Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Sie sitzt fest im Sattel

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Heuer steigt Chris­tine Bulliard-Marbach unter ganz anderen Voraussetzungen in den Wahlkampf als vor vier Jahren. Damals war nicht klar, ob die CVP ihre beiden Sitze würde halten können. Dieses Mal aber muss sich Christine Bulliard-Marbach keine Sorgen machen: Ihr Sitz ist quasi garantiert. «Das ist eine neue Si­tuation, ja», sagt Christine Bulliard. «Aber ich betreibe Wahlkampf wie immer. Denn jede Wahl muss man gewinnen.»

Die Freiburger CVP hat zwei Nationalratssitze; weil Dominique de Buman nicht mehr an tritt, ist Christine Bulliard die einzige Bisherige auf der siebenköpfigen Liste. Das heisst: Auch falls die CVP einen Sitz verlieren sollte, ist Bulliard so gut wie gewählt. «Nach zwei Legislaturen in Bern bin ich gut verankert», sagt die 60-Jährige.

«Ganz andere Ausstrahlung»

Bulliard mag Wahlkämpfe: «Ich gehe gerne zu den Wählerinnen und Wählern und zeige ihnen, was ich in den letzten vier Jahren erreicht habe.» Sie merke, dass die Leute sie nach zwei Legislaturen mit anderen Augen betrachteten als bei ihrer ersten – erfolglosen – Nationalratskandidatur 2007. «Und jetzt, da ich Präsidentin einer wichtigen Kommission bin, erst recht.» Die Bildungspolitikerin präsidiert die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats. «Das verleiht einem eine ganz andere Präsenz und ermöglicht den Aufbau eines noch viel breiteren Netzwerks.»

Sachpolitik in der Kommission

Wenn Bulliard auf ihre acht Jahre im Nationalrat zurückschaut, dann sind ihr vor allem die Kontakte zu zahlreichen und sehr unterschiedlichen Menschen wichtig. «Wir arbeiten mit Menschen aus allen Regionen und mit verschiedenen Haltungen und Werten zusammen.» Gerade die Kommissionsarbeit beinhalte die Suche nach gemeinsamen Lösungen, die der Bevölkerung dienten. «Da betreiben wir Sachpolitik, das heisst auch, dass wir andere politische Haltungen respektieren und annehmen, um einen gemeinsamen Weg zu finden.»

Es gibt aber auch Situationen, in denen das Zusammenspiel nicht funktioniert – das sind die weniger positiven Momente im Dasein der Politikerin. «Ich ertrage es nicht, wenn Menschen Äusserungen machen, die andere Meinungen nicht respektieren.» Das sei verletzend. «Und es gibt ein schlechtes Bild der Politik gegen aussen ab.»

Wird das Geld abgeholt?

Bulliard hat in der ablaufenden Legislatur mit ihrer Kommission erreicht, dass der Bundesrat die Anstossfinanzierung für familienergänzende Kinderbetreuung verlängert und erneut 130 Millionen Franken gesprochen hat. «Das ist wichtig für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das liegt mir am Herzen.» 130 Millionen – das tönt gut. Doch haben die Kantone bisher nur einen kleinen Teil dieses Geldes abgeholt. Also doch kein Erfolg? «Nun ist die Kommunikation wichtig. Das Geld wird schon abgeholt, auch vom Kanton Freiburg – ich hoffe es jedenfalls sehr.»

Künftig sollen grosse Unternehmen prüfen müssen, ob sie Männern und Frauen für gleichwertige Arbeit gleich viel zahlen. Die nationalrätliche Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur hatte sich nur mit Stichentscheid von Kommissionspräsidentin Bulliard dafür ausgesprochen. So freut sie sich darüber, dass das Geschäft erfolgreich war. Und ärgert sich gleichzeitig, «dass es dafür in der heutigen Zeit so lange Diskussionen brauchte».

Wichtig ist Bulliard auch, dass ihre parlamentarische Initiative, die einen Anspruch auf Betreuungsgutschriften für die AHV forderte, durchgekommen ist: Pflegende Angehörige sollen keine finanziellen Einbussen mehr hinnehmen müssen, wenn sie sich um pflegebedürftige Eltern oder Kinder kümmern. Diesen Vorstoss hatte Bulliard zusammen mit einer Gruppe von Seniorinnen und Senioren erarbeitet. «Es war ein schönes Erlebnis, zusammen mit Bürgern etwas auf die Beine zu stellen und von ihnen begleitet zu werden.»

Die Blue Factory

In ihrer ersten Legislatur hatte sich Christine Bulliard stark für die Blue Factory eingesetzt: Sie wehrte sich dagegen, dass solche Innovationszentren nur im Raum Zürich entstehen sollten – erfolgreich: Die Blue Factory auf dem ehemaligen Cardinal-Gelände in der Stadt Freiburg ist Teil des nationalen Innovationsparks und erhält damit auch Bundesgelder. Ist Bul­liard sieben Jahre danach zufrieden damit, wie sich die Blue Factory heute präsentiert? «Der Anfang war für die Blue Factory schon etwas schwierig, doch nun ist das Projekt auf gutem Weg.» Sie sei sehr glücklich über die Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule EPFL in Lausanne. «Doch, der Einsatz hat sich gelohnt.»

