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Sie mussten «durch die Hölle» gehen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Sophie Neuhaus hangelt sich langsam über die sogenannte nepalesische Brücke, die über den Höllbach im Plasselbschlund gespannt ist. In der Tat handelt es sich nur um zwei parallel gespannte 50 Meter lange Stahlseile. Etwa 20 Meter tiefer tost der wilde Bergbach. Die Übung wäre schon bei gutem Wetter eine ziemlich grosse Herausforderung, nun stellt der starke Regen einen zusätzlichen Kitzel dar.

Doch die 21-jährige zukünftige Polizistin aus Courtaman erreicht das Ziel zwar klatschnass, aber ohne Probleme, obwohl sie etwas Höhenangst hat. Gleich darauf muss sie eine weitere Prüfung bestehen. Nahe der Höllbachhütte seilt sie sich von einem 20 Meter hohen Felsen ab. Auch dies ohne Probleme.

Zu Fuss und per Velo

Diese beiden Posten sind Teil der Ausbildung von 20 Polizeiaspiranten und sieben -aspirantinnen. Sie befinden sich genau in der Mitte ihrer zwölfmonatigen Ausbildung, und die sogenannte Enduro-Übung gehört traditionellerweise kurz nach den Zwischenprüfungen zum Ausbildungsprogramm. Drei Tage lang sind sie per Velo (220 Kilometer), zu Fuss (25 Kilometer), schwimmend oder auch mal per Schiff unterwegs.

Grenzen kennenlernen

Was sie unterwegs erwartet, wissen sie nicht. In Dreier- und Vierergruppen eingeteilt, Deutsch-Welsch, Frauen-Männer gemischt, bekommen sie jeweils beim nächsten Posten neue Anweisungen und Unterlagen. Das ist aber nicht das Einzige, was sie dabei studieren müssen. Wie Instruktor Yvan Buchs erklärt, gilt es bei den 23 Posten jeweils auch Punkte zu sammeln, indem zu verschiedenen Themen der Ausbildung Fragen beantwortet werden. «Ziel der Enduro-Übung ist es, die physischen und mentalen Stärken der Polizeischüler zu testen», sagt er. «Sie lernen ihre Grenzen kennen.» Zudem gehe es darum, die Kameradschaft und den Teamgeist zu fördern. Und gleichzeitig ist es auch eine geografische Weiterbildung: die Tour führt durch alle sieben Bezirke des Kantons, und die Stopps sind bei Polizeiposten, so dass sie ihre künftigen Kollegen kennenlernen.

Das Bild von der Polizeiarbeit sehe gegen aussen oft falsch aus und werde unterschätzt, sagt Wachtmeister Yvan Buchs. «Ich sage immer, die Arbeit ist nicht in einer Stunde erledigt», erklärt er in Anlehnung an die CSI-Krimi-Serien im Fernsehen, in denen der Fall spätestens nach 60 Minuten gelöst ist. Ein Grossteil der Arbeit sei nicht zu sehen. «Wir sind oft Feuerwehrleute, Sanitäter, Seelsorger, fast Juristen, Sachverständige für Verkehrsfragen und sollten dann auch noch wie Goethe Rapporte schreiben sollen. Und man sollte nachts nicht müde werden. Aber das macht auch den Reiz aus», erklärt Yvan Buchs. Das Gleiche sagt auch Sophie Neuhaus über ihre Ausbildung. «Der Beruf hat mich schon immer interessiert, dazusein für die Leute, zu helfen und etwas zu bewirken», erklärt sie. Der Kurs gefalle ihr gut. Sie habe nicht gewusst, was sie erwarte, und sei positiv überrascht. «Es ist eine gute Vorbereitung für die spätere Arbeit, sehr vielseitig, sowohl in Theorie wie in Praxis. Auch die Enduro-Übung gefällt ihr trotz Regen und kitzligen Aufgaben wie jener im Höllbach. «Man lernt seine Grenzen kennen. Wenn man eigentlich nicht mehr kann, mag man doch noch ein wenig weiter.»

Es braucht Mut, sich über tosende Wildbäche zu hangeln – erst recht bei strömendem Regen.Bild Charles Ellena

Zahlen und Fakten

27 zukünftige Polizisten

27 Polizeiaspiranten besuchen derzeit den einjährigen Kurs. Darunter sind sieben Frauen und 20 Männer. Acht Teilnehmer sind deutscher Muttersprache, 19 kommen aus dem französischsprachigen Kantonsteil. 23 Personen machen die Ausbildung in der Abteilung Gendarmerie, vier werden für die Kriminalpolizei arbeiten. im

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