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Sensler Tracht sorgte am Frauenstreik für Freude und im Nachgang für Unmut

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Ein Meer von Violett rollte am Frauenstreik letzte Woche durch Freiburgs Strassen. Mittendrin waren aber auch zwei Senslerinnen, die ganz bewusst in der traditionellen Sensler Tracht mitliefen. Der Auftritt sorgte für Begeisterung, aber auch für kritische Reaktionen.

Gemeinsam fuhren die beiden Senslerinnen Jacqueline Haymoz und Susanne Aeschlimann am letzten Mittwoch nach Freiburg, um am Frauenstreik teilzunehmen. Die zwei Frauen trugen dabei aber nicht etwa das typisch violette T-Shirt, sondern die Sensler Tracht. Damit haben die Gründerinnen von d’Macher*inne wohl einige Reaktionen ausgelöst. Einige Tage nach dem Streik nehmen sie auf Instagram Stellung zu ihrem Streik-Outfit.

https://www.instagram.com/p/CtlYFPVtNQI/?utm_source=ig_web_button_share_sheet&igshid=MWQ1ZGUxMzBkMA==

«Warum wir an der Frauenstreik-Demo (…) die Sensler Tracht getragen haben. Zuerst ein paar Denkanstösse: Warum nicht? Darf man das nicht? Ist es verboten? Was irritiert daran?», so der Anfang des Posts der Macher*inne.

Positive Reaktionen in Freiburg

Auf Anfrage der Freiburger Nachrichten erklärt Jacqueline Haymoz, wie es zu diesem Post gekommen ist. «An der Demo selber bekamen wir ausschliesslich positive Reaktionen, die Leute hatten Freude an der Tracht und wollten mit uns Fotos machen», erinnert sich Haymoz. Eine Frau aus Eritrea sei ganz fasziniert gewesen von der Tracht. «Sie fand sie einfach nur schön.» So weit, so gut.

Im Nachgang zur Demonstration sei ihr aber zugetragen worden, dass ihr Auftreten in Freiburg auch für kritische Reaktionen gesorgt habe. «Natürlich hat uns von den Kritikern niemand direkt angesprochen – wir sind immer noch im Sensebezirk, das macht man hier nicht», sagt Jacqueline Haymoz und schmunzelt. Auf diese indirekte Weise habe sie aber mitbekommen, dass der Auftritt der beiden Frauen in der Sensler Tracht durchaus Gesprächsthema gewesen sei.

Jacqueline Haymoz (links) und Susanne Aeschlimann gingen nicht im violetten T-Shirt an den Frauenstreik, sondern in der Sensler Tracht.
zvg

Überrascht ist Jacqueline Haymoz von diesen Reaktionen nicht. Im Gegenteil. «Ich habe mir schon gedacht, dass unser Auftritt etwas auslösen wird – aber das ist okay, wir wollen Klischees aufbrechen.» Aus der Sicht von Haymoz sollen alle Sensler Frauen die traditionelle Tracht tragen dürfen, unabhängig von ihrer politischen Gesinnung. «Die Tracht steht für unsere Identifikation mit dem Sensebezirk. Dass gewisse politische Strömungen die Tracht für sich gepachtet haben, finde ich schade», sagt Haymoz.

Wer darf die Tracht tragen?

Sie kenne einige Frauen, die gerne einmal die Sensler Tracht tragen würden, sich aber nicht trauten. «Weil sie keine Bäuerinnen sind, oder weil sie das Gefühl haben, dass ihnen dann eine eher rechte politische Haltung zugeschrieben wird – das finde ich traurig.»

Trotz der gemischten Reaktionen würde Jacqueline Haymoz nochmals alles genau gleich machen. «Wenn unser Auftreten dazu beiträgt, dass das Tragen der Sensler Tracht nicht mehr in erster Linie mit einem konservativen Weltbild oder einer bestimmten politischen Seite in Verbindung gebracht wird, haben wir unser Ziel erreicht.» Speziell im Hinblick auf Frauenrechte und Solidarität mit Frauen gebe es im Sensebezirk nämlich noch viel Weiterentwicklungspotenzial, findet Haymoz. «Es wurden schon viele alte Denkmuster aufgebrochen, aber es gibt noch viel zu tun.» Und genau dies hätten sie mit ihrer Anwesenheit in Freiburg bezwecken wollen. «Wir wollten dabei sein und zeigen, dass wir Senslerinnen sind und uns auch für die Rechte von Frauen einsetzen.»

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