausforderung macht die Aufgabe auch interessant.» Nicht zu unterschätzen sei der zeitliche Aufwand, der in der letzten Legislatur im Vergleich zu vorangehenden zugenommen habe. «Dies mit dem Beruf vereinbaren zu können, wird entscheidend sein dafür, ob jemand das Amt ausüben kann.» Alexander Kolly ist seit vier Perioden im Gemeinderat St. Silvester, zwei davon als Ammann. Er will seinen Entscheid im Spätsommer kommunizieren.

Gerhard Liechti, Tentlingen, CSP, 57-jährig

«Ich bin noch am Überlegen», sagt Gerhard Liechti, Syndic von Tentlingen. Hätte man ihn in den letzten zwei Jahren gefragt, hätte er wohl mit «eher nein» geantwortet. Heute habe er sich noch nicht entschieden. Einer der Gründe für diese Haltung seien die anstehenden Wechsel im Gemeinderat von Tentlingen, so der 57-Jährige. Zwei oder gar drei Mitglieder hätten bereits angekündigt, aufhören zu wollen, und gerade erst sei es zu einem Wechsel gekommen. «Wenn nur noch zwei Bisherige bleiben, wäre das nicht gut für die Gemeinde», findet er. Auf der anderen Seite sei er beruflich stark eingespannt und merke, dass die Zeit für die Familie knapp werde. «Es gibt einige Einflüsse.» Gerhard Liechti, seit 1996 im Gemeinderat und seit vier Jahren Syndic, will erst Ende Jahr definitiv entscheiden, wenn auch die Ausgangslage im Gemeinderat klar ist. «Mir ist bewusst, dass niemand unersetzlich ist, aber ich würde gerne meine Erfahrungen weitergeben», sagt Gerhard Liechti.

Gemeindewahlen 2021

«Bei jedem Legislaturwechsel geht Wissen verloren»

17 Gemeinden zählt der Sensebezirk in der aktuellen Legislatur. In ihnen sind derzeit 133 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte tätig. Einige von ihnen werden bei den Kommunalwahlen in einem Jahr nicht mehr antreten. Darunter sind auch Ammänner, die lange im Amt waren und viel Erfahrung haben, etwa Kuno Philipona aus Düdingen oder Otto Lötscher aus Plaffeien. Ist das ein Problem für die Gemeinden und insbesondere für Gemeindeverbände wie das Gesundheitsnetz Sense oder der OS-Verband? Die FN haben bei Oberamtmann Manfred Raemy nachgefragt.

«Bei jedem Legislaturwechsel geht Wissen verloren», sagt er. Das lasse sich nicht ändern, wenn erfahrene Gemeinderäte gingen und neue kämen. Auf den Legislaturwechsel träten aber nicht ungewöhnlich viele langgediente Syndics ab. «Auch bei den Wahlen 2016 kam es in einigen Gemeinden zu einem Generationenwechsel, als langjährige Ammänner aufhörten.» Nach jedem Wechsel brauche es einige Zeit, bis der Gemeinderat sich eingespielt und zurück in den Alltag gefunden habe.

Für neue Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gibt es Schulungen zum Beispiel vom Freiburger Gemeindeverband. Dort lernen sie, welche Aufgaben das Amt mit sich bringt und wie sie diese bewältigen können. Im Vorfeld der Wahlen soll es gemäss Raemy zudem öffentliche Infoveranstaltungen geben. Eine erste hätte am Samstag in Düdingen stattfinden sollen, wurde aber wegen des Coronavirus verschoben.

Das Amt des Gemeinderats und auch des Gemeindepräsidenten war schon beliebter. Das zeigt auch die Umfrage der FN bei den aktuellen Syndics: Manche bleiben nur, weil kein Nachfolger in Sicht ist. «Das Milizsystem kommt an seine Grenzen, denn die Aufgaben werden immer grösser und komplexer», wie Oberamtmann Manfred Raemy sagt. Eine Möglichkeit könne sein, die Verwaltung zu stärken und das Amt zu professionalisieren, wie das Düdingen macht (die FN berichteten).

Weniger Gemeinderäte

Raemy sieht aber auch ein Problem darin, dass sich durch Professionalisierung und Fusionen die Zahl der Gemeinderäte verringert. «In der Legislatur ab 2021 werden wir noch 15 Gemeinden und 113 Gemeinderäte haben», sagt Raemy. Aktuell sind es 133 Gemeinderäte, in der vorherigen Legislatur waren es noch 145. «Die Zahl der Gemeinderäte nimmt ab, doch die Zahl der Vorstandsmitglieder und Delegierten in Gemeindeverbänden bleibt gleich.» Immer weniger Gemeinderäte müssen diese Plätze sowie Kommissionsmandate belegen. «Der oder die Einzelne hat also mehr Verantwortung.»

Raemy schwebt eine Lösung für dieses Problem vor: ein Mehrzweckgemeindeverband, der sich um verschiedene Themen kümmert. So gäbe es nicht mehr einzelne Verbände für OS, Sozialdienste, Gesundheitsfragen und Arbeitszonen, sondern diese würden zusammengefasst in einem Verband. «Man könnte diesen Verband ähnlich organisieren wie die Gemeinde, mit verschiedenen Ressorts.» Er ist überzeugt, dass die Belastung der einzelnen Gemeinderäte so gesenkt würde.

Diese Idee ist allerdings erst eine Idee und noch nicht spruchreif. Die im Frühling 2021 neu gewählten Syndics und Gemeinderatsmitglieder werden wohl noch die aktuellen Mandate übernehmen.

Zahlen und Fakten

29 von 133 sind zurückgetreten

In der Legislatur von 2017 bis 2021 gibt es in 17 Gemeinden 133 Gemeinderäte. 29 von ihnen sind bisher zurückgetreten, bevor die Legislatur zu Ende ging. Das entspricht 22 Prozent, wie Oberamtmann Manfred Raemy sagt. Es sind etwas weniger als in der vorherigen Legislatur von 2011 bis 2016, als in 19 Gemeinden 41 von 145 Gemeinderäten frühzeitig zurückgetreten waren, was 29 Prozent entspricht. Allerdings dauert die aktuelle Legislatur noch ein Jahr. Im Generalrat Wünnewil-Flamatt ist in der aktuellen Legislatur rund ein Viertel der 50 Parlamentarierinnen und Parlamentarier vor Legislaturende zurückgetreten. Im Generalrat Düdingen waren es rund 10 Prozent.

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Fusion Tafers

Wahlen bereits im Herbst

Die Gemeinden Alterswil, St.  Antoni und Tafers fusionieren auf den 1. Januar 2021​ zu einer neuen Gemeinde. Deshalb werden die Gemeinderatswahlen für das «neue» Tafers vorgezogen. Sie finden bereits am 8. November 2020 statt. Die Frist für die Eingabe der Kandidatenlisten läuft bis zum 25. September. Der zweite Wahlgang ist auf den 29. November angesetzt, falls ein solcher nötig wird.

Der neue Gemeinderat wird neun Sitze haben. Dabei wird Tafers einen Wahlkreis mit vier Sitzen bilden, St. Antoni und Alterswil einen mit fünf Sitzen.​ Ein Generalrat für die neue Gemeinde ist vorerst nicht vorgesehen, ein solches Gemeindeparlament könnte aber später eingeführt werden.

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