Bulliard sieht für die kommenden Jahre viele Herausforderungen auf das Parlament zukommen. Als Gesundheitspolitikerin sorgt sie sich vor allem wegen der stetig steigenden Gesundheitskosten. «Es gibt mehrere Gründe, warum die Kosten steigen, und darum müssen wir alle zusammen nach Lösungen suchen.» Sie appelliert dabei auch an die Selbstverantwortung.

Frauenrentenalter 65

Wichtig ist ihr auch der Erhalt der Sozialwerke. «Das Frauenrentenalter 65 ist dabei unumgänglich.» Gleichzeitig spricht sie sich für ein flexibles Rentenalter aus. Zudem will sie das Thema Tagesschulen angehen: «Wir müssen die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verbessern.» International gesehen, ist der CVP-Politikerin wichtig, dass der bilaterale Weg mit der EU erhalten bleibt. «Ein kleines Land wie die Schweiz ist auf den Markt der EU angewiesen.» Darum müsse das Rahmenabkommen mit der EU zustande kommen.

Auf den Klimawandel angesprochen, meint sie: «Es ist richtig, dass man auf dieses Thema fokussiert.» Es sei aber auch schon vor den ersten Klimastreiks der Jugendlichen in der Politik beachtet worden. «Es gibt viele Bestrebungen, die in die richtige Richtung gehen.» So beispielsweise die Energiestrategie, die das Stimmvolk im Mai 2017 verabschiedet hat und die den Bau neuer Atomkraftwerke verbietet. «Das sind gewagte Entscheide, und wir verfolgen ambitionierte Ziele.» Darum müssten Forschung und Innovation weiter gefördert werden. Doch nicht nur die Politik sei gefragt, auch die Wirtschaft: «Es gibt oft falsche Anreize – wie Billigflüge.»

Die erste Ständerätin?

Christine Bulliard-Marbach kandidiert nun für ihre dritte Legislatur. Kann sie sich auch eine vierte vorstellen? «Wenn das Feuer noch brennt – auf jeden Fall.» Sieht sie sich vielleicht sogar als erste Freiburger Ständerätin? «Das ist ein höchst interessantes Amt. Aber jetzt kandidiere ich für den Nationalrat.»

Bis Anfang Oktober porträtieren die FN jene Freiburger Nationalrätinnen und Nationalräte, die erneut kandidieren.

Interessenbindungen

Verwaltungsrätin und Stiftungsrätin

Christine Bulliard ist Präsidentin der Schweizerischen Lauterkeitskommission, der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) und der Vereinigung Pays romand – Pays gourmand sowie Co-Präsidentin der Parlamentarischen Gruppe Kinder und Jugend. Sie ist Vorstandsmitglied des Freiburger Tourismusverbands und der Fondation L’Estampille. Bei Radio Freiburg sitzt sie im Verwaltungsrat. Sie ist zudem Mitglied des Stiftungsrats des Forschungsfonds der Universität Freiburg und Mitglied des Verwaltungsrats der Loterie Romande.

Klimacheck

Sie fährt mit dem Velo ins Dorf und fliegt in den Süden

Die FN machen mit den Kandidatinnen und Kandidaten einen Klimacheck.

Ab welcher Distanz wechseln Sie vom Velo auf das Auto?

Ich fahre mit dem Velo ins Dorf. Ich habe das Generalabonnement und wechsle für die längeren Distanzen auf den Zug.

Wie wird Ihr Haus beheizt?

Bisher mit einer Ölheizung. Im Dezember lassen wir eine Schnitzelheizung einbauen.

Wie oft fliegen Sie pro Jahr? Wohin führte der letzte Flug?

Sicher einmal in den Süden. Der letzte Flug ging nach Griechenland.

Welche Produkte kaufen Sie lokal ein?

Alles. Ich bin Präsidentin der Organisation Pays romand – Pays gourmand. Auch für unser Restaurant setzen wir auf lokale Produkte – auch aus unserem Garten.

Bei welchem elektrischen Gerät haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie es einschalten?

(Überlegt.) Ich föhne nicht gerne meine Haare – da kann ich etwas tun. Und die Mikrowelle benutze ich nicht mehr.

 

Fragebogen

Sie hofft auf die Vernunft und ordnet sich der Mehrheit unter

Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch ist ein Leben lang ein Fragender gewesen. Die Kandidatinnen und Kandidaten beantworten einige ausgewählte Fragen aus seinen berühmten Fragebogen aus dem Jahr 1966.

 

Hoffen Sie angesichts der Weltlage:

a. auf die Vernunft?

b. auf ein Wunder?

c. dass es weitergeht wie bisher?

Auf die Vernunft.

 

Wie stellen Sie sich Armut vor?

Da gibt es verschiedene Formen. Bei der finanziellen Armut hat jemand nicht genügend Geld, um sich richtig zu ernähren, eine rechte Lebenshygiene zu führen und angemessen zu wohnen. Es gibt aber auch die seelische Armut – bei Einsamkeit.

Kann Ideologie zu einer Heimat werden?

Ja. Auch Traditionen haben mit Ideologien zu tun; und Traditionen wiederum haben mit dem Begriff Heimat etwas zu tun.

Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen, gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder nein?

Nein.

Wie viel Aufrichtigkeit von einem Freund ertragen Sie in Gesellschaft oder schriftlich oder unter vier Augen?

Ich verlange, dass ein Freund mit mir ganz aufrichtig ist. Am schönsten ist es, wenn er dies unter vier Augen tut. Aber als Politikerin ist man es auch gewohnt, dass die Leute überall auf einen zukommen.

 

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema