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Sitz-la-Ola statt Abschiedstränen

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Einen schöneren Abgesang hätte sich die vorerst letzte Jazz Parade wohl nicht wünschen können: Bei perfektem Sommerwetter spielten die als «Godmother of Punk» bekannt gewordene Nina Hagen und der allseits beliebte «Vorzeigefreiburger» Gustav ganz gross auf. Sie faszinierten am Freitag- und Samstagabend das Publikum auf dem rappelvollen Python-Platz mit guter Musik und mehr oder weniger geistreichen Anekdoten.

Brecht trifft Jesus

Die meisten staunten nicht schlecht, als Nina Hagen am Freitagabend pünktlich und ohne dabei gross aufzufallen auf die Bühne schritt. Die deutsche Sängerin und Schauspielerin, die in den letzten 40 Jahren immer wieder durch grössere und kleinere Skandälchen von sich reden machte, schien die Erwartungen des neugierigen Publikums zumindest zu Beginn noch nicht ganz erfüllen zu können.

Mit ihrem wunderbar rauen, geradezu dunklen Timbre verlieh die abgedrehte Nina Hagen ihren Darbietungen viel Klasse und eine gute Prise Unverwechselbarkeit. Die Texte waren dabei stets bestimmt von esoterischen, christlichen und pazifistischen Einflüssen. So gab sie sowohl Eigenkompositionen («Boom!») als auch Adaptionen berühmter Klassiker («Spirit in the Sky», «Personal Jesus») zum Besten und rezitierte munter Brechts «Moritat von Mackie Messer» oder das hebräische Kinderlied «Hevenu Shalom Alechem». Dazwischen liess sich die zuweilen etwas planlos wirkende Diva von ihrem Gitarristen Taschentücher, Wasserflaschen oder die – ihrer Meinung nach – stets verstimmte Gitarre reichen und erfreute das Publikum mit skurril-schrägen Sprüchen: «Haben wir hier einen Ventilator? Mir tropft die Spaghetti-Sosse von der Stirn.» Das Konzert, auch wenn es nicht jedermanns Fall zu sein schien, entwickelte sich letztendlich zum kunterbunten, wenn auch fordernden Bouquet.

Würdiger Schlusspunkt

Während man beim Konzert von Nina Hagen bis zum Schluss mit Überraschungen rechnen durfte, war am Samstag von Anfang an klar, in welche Richtung sich der Abend entwickeln würde. Für das «Grande Finale» hätte denn auch niemand besser auf die Bühne gepasst als der in den letzten Jahren beinahe zum Dauergast der Jazz Parade gewordene Gustav. Bereits nach wenigen Akkorden hatten der Freiburger und seine neunköpfige Band das Publikum bereits im Sack. Auf den Opener «Gegen Süden» folgte mit dem fetzigen «Ritter» bereits ein erstes Highlight. Spätestens jetzt hatte sich der sympathische Lokalmatador in den Gehörgängen seines Publikums festgebissen, doch das war ihm nicht genug. «Wo si die Hänn?» und «Fribourg, chante!» animierte Gustav sein Publikum, welches euphorisch den Forderungen des Sängers nachkam.

Abwechselnd nahm der Multiinstrumentalist Gitarre, Ukulele und Querflöte in die Hand und bescherte dem Publikum mit französischen, hoch- und senslerdeutschen Darbietungen eine gute Zeit. Dieses revanchierte sich mit grossem Applaus, den Gustav sogleich an die Veranstalter der Jazz Parade weitergab: «Danke für 25 Jahre Jazz Parade. Und vielleicht auf die nächsten 25 Jahre; man kann ja nie wissen.» Mit der neuen Single «Gin» und der Live-Prämiere von «100 000 gouttes d’eau» schuf Gustav den würdigen Rahmen für einen unvergesslichen Abend. Und mit der eindrücklich inszenierten Publikums-Sitz-la-Ola – der ganze Python-Platz ging zu den Klängen von «Hau ab» in die Hocke, um danach gemeinsam in die Höhe zu springen – setzte Gustav ein grosses Ausrufezeichen hinter die vorerst letzte Ausgabe der Jazz Parade.

 

Das Publikum war sehr rasch von Gustav begeistert. Bild Corinne AeberhardNina Hagen war bis zum Schluss ihres Auftritts am Freitag für Überraschungen gut. Bild Alain Wicht

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