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Sorge um eine einmalige Kulturlandschaft

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Sorge um eine einmalige Kulturlandschaft

Der Deutschfreiburger Heimatkundeverein zu Besuch in Bärfischen

Seit Jahren bemühen sich die Kunsthistorikerin Catherine und der Architekt Michel Waeber mit grossem Engagement um die architektonische und landschaftliche Entwicklung von Bärfischen. Sie führten am Samstag die Mitglieder des Deutschfreiburger Heimatkundevereins durch «ihr» Dorf.

Von ANTON JUNGO

In Bärfischen/Barberêche ist etwas anders. Nicht, weil dort ein Bundesrat wohnt. Erst beim zweiten Blick – wenn überhaupt – fällt dem Besucher auf, dass in der Gemeinde Strom- und Telefonstangen fast gänzlich fehlen. Tatsächlich waren in den letzten Jahren in der näheren Umgebung des Dorfes gegen 100 Stangen entfernt und die Kabel in den Boden verlegt worden. Diese Massnahme wirkt sich äusserst positiv auf den ländlichen Charakter des Dorfes aus.

Bis in die Siebziger Jahre war Bärfischen noch ganz von der Landwirtschaft geprägt. Der eigentliche Dorfkern bestand aus Schlossanlage, Kirche, Pfarrhaus, Schulhaus und Gasthof. Zum Besitz des Schlosses gehörten früher acht Bauerngüter, die auf dem Gemeindegebiet verstreut liegen. Bei den Bauernhöfen standen Linden und die Hofstatt schaffte den harmonischen Übergang in die offene Landschaft. Alles schien dominiert von einem einheitlichen Konzept, das vor allem auch in der Strassenführung zum Ausdruck kam.

Die harmonisch gewachsene Kulturlandschaft erlebte in den Siebziger Jahren mit der Schaffung einer Bauzone einen Einbruch. Die Verkehrsführung verlagerte sich und der Raum und die Proportionen der Gebäude sind nicht mehr so klar definiert. Mit grossem Engagement und persönlichem Einsatz ist das Ehepaar Catherine und Michel Waeber seit Jahren bemüht, dass die architektonische und landschaftliche Entwicklung von Bärfischen auch in Zukunft – wieder – harmonisch verläuft.

Rund 50 Mitglieder des Deutschfreiburger Heimatkundevereins hatten Gelegenheit, Bärfischen mit seinen Besonderheiten kennen zu lernen. Sie erlebten dabei, was der Architekt Michel Waeber unter seinem Motto «Das Alte mit einer Vision für die Zukunft erhalten» versteht.

So wurde auf Initiative des Ehepaars Waeber zwischen 1989 und 1992 die ganze Schlossanlage vollständig restauriert. Das Schloss liegt ein wenig abseits vom Dorf hoch über dem Saanetal. Es wurde zwischen 1522 und 1528 vom Freiburger Schultheissen Petermann von Praroman erstellt. Anfang der 1840er Jahre hat Alexis de Zurich, der in München studiert hatte, der ganzen Anlage einen klassizistisch neugotischen Stil verpasst.

Nicht nur die Grösse des Schlosses ist für unsere Gegend aussergewöhnlich. Die Kunsthistorikerin Catherine Waeber wies besonders auch auf die Parkanlage hin. Erste Zeugnisse der Anlage gehen ins 17. und 18. Jahrhundert zurück, in die Zeit, als die damalige Besitzerfamilie von Stäffis-Molondin den Umbau der mittelalterlichen Burg in ein Schloss im Stil Ludwigs des XIV. plante. Die Parkanlage von Bärfischen hat die Gartenanlagen auf andern freiburgischen Landgütern beeinflusst.

Beeindruckend sind die drei heute noch bestehenden Alleen, die strahlenförmig vom Schloss weg- beziehungsweise hinführen. In nördlicher Richtung verbindet eine Allee mit roten Kastanien das Schloss mit der Landstrasse. In südlicher Richtung bildet eine Allee aus vier Reihen Linden einen Flanierweg für die Schlossbewohner. Schliesslich säumt eine Allee aus Obstbäumen den Weg vom Schloss zur Kirche.

Neues schaffen

Angeregt durch die Parkanlage beim Schloss, hat das Ehepaar Waeber in den letzten Jahren bei seinem nahe gelegenen Wohnsitz «La Fruiterie» (einem ehemaligen Käsekeller) eine neue Gartenanlage geschaffen. Der Plan für die Anlage wurde vom renommierten belgischen Gartenbauer Jacques Wirz entworfen und von Lienhardt Zbinden ausgeführt. Kunstgarten und natürlich gewachsene Landschaft gehen ineinander über. Die Anlage dürfte über Bärfischen hinaus als Modell dienen, wie man den öffentlichen Raum zeitgemäss gestalten kann.

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