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Sonne, Polemik und MacGyver-Walking

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Autor: Matthias Fasel

Hinter mir liegen zehn Tage Urlaub auf Kos. Zehn Tage essen, lesen, liegen, schlafen. Urlaub eben, den ach so weltgewandte Wir-wollen-das-Land-und-seine-Bevölkerung-richtig-kennenlernen-Urlauber, die schon auch einmal in Burma mit Dorfbewohnern einen von lokalen Stumpfnasenaffen gerösteten und von einem ehemaligen Kriegsherrn servierten Kaffee trinken, aufs Schärfste verurteilen würden.

Doch die fast schon vollständige Untätigkeit bringt nicht nur den Vorteil der Erholung mit sich. Man kann beispielsweise auch in aller Ruhe Leute beobachten. So habe ich am Strand zwei neue Sportarten entdeckt. Einerseits das MacGyver-Walking, erfunden von einer Frau, die aus Angst vor dem Verlust ihrer Bikini-Figur kurzerhand improvisierte und, zwei volle Mineralwasserflaschen und Schuhe als Gewichte in der Hand haltend, im typisch walkerischen Stechschritt regelmässig den Strand entlangmarschierte. Andererseits das mentale Ausdauer und Selbstdisziplin voraussetzende Im-Wasser-Stehen, erfunden von einer Frau, die jeden Tag rund eine Stunde im Meer stehend (!) ein Buch las. Arg an der Zurechnungsfähigkeit der Frau zweifelnd, habe ich mich aufklären lassen, dass die Haut dadurch, dass die Sonne im Wasser reflektiert, offenbar schneller gebräunt wird. Na ja, nicht dass ich nach dieser Erklärung weniger an der Zurechnungsfähigkeit der Dame gezweifelt hätte. Umso mehr, als dass ihre Haut ohnehin kaum noch von ihrer dunkelbraunen Lederhandtasche zu unterscheiden gewesen war.

Als Sportredaktor war der Urlaub für mich aber nicht zuletzt eine Weiterbildung – und zwar in Sachen Polemik. Dies deshalb, weil die Bild-Zeitung weit und breit die einzige deutschsprachige Informationsquelle war. Als Erstes liess ich mich von der Überschrift «Lahm verhöhnt Kahn» bezirzen. Voller Vorfreude und Sensationsgier, mir den sonst so friedvollen Philipp Lahm mindestens mit einem Bündel Bananen wedelnd vorstellend, öffnete ich die Zeitung. Und was war Lahms ganzes Vergehen? Der Captain hatte auf Oliver Kahns Kritik von wegen Führungsschwäche bei Bayern München geantwortet: «Uns interessiert nicht, was irgendein ehemaliger Spieler in seinem Blog schreibt.» Ebenfalls sehr unterhaltsam war ein Artikel mit der Überschrift: «Die Krisen-Bayern.» Dort konnte man unter anderem lesen, dass die Münchner in dieser Saison «in der Meisterschaft noch sieglos» sind. Keine Erwähnung fand, dass zu diesem Zeitpunkt erst ein Spieltag absolviert worden war. So, nun gilt es für mich nur noch, das Gelernte auf den FN-Alltag anzuwenden. Wehe, Gottéron verliert sein erstes Saisonspiel!

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