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Sichere Angaben zur Lawinengefahr

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Sichere Angaben zur Lawinengefahr

Zwei Schnee- und Windmessstationen in Betrieb

In der Region Chörblispitz oberhalb von Jaun und oberhalb von Allières im oberen Greyerzerland sind seit kurzem Schnee- und Windmessstationen in Betrieb. Diese liefern laufend an die zehn Messdaten. So kann die Schnee- und damit Lawinensituation konstant zuverlässig beurteilt werden.

Von WALTER BUCHS

«Im Lawinenwinter 1999 mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass wir eigentlich nur schlechte Informationen über die Situation in den kritischen Lagen haben», stellt Willi Eyer, Sektorchef Naturgefahren und forstliches Bauwesen beim Kanton, im Gespräch mit den FN fest. Als sich dies im Jahre 2002 wiederholte, forcierte er die Vorbereitungen im Hinblick auf die Aufstellung von automatischen Messstationen auch in den Freiburger Voralpen, wie sie in den Gebirgskantonen schon gang und gäbe sind (siehe Kasten).

Autonome High-Tech-Installation

Vor einem Jahr erfolgte nun die Standortevaluation, wobei die Region Jaun aufgrund des Gefahrenpotentials gesetzt war, wie Willi Eyer sagt. Zudem entschied man sich für die Region oberhalb der Siedlung Allières zwischen Montbovon und dem Col de Jaman, ein Seitental, durch das die MOB fährt. Im vergangenen Winter wurden gewisse Messungen von Hand durchgeführt. Aufgrund dieser hat das Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos festgestellt, dass die Daten der vorgeschlagenen Standorte zuverlässig und repräsentativ sind.

Im Juni 2004 erfolgte die Planauflage der beiden Freiburger Stationen, im Oktober wurden vor Ort die Betonarbeiten ausgeführt. Vor vierzehn Tagen wurden die Masten gesetzt und die Anlagen sofort in Betrieb genommen. Oberhalb von Jaun befindet sich der rund fünf Meter hohe Mast der Schneestation neben der Alphütte Fochsen in der Nähe des Euschelspasses. Die Windmessstation ist auf dem Chörblispitz. Mit ihren Sonnenkollektoren (Photovoltaikzellen) arbeiten die einzelnen Stationen autonom. Jene bei der Fochsenalp meldet ihre Daten per Funk zur Station auf dem Chörblispitz. Von hier werden die Daten wiederum per Funk zur Relaisstation gemeldet, die sich im Gemeindehaus im Dorf Jaun befindet. Mehrmals pro Stunde ruft das SLF diese Angaben per Telefon dort ab. Alles läuft vollautomatisch ab.

Vom SLF in Davos ausgewertet

Die Schneestation verfügt über zahlreiche Sensoren und Antennen, um Boden-, Luft- und Schneetemperatur auf verschiedenen Höhen, Menge des Schneefalls und Schneehöhe zu messen. Die Daten werden rund um die Uhr alle dreissig Sekunden erhoben und mehrmals pro Stunde werden die Mittelwerte der Relaisstation gemeldet. Die Messstation auf dem Berggipfel ermittelt Windgeschwindigkeit und -richtung.

Die in Davos ausgewerteten Daten fliessen ins Lawinenbulletin ein. Bis jetzt war das Lawinenbulletin für die Voralpen lediglich eine Extrapolation (sinngemässe Übertragung) der Angaben in den Alpen. Jetzt wird auch das Bulletin für die westlichen Voralpen zuverlässiger und wird möglicherweise in einer weiteren Phase mit Angaben von regionalen Beobachtern ergänzt.

Auswertung als Entscheidungshilfen

Die befugten Benutzer können mit einem entsprechenden Passwort die Angaben jeder Station über Internet abrufen. Ihnen stehen dabei für die verschiedenen Messwerte Zeittabellen in Form von Grafiken zur Verfügung. «Diese Stationen werden für uns eine wichtige Entscheidungshilfe sein, wenn es darum geht, in kritischen Situationen Entscheide zu treffen», sagte deshalb Alfons Jaggi, Chef des Sektors Jaun der Rettungskolonne Greyerz, der Zeitung «La Gruyère» gegenüber.
Beitritt zum Imis

Mit der Inbetriebnahme der beiden Schnee- und Windmessstationen ist der Kanton Freiburg dem «Interkantonalen Mess- und Informationssystem» (Imis) beigetreten. Dieses 1997 gegründete Mess-netz erhebt Daten für die Schnee- und Lawinenprognose. Es wird von den Mitgliedkantonen finanziert, die gemäss Gesetz für den Schutz der Bevölkerung vor Lawinen zuständig sind.

Das Netz, das vom SLF betrieben wird, besteht heute bereits aus über 70 automatischen Messstationen. Diese ergänzen das bestehenden SLF- und Meteo-Schweiz-Messnetz. Das Besondere an diesen Stationen ist, dass sie es erlauben, rund um die Uhr Schnee- und Wetterdaten direkt in den Höhenlagen der typischen Lawinen-Anrissgebiete zu erfassen.
Das Erstellen jeder der beiden Freiburger Stationen war auf 150 000 Fr. voranschlagt. Gemäss Willi Eyer, dem zuständigen Sektorchef beim Kanton, wird dieser Betrag nicht ganz gebraucht werden. Die Kosten sind zu 70 Prozent vom Bund subventioniert. Eine dritte Station in den westlichen Voralpen befindet sich in der Region Pic Chaussy (Col des Mosses). wb

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